„Um die international nur punktuell
wettbewerbsfähige medizinische Forschung in Deutschland voranzubringen und den
Patienten schneller neue Therapieformen zu ermöglichen, braucht es einen
Strukturwandel, der die translationale Forschung durch strategische
Partnerschaften stärkt und exzellenten Nachwuchswissenschaftlerinnen und
Nachwuchswissenschaftlern für ihre Karriere neue Perspektiven bietet“, erklärt
Dr. Astrid Proksch, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung für den
Bereich „Gehirn erforschen“. Daher geht die Hertie-Stiftung auf dem Gebiet der
klinischen Neurowissenschaften voran und initiiert ein innovatives Forschungs-
und Karrierenetzwerk, das beispielgebend für andere Forschungsfelder sein kann:
„Mit dem Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience und dessen
Karriereprogramm Hertie Academy of Clinical Neuroscience sehen wir uns als
Katalysator für langfristige Partnerschaften zwischen innovativer
neurowissenschaftlicher Forschung an universitären und außeruniversitären
Forschungseinrichtungen,“ so Proksch.
Fünf Mio. Euro für sechs Spitzenstandorte klinischer Hirnforschung:
Für das Hertie Network haben sich in diesem Sommer bundesweit 15
Universitätsstandorte beworben. Eine internationale Jury unter Vorsitz von Prof.
Dr. Dr. h.c. mult. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, hat
daraus die sechs überzeugendsten Standorte ausgewählt: Neben Bonn, Berlin,
Hamburg und Tübingen haben sich mit den Medizinischen Fakultäten der beiden
Münchener Universitäten sowie mit den Medizinischen Fakultäten Heidelberg und
Mannheim jeweils Partnerschaften für eine Tandembewerbung gebildet. „Die
wichtigsten Kriterien bei der Auswahl der Standorte waren einerseits
herausragende Leistungen in Forschung und Krankenversorgung, andererseits die
Nachwuchsförderprogramme. Besonders beeindruckt waren wir von den
vorgeschlagenen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern für
das Programm. An allen sechs Standorten ist es gelungen, wirklich kluge Köpfe
für die klinische Hirnforschung zu begeistern“, sagt Wiestler. „Herausragende
Talente für dieses wichtige Zukunftsthema zu gewinnen, ist ein wesentlicher
Baustein für den Erfolg der neuen Spitzenstandorte.“
Für die in das Netzwerk eingebundenen Standorte ergeben sich neue Chancen
wissenschaftlicher Vernetzung: „Mit ihren zentralen Elementen Vernetzung,
Nachwuchsförderung und Exzellenz verbindet die aktuelle Initiative der
Hertie-Stiftung klinische Neurowissenschaften, Zentren der Gesundheitsforschung
und die Förderung herausragender Talente zu wesentlichen Zukunftsthemen. Der
Hertie-Stiftung ist mit dieser vorbildlichen Initiative eine bemerkenswerte
Brücke zwischen Einzelförderung und regionalen Strukturmaßnahmen gelungen, die
der Komplexität neurologischer Erkrankungen in besonderer Weise gerecht wird“,
erklärt Prof. Dr. Wolfgang Wick, Geschäftsführender Direktor Neurologische
Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg und Abteilungsleiter KKE Neuroonkologie
(B320) Deutsches Krebsforschungszentrum.
Impulse für Nachwuchsförderung und gemeinsame Forschungsanträge:
Die von der Hertie-Stiftung zur Verfügung gestellten fünf Mio. Euro fließen
größtenteils in die Hertie Academy of Clinical Neuroscience, an der pro Standort
vier exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler teilnehmen
werden. Jeder Standort beteiligt sich zudem mit mindestens 330.000 Euro
Eigenmitteln. Im Rahmen der Hertie Academy werden Schlüsselqualifikationen für
die nächsten Karriereschritte vermittelt und die wissenschaftliche Vernetzung
der exzellenten Nachwuchsforschenden zum Beispiel über gemeinsame Projekte
gefördert. Ziel ist es, diese Talente zu befähigen, in den nächsten Jahren
zentrale Leitungspositionen einzunehmen.
Mit diesem Modell zur Strukturveränderung auf dem Gebiet der medizinischen
Forschung setzt die Hertie-Stiftung zwei der Forderungen des Wissenschaftsrates
konsequent um: Die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen medizinischer
Grundlangenforschung und klinischer Forschung sowie die Förderung des
Nachwuchses in diesen beiden Feldern.
Weitere Informationen unter: www.ghst.de/hertie-network
Standorte des Netzwerkes:
Berlin
Prof. Dr. Matthias Endres
Klinikdirektor und Ärztlicher Centrumsleiter
Klinik für Neurologie und Experimentelle Neurologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Prof. Dr. Sarah Shoichet
Forschungsgruppenleiterin
Neurowissenschaftliches Forschungszentrum
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Bonn
Prof. Dr. Anja Schneider
Direktorin
Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und
Gerontopsychiatrie Universitätsklinikum Bonn
Forschungsgruppenleiterin Translationale Demenzforschung
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)
Prof. Dr. Heinz Beck
Direktor
Institut für Experimentelle Epileptologie und Kognitionsforschung
Universität Bonn
Hamburg
Prof. Dr. Christian Gerloff
Klinikdirektor
Klinik und Poliklinik für Neurologie, Kopf- und Neurozentrum
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr. Manuel Friese
Direktor
Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Verbund Heidelberg-Mannheim
Prof. Dr. Wolfgang Wick
Geschäftsführender Direktor Neurologische Klinik
Universitätsklinikum Heidelberg
Abteilungsleiter KKE Neuroonkologie (B320)
Deutsches Krebsforschungszentrum
Prof. Dr. Michael Platten
Direktor Neurologische Klinik
Universitätsklinikum Mannheim Abteilungsleiter KKE Neuroimmunologie
und Hirntumorimmunologie (D170)
Deutsches Krebsforschungszentrum
Verbund München (Ludwig-Maximilians-Universität München und
Technische Universität München)
Prof. Dr. Martin Dichgans
Direktor
Institut für Schlaganfall und Demenzforschung
Klinikum der Universität München
Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Thomas Korn
Stellvertretender Klinikdirektor
Klinik und Poliklinik für Neurologie und Institut für Experimentelle
Neuroimmunologie
Klinikum rechts der Isar Technische Universität München
Tübingen
Prof. Dr. Thomas Gasser
Vorstandsvorsitzender Zentrum für Neurologie, Ärztlicher Direktor,
Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH)
Neurologische Universitätsklinik
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE),
Leiter klinischer Forschung DZNE Tübingen
Prof. Dr. Martin Giese
Forschungsgruppenleiter
Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN)
Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH)
Über das Hertie Network of Clinical Neuroscience
Um den Prozess vom Labor in den Klinikalltag entscheidend zu beschleunigen und
zum Wohl der Patienten voranzutreiben, hat die Gemeinnützige Hertie-Stiftung
2019 das Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience ausgeschrieben.
Das Netzwerk besteht aus sechs Standorten, die eine strategische Partnerschaft
bilden. Basis ist das Karriereförderprogramm mit je vier
Nachwuchswissenschaftlerinnen bzw. Nachwuchswissenschaftlern Hertie Academy of
Clinical Neuroscience.
Weitere Informationen unter: www.ghst.de/hertie-network
Pressekontakt:
Dr. Claudia Becker
Kommunikation
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Grüneburgweg 105
60323 Frankfurt
Tel. +49 69 660 756 – 157
BeckerC@ghst.de
www.ghst.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/9400/4451826
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