Die Osteopathin und Heilpraktikerin aus Wiesbaden, Marina Fuhrmann
M.Sc. (USA) DO®, ist die erste Professorin für Osteopathie (Bachelor
of Science) Deutschlands. Mehr als 100 Gäste verfolgten am Dienstag
in der Hochschule Fresenius in Idstein bei Frankfurt ihre
Antrittsvorlesung und die Verleihung der Ernennungsurkunde durch den
Hochschulpräsidenten Botho von Portatius und die hessische
Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann.
„Es ist ein richtiger, mutiger und weitsichtiger Schritt in eine
neue Zeit gewesen“, lobte die Ministerin den Entschluss der
Hochschule, 2011 den ersten grundständigen Osteopathie-Studiengang
Deutschlands zu etablieren. Die Landespolitikerin beglückwünschte
Prof. Marina Fuhrmann dazu, einen langen Atem bewiesen zu haben, um
für die Akademisierung der Osteopathie zu werben und zu kämpfen.
Letztlich sei dies ein Weg, um mit einer vergleichbaren Qualifikation
Patientensicherheit zu gewährleisten und die Forschung
voranzutreiben. Hochschulpräsident Botho von Portatius schloss sich
den Glückwünschen an und betonte, dass derartige neue Studiengänge
nur aufgrund europäischer Gesetzgebung möglich seien.
In dem bis auf den letzten Platz gefüllten Hörsaal begrüßte Prof.
Dr. med. A. Jockwig, Vizepräsident des Fachbereichs Gesundheit &
Soziales an der Hochschule Fresenius, neben Studenten, Freunden,
Kollegen und Familienmitgliedern auch die ehemalige hessische
Staatsministerin und jetzige Vorsitzende des Ausschusses für
Wissenschaft und Kunst, Karin Wolff, sowie Dirk Metz, den ehemaligen
hessischen Staatssekretär und Sprecher der Landesregierung. Prof.
Jockwig erinnerte an die Entstehung des Osteopathie-Studiengangs, der
gemeinsam mit dem Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. und
seiner Vorsitzenden Marina Fuhrmann initiiert werden konnte und ab
dem kommenden Wintersemester aufgrund der großen Nachfrage auch am
Standort München angeboten wird.
In einer humorvollen Ansprache beleuchtete Hester van Wijnen,
Prodekanin des Fachbereichs Gesundheit & Soziales, den Werdegang der
frischgebackenen, international erfahrenen Professorin und stellte
insbesondere deren Fähigkeit in den Vordergrund, als alles
miteinander verbindende Netzwerkerin und Berufspolitikerin zu
fungieren: „Ich glaube, es gibt keinen Osteopathen, der Frau Fuhrmann
nicht kennt.“ Die Etablierung des Hochschulstudiengangs sei von
Marina Fuhrmann mit dem Ziel vorangetrieben worden, den Osteopathen
zu einem eigenständigen Beruf zu machen.
In ihrer Antrittsvorlesung „Notwendigkeit der Akademisierung –
Qualitätssicherung als Grundpfeiler zum eigenen Berufsbild“ machte
Prof. Marina Fuhrmann deutlich, dass die klassische Osteopathie stets
akademisch organisiert gewesen ist. Anhand historischer Belege aus
der Anfangszeit der Medizinform, die 1874 von Andrew Taylor Still
begründet und Ende des 19. Jahrhunderts durch John Martin Littlejohn
Littlejohn in einen akademischen Ausbildungsgang überführt wurde,
wird deutlich, dass der erste grundständige Osteopathie-Studiengang
an der Hochschule Fresenius eine notwendige Konsequenz traditioneller
Erkenntnisse darstellt. „Die Akademisierung ist eine weitere
Teiletappe auf dem Weg der Anerkennung des Osteopathen als
eigenständiger Beruf mit deutlich geregelten Standards; eine
unabdingbare Hilfe, um das in Deutschland bislang nicht geschützte
Berufsbild des Osteopathen zu etablieren“, so Prof. Fuhrmann.
Aktuelle Forschungen im Bereich Faszien, die Einordnung der
Osteopathie in den wissenschaftlichen Kontext und die Bedeutung der
Osteopathie für das Gesundheitssystem waren weitere Aspekte der
Antrittsvorlesung. Prodekanin Hester van Wijnen sagte in Richtung
Prof. Fuhrmanns: „Ich glaube, Andrew Taylor Still wäre stolz auf Sie
gewesen!“
Osteopathie
Osteopathie ist eine eigenständige Medizinform, die den Körper des
Menschen in seiner Gesamtheit betrachtet und behandelt. Die
Osteopathie geht davon aus, dass der Körper eine Funktionseinheit
bildet, die durch das Gefäß- und Nervensystem versorgt wird.
Körperliche Einschränkungen und Spannungen sind daher als Störung der
Versorgung des Körpers einzuordnen.
Osteopathen spüren zu viel und zu wenig Spannung sowie die Zunahme
und den Verlust geweblicher Aktivität und Elastizität auf, die sie
mit speziell für die Osteopathie entwickelten Techniken behandeln.
Osteopathie als angewandte Humanwissenschaft ist also ein Diagnose-
und Behandlungsverfahren, um die Fähigkeit zur Selbstregulation zu
unterstützen. Dies geschieht mit dem Ziel, körperzentriert und auf
das leibliche Erleben ausgerichtet, die Gesundheit zu erhalten oder
wiederherzustellen. Die Osteopathie, die ausschließlich mit den
Händen praktiziert wird, verzichtet auf Medikamente und chirurgische
Eingriffe. Stattdessen hilft die Osteopathie, die
Selbstheilungskräfte des Menschen zu aktivieren und zu fördern,
sodass der Körper wieder gesund werden kann.
Marina Fuhrmann M.Sc. (USA) DO®
Marina Fuhrmann ist seit 1994 – Vorstandsvorsitzende des Verbandes
der Osteopathen Deutschland e.V. und seit 2003 – Herausgeberin der
Zeitschrift „DO“.
Mit Start des deutschlandweit einmaligen Studiengangs Osteopathie
(Bachelor) an der Hochschule Fresenius hat sie dessen fachliche
Leitung übernommen.
Marina Fuhrmann ist Mitglied der American Academy of Osteopathy ,
USA und der Akademie für Osteopathie in Deutschland. Neben
verschiedenen (internationalen) Lehraufträgen ist sie ehrenamtlich
tätig als Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Osteopathen
Deutschland e. V. (seit 1994), ist Mitglied im Nominierungskomitee
der Osteopathie-Organisation Osteopathic International Alliance sowie
ehemaliges Vorstandsmitglied der European Federation of Osteopaths,
der World Osteopathic Health Organisation und der
Bundesarbeitsgemeinschaft für Osteopathie.
Hochschule Fresenius
Mit über 6.000 Studierenden ist die Hochschule Fresenius einer der
größten privaten Bildungsträger in Deutschland. Gegründet 1848 als
Chemisches Laboratorium Fresenius in Wiesbaden unterhält die
Hochschule heute Campus-Standorte in Idstein, Frankfurt, Köln,
Hamburg und München. In den drei Fachbereichen Chemie & Biologie,
Gesundheit sowie Wirtschaft & Medien werden Bachelor- und
Masterprogramme in Voll- und Teilzeit angeboten. Darüber hinaus gibt
es die Berufsfachschulen Chemie & Biologie, Berufsfachschulen
Gesundheit sowie verschiedene Fort- und Weiterbildungen aller
Fachbereiche.
Pressekontakt:
Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V.
Michaela Wehr
Presse- Öffentlichkeitsarbeit
Untere Albrechtstraße 15
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Tel. 0 15 20 / 2 14 71 05
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