Die trigemino-autonomen Kopfschmerzen sind durch sehr starke und unerträgliche Kopfschmerzen charakterisiert, begleitet durch Symptome des autonomen Nervensystems im Kopfbereich wie z.B. konjunktivale Injektion (Rötung der Bindehaut), Lakrimation (tränendes Auge), nasale Kongestion und/oder Rhinorrhoe (verstopfte und/oder laufende Nase), vermehrtes Schwitzen im Bereich von Stirn und Gesicht, Miosis (verengte Pupille), Ptosis (hängendes Augenlid), Lidödem und Hautveränderungen. Die Betroffenen sind während der Attacke meistens unruhig und motorisch angetrieben.
Welche molekulargenetischen Faktoren bei der Entstehung von Clusterkopfschmerzen und anderen seltenen primären Kopfschmerzerkrankungen eine Rolle spielen, möchten wir, d. h. Wissenschaftler der Schmerzklinik Kiel und der Uniklinik Ulm, jetzt untersuchen. Dazu suchen wir Patienten, die an Clusterkopfschmerzen und anderen seltenen primären Kopfschmerzerkrankungen, wie Hemicrania continua, chronisch paroxysmale Hemikranie und SUNCT u.a. erkrankt sind.
Epidemiologische Daten bei Clusterkopfschmerzen weisen ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung bei erstgradig Verwandten auf. Auch bei den sehr seltenen primären Kopfschmerzerkrankungen wird von familiären Fällen berichtet. Anders als z. B. bei der Mukoviszidose oder der Chorea Huntington, bei denen jeweils ein einzelnes Gen verändert ist, sind bei der Entstehung von primären Kopfschmerzerkrankungen mehrere Erbanlagen beteiligt. Dieser Grund erschwert es erheblich, die ursächlichen Genveränderungen zu identifizieren.
Um relevante Regionen im Erbgut aufzuspüren, sind wir daher auf die Mithilfe möglichst vieler Patienten angewiesen. Die Mediziner und Wissenschaftler der Schmerzklinik Kiel und des Ulmer Instituts für Humangenetik wollen mehrere hundert Patienten untersuchen, die an Clusterkopfschmerzen und anderen seltenen primären Kopfschmerzerkrankungen leiden.
Unser Ziel ist es mittels genetischer Analysen die molekularen Entstehungsmechanismen der seltenen primären Kopfschmerzerkrankungen möglichst umfassend zu untersuchen. Die Probanden müssen lediglich zu einer Blutentnahme bereit sein und einen Fragebogen zum Krankheitsverlauf beantworten. Sind die beteiligten Gene erst einmal identifiziert, so unsere Hoffnung, lassen sich langfristig vielleicht neue und wirksamere Therapien entwickeln, mit denen die quälenden Symptome besser zu behandeln sind.
Wer an der Studie teilnehmen möchte, kann sich mit
Frau Dr. med. Unda Rathert, Institut für Humangenetik der Universitätsklinik Ulm,
in Verbindung setzen. Die Unterlagen können hier heruntergeladen und die Proben vom Hausarzt abgenommen werden. http://www.schmerzklinik.de/wp-content/uploads/2012/07/Fragenbogen-molekulargenetische-Studie-Schmerzklinik-Kiel-Clusterkopfschmerz.pdf
Die Kontaktadresse:
Telefonisch in der Zeit von 9:30 Uhr bis 13:30 Uhr: 069 90557719,
per Fax: 069 95909304,
per E-Mail: unda.rathert@uni-ulm.de
Sie können auch teilnehmen, wenn Sie in der Schmerzklinik Kiel ambulant oder stationär behandelt werden. Termine dazu können Sie unter der Telefonnummer 0431-20099-400 vereinbaren. Laden Sie auch bitte dazu vorher die Unterlagen herunter und bringen Sie bitte diese bereits ausgefüllt zu Ihrem Termin mit.