Stammzellforschung bietet Chancen, wenn das Potential realistisch eingeschätzt wird

Die Stammzellforschung wird derzeit in der
Öffentlichkeit kritisch hinterfragt, da eine wissenschaftliche
Auswertung der Arbeiten eines bis dato renommierten Forschers in
diesem Bereich, den Verdacht der schlechten wissenschaftlichen
Vorgehensweise. Für Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender
Hauptgeschäftsführer des BPI steht aber fest: „Es ist für uns auch in
der Forschung mit Stammzellen oberstes Anliegen, dass nur solche
Projekte in die Praxis übergehen, die ein wissenschaftlich geprüftes
und einwandfreies Potential für Patientinnen und Patienten haben und
als sicher gelten. Diese Grundsätze, die auf alle Bereiche der
Arzneimittelforschung anzuwenden sind, gelten selbstverständlich auch
bei der Stammzellforschung. Schlechte wissenschaftliche Praxis ist in
keinem Fall hinnehmbar, sie schadet dem Ruf der Forschung.“

Wichtig ist aber auch, dass trotz des Falles eines
Wissenschaftlers, der in Verdacht steht, nicht hinreichend geprüfte
Forschungsergebnisse veröffentlicht zu haben, die Möglichkeiten
dieser Therapien nicht verkannt oder unterschätzt werden. Die
Möglichkeiten sind vielfältig: So gibt es bereits erprobte Produkte
und Methoden, wie die autologe Knorpelregeneration, die
Harnröhren-Rekonstruktion, die autologe Bildung von Hautgewebe in der
ambulanten Behandlung von Wundpatienten, der Einsatz von
Zelltherapien zur Behandlung von Harn- und Stuhlinkontinenz oder die
Bindegewebsregeneration durch autologe Adipose-Derived Regenerative
Cells (ADRCs).

„Wir wollen keinen Hype in diesem Bereich, wir wollen keine
überspannten „Heilserwartungen“, wir wollen eine realistische
Einschätzung der Potentiale. Viele unserer Mitgliedsunternehmen
leisten hier durch jahrelange Investitionen unter hohen
wirtschaftlichen Risiken wichtige Beiträge. Auch von einer
übertrieben schnellen Translation der Ergebnisse, also der
Übertragung der Grundlagenforschung in die Praxis, halten wir nichts,
es kann aber auch aus unserer Sicht angesichts der langen
Entwicklungszeiten überhaupt nicht davon gesprochen werden, dass dies
in der Stammzellforschung die Regel sei“, so Gerbsch.

Pressekontakt:
Joachim Odenbach, Tel. 030/27909-131, jodenbach@bpi.de

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