– Frankreich, Japan und Kanada belegen die erste drei Plätze des FSI, Deutschland auf Platz 4
– Deutschland führt in der Kategorie „nachhaltige Landwirtschaft“
– Deutschland muss Ernährungsgesundheit verbessern und Lebensmittelverschwendung verringern
Mailand, 01. December 2016. Der 2016 Food Sustainability Index (FSI), der von der Economist Intelligence Unit (EIU) gemeinsam mit der Barilla Center for Food and Nutrition Foundation (BCFN) entwickelt wurde, analysiert die drei Faktoren Landwirtschaft, Ernährung und Lebensmittelverschwendung in 25 Ländern. Das Projekt soll den Wert guter Lebensmittel in der heutigen Zeit aufzeigen: Es geht nicht nur um Genuss, sondern globalen Einfluss auf Klima und Gesundheit, wobei Länder und Verbraucher eine kritische Rolle spielen.
Deutschland erzielt das beste Ergebnis für nachhaltige Landwirtschaft, insbesondere aufgrund des nachhaltigen Wasserverbrauchs und des relativ geringen Einsatzes von Düngemitteln und Pestiziden. In der Gesamtbewertung erreichen Frankreich, Japan und Kanada die ersten drei Plätze beim FSI – Deutschland folgt auf Rang 4.
Mithilfe der sogenannten Präzisionslandwirtschaft (precision agriculture – PA) haben deutsche Landwirte den Düngemitteleinsatz um 10-15 % reduziert, ohne die Erträge zu reduzieren. In der Präzisionslandwirtschaft helfen Informationen, wie Unterschiede in der Bodenfruchtbarkeit, dem Landwirt, jede Pflanze exakt und effizient mit Nährstoffen und Pestiziden zu versorgen. Da kultivierbares Ackerland weltweit immer knapper wird, dient Deutschland als Paradebeispiel für Ertragssteigerungen in der Landwirtschaft, die durch Innovation erzielt werden und nicht durch Ausweitung von Ackerflächen.
Spitzenreiter in Bezug auf landwirtschaftlichen Wasserverbrauch ist ebenfalls Deutschland. Der Anteil an regenerativen Wasserressourcen, der in Deutschland für die Landwirtschaft verbraucht wird, liegt bei lediglich 0,14 %. Als eine der Hauptursachen übt die wachsende Produktion von Nahrungsmitteln Druck auf verfügbare Trinkwasser aus. „Die Landwirtschaft ist der größte Verbraucher von Trinkwasser weltweit“, sagt Dr. Tom Tomich, Direktor des US-amerikanischen Agricultural Sustainability Institute.
Bei den Faktoren Ernährung und Lebensmittelverschwendung erreicht Deutschland jeweils nur Platz 11. Hier besteht Nachholbedarf, um das deutsche Modell für gesunde Ernährung zu verbessern und die Verschwendung von Nahrungsmitteln einzudämmen. In beiden Fällen dient Nachbar Frankreich als bestes Vorbild. Denn Frankreich führt den 2016 Food Sustainability Index (FSI) dank seiner ganzheitlichen Politik zu Lebensmittelverschwendung und hoher Ernährungsgesundheit an.
Maria-Luiza Apostolescu, die Projektbeauftragte des FSI, fügt hinzu: „Die Ergebnisse zeigen, dass zwar keines der Länder die Bestnote für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem erreicht, sich aber viele Länder in verschiedenen Aspekten ihrer Modelle verbessert haben, z.B. beim Zugang der Bevölkerung zu gesunden Lebensmitteln oder bei der Entwicklung innovativer Herangehensweisen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, die auf breite Zustimmung in der Bevölkerung stoßen.“
Über das Projekt
Der 2016 Food Sustainability Index (FSI) bewertet die G20, plus fünf weitere Länder (Israel, die Vereinten Arabischen Emirate, Kolumbien, Äthiopien und Nigeria) für ihre Nachhaltigkeit anhand von drei Faktoren: Nahrungsmittelverschwendung und -abfall, nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung. Das Projekt umfasst auch City Monitor, eine Pilotstudie, die eine Reihe von Indikatoren im Zusammenhang mit der Dynamik städtischer Lebensmittel-Systeme aus Datenerhebungen und Politikbewertungen analysiert. Der FSI wurde von der Economist Intelligence Unit im Auftrag vom Barilla Centre for Food and Nutrition Foundation als Teil eines Forschungsprogramms entwickelt. Ein zusätzliches White Paper „Fixing Food“ analysiert die Ergebnisse, unterstützt von einem Interview-Programm mit hochrangigen Experten in Institutionen und Unternehmen, darunter die Food and Agriculture Organisation (FAO), die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Internationale Forschungsinstitut für Lebensmittelpolitik, die französische Nationalversammlung, Unilever und Cargill.
Über die EIU
Die Economist Intelligence Unit ist der weltweit führende Anbieter globaler Business Intelligence. Sie ist die Business-to-Business Abteilung der Economist Group, die die Wochenzeitung The Economist herausgibt. Die Economist Intelligence Unit hilft Führungskräften und Entscheidungsträgern, bessere Entscheidungen zu treffen, indem sie zeitgerechte, zuverlässige und unparteiische Analysen zu weltweiten Markttrends und Geschäftsstrategien bereitstellt. Weitere Informationen unter www.eiu.com oder www.twitter.com/theeiu
Über die Barilla Center for Food and Nutrition Foundation (BCFN)
Die Barilla Center für Food and Nutrition Foundation ist ein sogenannter „Think Tank“, die im Jahr 2009 gegründet wurde. Ihr Ziel ist es, Themen in Verbindung zu Lebensmitteln und Ernährung weltweit zu analysieren. Durch einen multidisziplinären Ansatz analysiert das BCFN die Ursachen- und Wirkungsbeziehungen zwischen Lebensmitteln und wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, sozialen und ökologischen Faktoren. Weitere Informationen unter: www.barillacfn.com; www.protocollodimilano.it