Krebs fürchten die Deutschen deutlich mehr als Alzheimer oder die
Todesursache Nr. 1 Herz-Kreislauf-Erkrankungen / Um Fortschritte in
der Krebsforschung zu erzielen, würden 78 Prozent ihre persönlichen
Daten teilen / Die hohen Ausgaben für eine moderne Krebstherapie hält
die Mehrheit für angemessen / Zwei Drittel würden die Krebsforschung
durch Teilnahme an Studien unterstützen / PwC-Experte Burkhart: „Die
personalisierte Medizin hat ein enormes Potenzial in der
Krebstherapie“
Vor der Diagnose Krebs haben die Deutschen am meisten Angst: Für
etwa zwei Drittel der Bürger stellen Tumorerkrankungen die größte
Bedrohung ihrer Gesundheit dar. Deutlich weniger sorgen sich Menschen
in Deutschland um Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder
Herzinfarkt, obwohl diese die häufigsten Todesursachen sind –
lediglich ein knappes Drittel fürchtet diese Erkrankungen am meisten.
Auch neurologische Erkrankungen wie Alzheimer oder Depressionen
machen den Bürgern weniger Sorgen als Krebs. Das sind zentrale
Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC und Strategy& unter 1.000 Bundesbürgern.
Entsprechend hoch ist der Stellenwert, den die Deutschen der
Krebsforschung beimessen: 86 Prozent halten sie für „sehr wichtig“,
elf Prozent immerhin noch für „wichtig“. Und die Bürger sind bereit,
ihren Beitrag zu leisten: Acht von zehn befürworten die Nutzung
personalisierter Patientendaten für potenziell kürzere
Entwicklungszeiten von Krebsmedikamenten – trotz möglicherweise
höheren Risiken für einzelne Patienten. Knapp ebenso viele Deutsche
(78 Prozent) würden ihre Daten für die Krebsforschung an
vertrauenswürdige Institutionen weitergeben, wobei lediglich drei
Prozent eine Freigabe ihrer Daten strikt ablehnen.
„Die Bürger haben erkannt, welch enormes Potenzial die
personalisierte Medizin in der Krebstherapie bietet. Daher sind sie
bereit, ihre persönlichen Daten zu teilen, sofern der Datenschutz
gewährleistet ist“, sagt Michael Burkhart, Leiter des Bereichs
Gesundheitswesen & Pharma bei PwC Deutschland. „Falls es dem
Gesundheitswesen gelingt, große Datenbestände aufzubauen und für die
Entwicklung neuer Krebsmedikamente zu nutzen, können Krebspatienten
künftig deutlich zielgerichteter behandelt werden. Denn die Therapie-
und Heilungschancen steigen enorm, wenn die Therapie individuell an
den Patienten angepasst ist.“
Bürger haben am meisten Vertrauen in Universitäten
Die Mehrheit der Bürger ist bereit, ihre persönlichen Daten mit
einer vertrauenswürdigen Institution zu teilen. Zu welcher
Einrichtung haben die Deutschen das größte Vertrauen? Am ehesten
würden sie ihre Daten an Universitäten weitergeben – das bestätigen
64 Prozent der Studienteilnehmer, gefolgt von niedergelassenen
Onkologen (53 Prozent), Krankenhäusern/Kliniken (42 Prozent) und
forschenden Pharmaunternehmen (22 Prozent). Diese Ergebnisse
korrelieren auch mit dem Maß an Innovationskraft, das die Bürger den
jeweiligen Einrichtungen zutrauen: Den größten Forschungserfolg in
der Krebstherapie vermuten sie mit 80 Prozent Zustimmung bei den
Universitäten.
Für seine Daten erwartet jeder Fünfte eine Gegenleistung
Was erwarten die Bürger als Gegenleistung, wenn sie ihre Daten
teilen? Nichts, sagen 31 Prozent der Befragten, und 28 Prozent sind
sogar der Ansicht, dass Patienten dazu verpflichtet werden sollten,
ihre Daten anonymisiert weiterzugeben. Doch jeder Fünfte in
Deutschland erhofft sich von der Datenfreigabe einen finanziellen
Vorteil – entweder in Form von geringeren Krankenkassenbeiträgen (11
Prozent) oder einer angemessenen Bezahlung (7 Prozent). Eine
Schwierigkeit stellt dabei jedoch die Umsetzung und die Festlegung
einer adäquaten finanziellen Honorierung dar.
Höhere Kosten für die Therapie finden die meisten gerechtfertigt
Eine moderne Krebstherapie mit entsprechender Medikation hat ihren
Preis. Diese Mehrkosten halten die meisten Bürger für gerechtfertigt,
wie 59 Prozent der Studienteilnehmer angeben – insbesondere dann,
wenn ein Nutzen für den Krebspatienten nachweisbar ist. Ein Viertel
der Deutschen aber findet die Preise für Krebsmedikamente überteuert,
auch unabhängig von deren Nutzen. „Die Kostensensibilität im
Gesundheitswesen ist deutlich gestiegen. Die personalisierte Medizin
schafft mit neuen Datenanalysen sowie diagnostischen Methoden wie die
molekulargenetische Untersuchung von Tumorgeweben oder Blut nicht nur
neue zielgerichtete Therapieformen, sondern kann auch dazu beitragen,
dass Medikamente schneller und günstiger auf den Markt gebracht
werden. Wie unsere globale Strategy&-Umfrage 2017 zeigte, erwarten
Pharmafirmen durch personalisierte Medizin eine Verringerung der
Entwicklungskosten für Medikamente von rund 26 Milliarden Euro
weltweit pro Jahr – das entspricht 17 Prozent der jährlichen
Medikamentenentwicklungskosten“, sagt Dr. Thomas Solbach, Pharma- und
Gesundheitsexperte bei Strategy& Deutschland.
Bürger wünschen sich den Ausbau von Krebs-Schwerpunktzentren
Eine Chance für eine bessere medizinische Versorgung von
Krebspatienten sehen die Studienteilnehmer auch im Aufbau von
spezialisierten Schwerpunktzentren, die etwa drei Viertel der
Bundesbürger befürworten. Ihren persönlichen Beitrag zur
Unterstützung der Krebsforschung und -medizin wollen die Befragten
vor allem durch die Teilnahme an Studien, die Weitergabe von
Gesundheitsdaten und Spenden für die Forschung leisten. „Die
Krebsforschung hat eine große Bedeutung in Deutschland. Künftig geht
es noch stärker darum, mithilfe gezielter Diagnoseverfahren und
Datenanalysen die Therapie individuell an den Patienten anzupassen.
Krebsdiagnostik und -medizin werden sich in den kommenden drei bis
fünf Jahren fundamental verändern“, schließt Dr. Solbach.
Die Ergebnisse der Online-Bevölkerungsbefragung „Personalisierte
Krebsmedizin“ finden Sie zum kostenlosen Download unter:
https://www.strategyand.pwc.com/personalisierte-krebsmedizin
Weiterführende Informationen zur Studie finden Sie unter:
www.pwc.de/krebsforschung
Die Strategy&-Befragung zu personalisierter Medizin aus
Unternehmenssicht finden Sie unter: http://ots.de/KIJ5TV
Über PwC
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 236.000
Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder
mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere
Details unter www.pwc.com/structure.
Über Strategy&
Strategy& ist ein globales Team praxisorientierter Strategen.
Unser Ziel ist es, unseren Klienten jederzeit den entscheidenden
Vorteil zu verschaffen. Wir verfügen über 100 Jahre Erfahrung in der
Managementberatung und kombinieren diese mit der einzigartigen
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weltweiten PwC-Netzwerks. Weitere Informationen unter
http://www.strategyand.pwc.com/.
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