05.2013 – Am zweiten Tag seiner Uganda-Reise gab Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) zusammen mit dem ugandischen Energieministerium heute Morgen den Startschuss für das sogenannte Global Energy Transfer Feed-In Tariffs- (kurz: GET FiT)- Programm. GET FiT ist ein innovativer Ansatz zur Förderung privater Investitionen in erneuerbare Energien. Das Programm kooperiert mit Partnern der Privatwirtschaft, wie der Deutschen Bank, aber auch mit anderen Gebern und der Weltbank. „Der ugandische Stromsektor hat bis 2030 einen Investitionsbedarf von über sieben Milliarden Euro. Solche Summen lassen sich nur in Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft stemmen. GET FiT will in den nächsten drei bis fünf Jahren bis zu 15 kleinere, von privaten Projektfirmen entwickelte Kraftwerke ans Netz bringen. Diese sollen die Stromproduktion Ugandas um ein Fünftel steigern. Das schafft auch Voraussetzungen für die Elektrifizierung des Landes“, erläuterte Dirk Niebel bei der Auftaktveranstaltung von GET FiT.
Auch bei den noch anstehenden Projektbesuchen wird die wichtige Rolle der Privatwirtschaft im Vordergrund stehen. Die von Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel einzuweihende Stromversorgung eines Dorfes wurde durch das Engagement der hessischen Kirchner Solar Group ermöglicht. „Das Dorf profitiert von den solarbetriebenen Mobilfunkmasten in seiner Nähe, denn dadurch ist ein umweltfreundlicher und kostengünstiger Zugang zu Strom überhaupt erst möglich. Das Engagement der Kirchner Solar Group für Berufsbildung und die Umsetzung dieses nachhaltigen Geschäftsmodells wird zum unternehmerischen Erfolg und zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Ugandas beitragen. Genau solche Partnerschaften mit privaten Unternehmen wollen wir gezielt fördern. Um die globalen Entwicklungsziele zu erreichen, müssen wir über die rein staatliche Entwicklungszusammenarbeit hinaus denken und konsequent auf Kooperationen mit Akteuren der Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft setzen“, so Dirk Niebel vorab.
Morgen besucht der Bundesminister gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Unternehmen KSB realisierte Projekte. Energieeffiziente Wasserpumpen und eine Flussturbine zur Stromversorgung, z.B. von Gemeinden außerhalb des Stromnetzes, sind Beispiele dafür, wie deutsche Technologie kostengünstig und umweltfreundlich zum Einsatz kommen und dabei auch entwicklungspolitische Herausforderungen lösen kann. Der Bundesminister: „Die Zusammenarbeit mit den Unternehmen erzielt bei einem geringen Einsatz deutscher Steuergelder weitreichende Wirkungen.“
Auf dem Programm des Ministers steht morgen ferner der Besuch des ersten überwiegend privat finanzierten und privat betriebenen Wasserkraftwerks in Subsahara-Afrika: Bujagali. Seit 2012 erzeugt es 250 Megawatt Strom. Damit verdoppelte sich die Erzeugungskapazität Ugandas beinahe. Auch Deutschland war an diesem Großprojekt beteiligt. KfW und DEG haben 55 Millionen US-Dollar eigene Mittel in Bujagali investiert. Die Gesamtkosten des Projekts Bujagali betragen rund 900 Millionen US-Dollar und werden hauptsächlich privat finanziert. Ein Erfolg ist das neue Wasserkraftwerk auch für die Klimabilanz: die Abschaltung Dieselöl-betriebener Stromversorgung spart bis zu 1,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid- Emissionen pro Jahr. „Erneuerbare Energien können auch in unseren Kooperationsländern Entwicklungsfortschritte vom Ressourcenverbrauch abkoppeln. Nur so werden wir die globalen Herausforderungen beim Klimawandel bewältigen und zugleich die lokale Energienachfrage befriedigen können“, sagte Dirk Niebel vorab.
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