Forscher der Universität Regensburg haben in Kooperation mit der MiDaSi GmbH & Co. KG, einem Anbieter für innovative Kommunikationssysteme, ein neues System zur Erkennung von Produktfälschungen bei Medikamenten entwickelt. Das Verfahren zeichnet sich durch seinen hohen Sicherheitsstandard und durch die direkte Einbeziehung des Endverbrauchers in die Produktüberprüfung aus.
„Adibas“, „Dolce & Banana“ oder „Heimekem“: Produktfälschungen können ziemlich plump wirken. Doch nicht selten sind sie zunächst kaum vom Original zu unterscheiden. Dann kann das Fälschen von Produkten schwerwiegende Folgen haben. So entstehen den Herstellern in der Bekleidungsindustrie jedes Jahr hohe Verluste. Besonders problematisch wird es aber bei gefälschten oder illegal nachgeahmten Medikamenten. Sie stellen eine doppelte Gefahr dar. Zum einen wird die gewünschte – oft Leben erhaltende – Wirkung nicht erzielt, da der Wirkstoff in dem Medikament gar nicht oder nur in geringem Maße vorhanden ist. Zum anderen können durch Herstellungsfehler gefährliche Fremdstoffe in die Arzneimittel gelangen. Das Ausmaß an Medikamentenfälschungen, das auf einen Marktwert von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr geschätzt wird, wird immer bedrohlicher. So sind schon Fälle bekannt, in denen gefälschte Medikamente über normale Apotheken an den Verbraucher gelangten.
Ein neues Verfahren, das von Prof. Dr. Oliver Reiser vom Institut für Organische Chemie der Universität Regensburg in Kooperation mit der MiDaSi GmbH & Co. KG in Baiersdorf entwickelt wurde, könnte Medikamentenfälschungen zukünftig den Garaus machen. Ein Patent für das System ist vor Kurzem durch das Deutsche Patentamt erteilt worden. Die Europa- und weltweite Anmeldung ist ebenfalls bereits erfolgt.
Die Forscher griffen bei der Entwicklung des neuen Systems auf einen Lösungsansatz zur Bekämpfung von Medikamentenfälschungen zurück, der auf den ersten Blick einfach erscheint: Medikamentenfälschungen ließe sich in ausreichendem Maße vorbeugen, wenn zunächst einmal der Hersteller die Medikamente individuell kennzeichnet – also jede einzelne Tablette oder zumindest jede einzelne Medikamentenschachtel mit einer eindeutigen Kennnummer versieht. Der Verbraucher wiederum müsste dann in die Lage versetzt werden, diese Kennnummer – etwa über das Internet oder das Telefon – ähnlich einer Pinabfrage bei einer Banküberweisung eindeutig zu überprüfen.
Während die Kennzeichnung eines Medikamentes durch den Hersteller technisch leicht möglich ist, ergibt sich auf der Seite der Verbraucherabfrage allerdings ein Problem. So könnte der einzugebende Code auch gefälscht und durch Manipulation in der Datenbank hinterlegt worden sein, die den Code bei der Abfrage als richtig bestätigen soll.
Der MiDaSi GmbH & Co. KG und Prof. Reiser gelang es, diesen Schwachpunkt zu beseitigen. Über ein ausgeklügeltes System wird der Datenbankcode, der die Echtheit eines Produkts bestätigen soll, erst im Moment der Abfrage durch den Verbraucher erzeugt. Eine vorherige Manipulation wird dadurch unmöglich gemacht. Jeder Abfragecode ist darüber hinaus nur einmal einsetzbar. Das neue System kann auf einfache Weise erweitert werden, so dass auch die gesamte Handelskette eines Produkts verfolgt und überprüft werden kann. Das deutsche Patentamt überzeugte vor allen Dingen der hohe Sicherheitsstandard des Systems sowie die einfache Einbeziehung des Endverbrauchers in die Produktüberprüfung.
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Prof. Dr. Oliver Reiser
Universität Regensburg
Institut für Organische Chemie
Tel.: 0941 943-4631
Oliver.Reiser@chemie.uni-regensburg.de
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Daniel Kobsdaj
MiDaSi GmbH & Co. KG
Geschäftsführender Gesellschafter
Leitung Marketing und Vertrieb
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