Zu viele Lymphknoten entfernt? / US-Krebs-Studie stellt die Entfernung von Achsel-Lymphknoten bei Brustkrebs in Frage

Ist bei Brustkrebs ein „Wächterlymphknoten“ in
der Achsel von Krebszellen befallen, entfernen die Chirurgen diesen
und zudem mindestens zehn weitere Lymphknoten dieser Region. Die
Wächterlymphknoten (fachsprachlich: „Sentinel“) sind die ersten
Stationen, die der Lymphabfluss vom Tumor weg erreicht. Nicht selten
führt danach ein Lymphstau zu einem geschwollenen Arm, der die
Patientin zusätzlich belastet. Jetzt legt eine Studie von Dr. Armando
Giuliano vom John-Wayne-Krebsinstitut im kalifornischen Santa Monica
(USA) nahe, dass nur der Wächterlymphknoten entfernt werden bräuchte,
berichtet die „Apotheken Umschau“. Giuliano und Kollegen operierten
891 Brustkrebspatientinnen. Bei einer Hälfte entnahmen sie nur den
befallenen Sentinel, bei der anderen Hälfte im Durchschnitt 17
weitere Lymphknoten. Das Ergebnis war in beiden Gruppen gleich: mehr
als 90 Prozent der Frauen überlebten und mehr als 80 Prozent hatten
keinen Rückfall. Noch wird das Studien-Ergebnis kritisch
durchleuchtet, ob die Forscher alle Einflussfaktoren berücksichtigt
haben. Viele Krebsärzte fordern weitere Studien, bevor sie ihr
Vorgehen zu ändern wagen. Zu lange galt das „Ausräumen“ der Achsel
als Standard.

Alles über den Brustkrebs finden Sie unter
www.apotheken-umschau.de/Brustkrebs

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