Für eine starke Schiene
„Weissbuch Innovativer Eisenbahngüterwagen 2030“ erschienen
Am 20. September 2012 wurde das „Weissbuch Innovativer Eisenbahngüterwagen 2030“ auf der InnoTrans, der internationalen Fach-messe für Verkehrstechnik, innovative Komponenten, Fahrzeuge und Systeme, vorgestellt. Herausgeber ist der Technische Innovationskreis Schienengüterverkehr (TIS) mit der Zukunftsinitiative „5 L“ unter der wissenschaftlichen Leitung der Schienenverkehrsexperten Prof. Dr.-Ing. Rainer König von der TU Dresden und Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht von der TU Berlin.
Den Schienengüterverkehr für die Zukunft fit machen und Wirtschaftlichkeit mit Umweltzielen unter einen Hut bringen – darauf zielt die Initiative „5 L“ mit einer integrierten Umsetzung der fünf Wachstumsfaktoren bezogen auf Eisenbahngüterwagen ab: leise, leicht, logistikfähig, laufstark und „Life-Cycle-Cost“-orientiert. In ihrer ersten Publikation zeigt sie in einem Stufenplan auf, welche Schritte durch technische Neuerungen am Güterwagen bis zum Jahr 2030 notwendig sind, um die Wettbewerbsposition des Schienengüterverkehrs gegenüber anderen Verkehrsträgern zu stärken.
Mit dem Einsatz des „innovativen Eisenbahngüterwagens“ unterstützen die Teilnehmer der „5 L“-Initiative das Ziel, den Anteil des Schienengüterverkehrs im Jahr 2030 in der Europäischen Union von 16 Prozent (Quelle: „EU transport in figures. Statistical pocketbook 2012“) auf 25 Prozent zu steigern; so sollen insgesamt 288 Milliarden Tonnenkilometer Mehrleistung auf der Schiene erbracht werden. Damit leisten diese Länder einen substanziellen Beitrag zur Entkopplung von Wirtschaftswachstum und CO2-Emissionen.
Die Vorteile des Schienengüterverkehrs sind in der Öffentlichkeit bekannt: Er ist äußerst flächen- sowie energieeffizient und hat geringe Treibhausgasemissionen. Dennoch sind sein Marktanteil und die Wirtschaftlichkeit relativ klein. Ein technisch-betriebliches Gesamtkonzept für Konstruktion und Einsatz des Eisenbahngüterwagens soll Abhilfe schaffen: Transportzeiten sollen verkürzt, Lärmbelästigung verringert und Lebenszykluskosten („Life-Cycle-Cost“) gesenkt werden. Dagegen soll die Anzahl von produktiven Umläufen der Güterwagen gesteigert, der Größenvorteil besser ausgenutzt, die Tragfähigkeit erhöht sowie der Informationsfluss über Transport und Ladung verbessert werden.
In zwei Pilotprojekten wird der neue Ansatz in der Praxis bereits getestet: So sollen Mindeststandards von Telematikausrüstungen für Güterwagen erarbeitet werden, um die Kommunikation und Koordination zu verbessern. Ein technisch-betriebliches Anforderungsprofil für ein Standarddrehgestell ist Ziel des anderen Projekts. Erste Ergebnisse werden Ende 2012 erwartet.
Das Weißbuch richtet sich an Schienenverkehrsexperten aus Wissenschaft und Industrie wie auch an Politik und Regulierungsbehörden, die möglicherweise die Maßnahmen beziehungsweise die Umsetzung des Stufenplanes bis 2030 unterstützen.
Die Partner der Zukunftsinitiative „5 L“ sind die Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr der TU Dresden und das Fachgebiet Schienenfahrzeuge der TU Berlin. Aus der Industrie gehören die BASF SE, DB Schenker Rail, DB Waggonbau Niesky GmbH, Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH, Rail Cargo Austria, SBB Cargo AG, ThyssenKrupp AG, VTG AG und Waggonbau Graaff GmbH zur Initiative.
Die Publikation „Weissbuch Innovativer Eisenbahngüterwagen 2030“ finden Sie zum Download unter: http://eisenbahngueterwagen2030.vkw.tu-dresden.de
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Jürgen Hüllen, für VTG AG, Tel: 0172 / 439 24 03, E-Mail:
juergen.huellen@vtg.com
Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht, TU Berlin, Fachgebiet Schienenfahrzeuge, Tel.: 030/314 -25150, E-Mail: markus.hecht@tu-berlin.de
Prof. Dr.-Ing. Rainer König, TU Dresden, Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, Tel.: 0351/463-36531, E-Mail: Rai-ner.Koenig@tu-dresden.de