Technology Reviewüber manipulierte Autoelektronik / Hacker greifen nach dem Steuer

US-Forschern ist es gelungen, Autoelektronik aus
der Ferne zu manipulieren. Mit den von ihnen entdeckten Verfahren
ließen sich potenziell lebensgefährliche Unfälle provozieren. Das
berichtet das Magazin Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe
8/2012.

Um Zugriff auf die Fahrzeugelektronik zur erhalten, klopften die
Forscher des Centers for Automotive Embedded Systems Security (CAESS)
systematisch alle Zugangswege nach Schwachstellen ab. Am brisantesten
war die Entdeckung, dass sich die Bordelektronik mit einer einfachen
Telefonverbindung ansteuern und so ein Schadcode aus der Ferne
einschleusen ließ. Waren die Forscher erst einmal in die
Fahrzeugelektronik eingedrungen, konnten sie unter anderem die Türen
öffnen oder die Wegfahrsperre abschalten. Selbst die Bremsen ließen
sich auf diese Weise deaktivieren.

„Es war tatsächlich die normale Fahrzeugbremse, die man während
unserer Versuche mit dem Bremspedal nicht mehr kontrollieren konnte“,
sagt Franziska Rösner, die als Doktorandin am CAESS-Hack
mitgearbeitet hat, gegenüber Technology Review. Außerdem brachten die
Wissenschaftler gehackte Fahrzeuge dazu, laufend ihre Position zu
melden und das Mikrofon der Freisprecheinrichtung einzuschalten. Auf
diese Weise konnten Forscher in San Diego vom Schreibtisch aus ihre
Kollegen im 2000 Kilometer entfernten Seattle während einer Autofahrt
belauschen.

Mit ihrer Aktion wollen die Wissenschaftler auf die
Sicherheitslücken aufmerksam machen und Autohersteller für die
Probleme sensibilisieren. „Was uns Sorgen macht, ist, dass Autos nun
zunehmend ans Internet angeschlossen werden“, sagt Franziska Rösner.
„Wenn man nicht von Anfang an für Sicherheit sorgt, wird es hinterher
gefährlich.“

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