Der Allergengehalt in Präparaten zur Diagnostik und
Therapie kann stark schwanken. Das wirkt sich direkt auf
Testergebnisse und Behandlungserfolge aus. Nach jahrelanger Forschung
ist ein Durchbruch bei der Allergenbestimmung in Pollenextrakten
erzielt worden. Auf einer Konferenz des Europäischen Direktorats für
die Qualität von Arzneimitteln (EDQM) in Strasbourg stellten
Wissenschaftler neue Methoden vor. Damit werden die wichtigsten
Allergene in Birken- und Gräserpollen gemessen. Es handelt sich um
Eiweißstoffe, auf die Allergiker überempfindlich mit lästigen
Beschwerden an Augen, Nase und Bronchien reagieren.
Zur nachhaltigen Behandlung dient die spezifische Immuntherapie
(Hyposensibilisierung) mit Allergenpräparaten. Sie enthalten große
Mengen vom Polleneiweiß, an die sich das Immunsystem bei wiederholter
Gabe langsam gewöhnt. Allerdings ließen sich die Allergenextrakte
bisher nicht vergleichen; zu unterschiedlich waren die verwendeten
Einheiten, die in Deutschland das Paul-Ehrlich-Institut überwacht.
Jetzt können die Hauptallergene, z.B. Bet v 1 aus Pollen der
Warzenbirke (wissenschaftliche Bezeichnung Betula verrucosa),
zuverlässig bestimmt werden. Prof. Stefan Vieths, Vizepräsident vom
Paul-Ehrlich-Institut und Beirat der Deutschen Gesellschaft für
Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) sieht darin einen
Durchbruch: „Auf diesen Moment haben die Allergologen lange
gewartet“. Sind die Tests erst Bestandteil des Europäischen
Arzneibuches geworden, steht auf allen Birkenpollen-Präparaten der
genaue Allergengehalt.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische
Immunologie (DGAKI)
Pressekontakt:
Prof. Dr. Stefan Vieths
Vizepräsident des Paul-Ehrlich-Instituts
Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie
(DGAKI)
Paul-Ehrlich-Institut
Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel
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