Am Vortag der jährlich stattfindenden internationalen
Wissenschaftskonferenz Falling Walls stellten 100
Nachwuchswissenschaftler, Jungunternehmer und Innovatoren aus 38
Nationen beim „Falling Walls Lab“ ihre Forschungsprojekte, Ideen und
Initiativen zu gesellschaftlichen Herausforderungen vor. Die Gewinner
des Nachwuchswettbewerbs präsentieren ihre Durchbrüche am 9. November
2012 im Radialsystem in Berlin.
Jury-Sieger und Gewinner des Audience Award des Falling Walls Lab
Finale 2012 in Berlin ist der Schweizer Thomas Rippel vom „Organic
Stan-dard“. Rippel erklärt, wie Kuhmist, welcher nicht nur eine große
Menge an fruchtbaren Düngstoffen enthält, sondern die Umwelt mit sehr
hohen Treibhausgas-Emissionen belastet, schadstoffneutralisiert
werden kann. Bei seiner Methodik wird gleichzeitig die
Nährstoffeffizienz gesteigert und CO2 im Boden gespeichert. „Durch
die Zugabe von Sauerkrautsaft und Pflanzenkohle in die Gülle
verhindert man deren Faulungsprozess, stabilisiert damit die
Nährstoffe und baut den Humusgehalt im Boden auf“, so Thomas Rippel,
der Wirtschaft studierte und nun eine landwirtschaftliche Ausbildung
beim Schweizerischen Demeter Verband absolviert. Die Idee von Thomas
Rippel ist lebensnah und komplex. Der Schweizer begeisterte die Jury
durch seine klare Darstellung, Leidenschaft und Machbarkeit.
Der zweite Preis ging an Quirin Kainz, Doktorand der Organischen
Chemie an der Universität Regensburg. Der Chemiker überzeugte die
Jury mit einer anwendungsreifen Lösung zur schnellen Reinigung von
chemischen Produkten. Bei der Synthese von z.Bsp. Arzneimitteln
werden häufig toxische Katalysatoren verwendet, die bisher nur
mühsam, teuer und energieintensiv abgetrennt werden konnten. Kainz
und seine Kollegen haben einen einfacheren und nachhaltigeren
Reinigungsprozess auf Basis hochmagnetischer Nanopartikel entwickelt,
die für die Pharmazie und Chemie neue Möglichkeiten eröffnen.
Die dritte Gewinnerin ist Mai-Thi Nguyen-Kim von der RWTH Aachen,
die im Bereich Nanomedizin an der Behandlung von Krebserkrankungen
forscht. In ihrer 3-minütigen Präsentation erläuterte sie, wie man
mit Hilfe von winzigen Nano-Transportern Zellwände durchbrechen kann,
um Wirkstoffe ins Zellinnere zu schleusen. Ihr neuer Ansatz besteht
darin, einen solchen Wirkstoff-Transporter so zusammenzubauen, dass
Krebszellen attackiert werden, ohne den gesunden Zellen zu schaden.
Die Jury und die Teilnehmer des Falling Walls Lab waren
begeistert von der hohen Professionalität und Kreativität der
Vortragenden. Sie bezeichneten das Format als innovative Plattform,
und ein „Muss“ für Nachwuchswissenschaftler. Es wurden neue
Initiativen, Start Up-Ideen sowie Forschungsprojekte aus einem
breiten Spektrum von Fachgebieten wie der Medizin, der Geistes- und
Sozialwissenschaft, den Ingenieurs-, Wirtschafts- und
Naturwissenschaften präsentiert. „Unsere Erwartungen wurden wieder
einmal übertroffen. Die Vordenker von morgen haben sehr viel Zukunft
präsentiert, die aber in der Gegenwart gelebt wird“, so Jurymitglied
Martin Sonnenschein, Managing Director Central Europe von A.T.
Kearney.
Das Falling Walls Lab wurde 2011 von der Falling Walls Foundation
und der Unternehmensberatung A.T. Kearney initiiert und 2012 auf
weitere Länder wie Südafrika, Brasilien, Schweiz und Österreich
ausgedehnt mit dem Ziel, wissenschaftliche und unternehmerische
Durchbrüche voranzutreiben und den Austausch zwischen
Nachwuchswissenschaftlern und Young Professionals verschiedener
Fachgebiete zu fördern. Insgesamt hatten sich mehr als 600
Nachwuchswissenschaftler und Young Professionals aus der ganzen Welt
um eine Teilnahme an den Falling Walls Labs beworben. Die besten
Beiträge wurden von einer Jury renommierter Vertreter aus
Wissenschaft, Wissenschaftsförderung und Wirtschaft ausgewählt,
dessen Juryvorsitzender Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl, Präsident von
acatech ist.
Hochauflösbare Fotos vom Lab stehen unter
www.falling-walls.com/lab/gallery zur Verfügung.
Gewinner des Falling Walls Lab Berlin 2012 auf einen Blick
1. Platz und Audience Award (1000 Euro und iPad): Thomas Rippel,
Schweiz: „Breaking the Wall of Sustainable Farming“, „The Organic
Standard“
2. Platz (750 Euro): Quirin Kainz, Deutschland: „Breaking the Wall of
Contamination“, Universität Regensburg
3. Platz (500 Euro): Mai-Thi Nguyen-Kim, Deutschland: „Breaking the
Wall of Human Cell“, RWTH Aachen Universität
Weitere Informationen: http://ots.de/xRdIu
Über A.T. Kearney
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