Die großen Studien zur Hormontherapie von
Wechseljahresbeschwerden haben viel bewegt: Estrogene und Gestagene
werden entsprechend der Beschwerden, der Stoffwechsellage und den
persönlichen Risiken heute ganz individuell ausgewählt und dosiert,
was die Hormontherapie effektiver und sicherer macht. Das
„Gießkannenprinzip“ ist definitiv Vergangenheit.
Wie die Deutsche Menopause Gesellschaft e.V. klarstellt, haben
rund 60 Prozent der Frauen mit der hormonalen Umstellung beim
Nachlassen der Eierstockfunktion Probleme. Ein knappes Drittel leidet
an therapiebedürftigen Beschwerden.
Bei starken Beschwerden hilft nachweislich nur die Gabe von
Estrogenen. Bei vorhandener Gebärmutter ist eine Kombination mit
Gelbkörperhormonen (Gestagenen) notwendig. Die Nachauswertung der
Women´s Health Initiative legt nahe, dass bei frühem Beginn einer
Hormontherapie der Nutzen die Risiken bei den meisten Frauen
überwiegt.
Verschiedene Gestagene weisen unterschiedliche Eigenschaften auf.
Dies wird heute bei der individuellen Therapie berücksichtigt: Frauen
mit Einschlafstörungen profitieren von natürlichem Progesteron am
Abend. Bestimmte Gestagene wirken stabilisierend auf den Blutdruck,
andere sind bei einem relativen Überschuss männlicher Hormone
(Androgene) vorteilhaft. Bei den Estrogenen wiederum ist speziell bei
Übergewicht (und Thromboseneigung) die Gabe über die Haut deutlich
sicherer als die Einnahme von Tabletten.
Selbstverständlich umfasst eine kompetente Beratung der Frauen mit
Wechseljahresbeschwerden nicht nur die Hormontherapie, betont die
Gesellschaft zum heutigen Weltmenopausetag. Unabdingbar ist auch eine
kompetente Information über die Folgen der nachlassenden
Eierstockfunktion auf die Vorgänge des Stoffwechsels im weiblichen
Körper (Blutdruck, Gewichtszunahme) und eine Aufklärung über optimale
Ernährung sowie Alternativen zu Hormonen.
Ganz ohne Zweifel sollte bei Frauen mit vorzeitiger Menopause ein
Ersatz der fehlenden Hormone bis zum Zeitpunkt der natürlichen
Menopause erfolgen – allein schon, um den übermäßigen
Knochendichteverlust zu vermeiden.
Pflanzliche Präparate können bei leichten bis mittleren
Beschwerden hilfreich sein. Bei starken Problemen sind sie oft nicht
ausreichend wirksam. Dazu kommt, dass „natürlich“ nicht
notwendigerweise „sicher“ bedeutet: Nutzen und Risiken können derzeit
nicht ausreichend bewertet werden, so die Gesellschaft.
Die Deutsche Menopause Gesellschaft e.V. zählt derzeit 700 Ärzte
als Mitglieder. Ihr Ziel ist es, die Bedürfnisse der Frauen in der
hormonalen Umstellungsphase (Wechseljahre) beim Nachlassen der
Eierstockfunktion zu erkennen und wirksame sowie sichere
Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Der diesjährige Jahreskongress
in Frankfurt wird nicht nur der Information der behandelnden Ärzte
dienen, sondern bietet auch Frauen ein Forum, um Antworten auf
allgemeine und individuelle Fragen bei einem Patientinnenabend zu
bekommen. Mehr Informationen unter www.menopause-gesellschaft.de .
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