Die Forschungskapazitäten der Wirtschaft verteilen sich nach einer
aktuellen Untersuchung des Stifterverbandes für die Deutsche
Wissenschaft immer ungleicher auf die Bundesländer. Die Betriebe
forschen besonders intensiv in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen –
und bauen diese starken Forschungsstandorte weiter aus.
Die Aufwendungen der deutschen Unternehmen für Forschung und
Entwicklung (FuE) konzentrieren sich auf Baden-Württemberg, Bayern
und Hessen. Die drei in der Industrieforschung führenden süddeutschen
Bundesländer konnten zwischen 1999 und 2009 ihre beeindruckend hohen
FuE-Quoten nochmals steigern. Während in Bayern und Hessen
mittlerweile rund 2,4 Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts
(BIP) für FuE der Wirtschaft ausgegeben werden (vormals 2,1 bzw. 2,2
Prozent), liegen die Unternehmen Baden-Württembergs einsam an der
Spitze: Von 3,0 auf 3,8 Prozent stieg die Quote des
Wirtschaftssektors im Ländle während dieser Dekade. Das ergibt eine
aktuelle Analyse des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.
Rund die Hälfte der Finanz- und Personalmittel für
Industrieforschung werden allein in den beiden südlichsten Ländern
Baden-Württemberg und Bayern eingesetzt. Die Konzentration wird durch
so genannte Clustereffekte vorangetrieben. Dort, wo die Unternehmen
bereits seit langem hohe Forschungsausgaben tätigen, ist eine
Wissenschaftsinfrastruktur entstanden, die weitere Investitionen
„geradezu magnetisch anzieht“, erläutert Studienautor Bernd Kreuels
von der Stifterverband-Wissenschaftsstatistik. „Was der Analyst als
Pareto-Verteilung bezeichnet, erklärt der Volksmund als ‚Der Teufel
hofiert immer den größten Haufen‘ – oder schlicht „Money makes
Money“, so Kreuels.
Die Wissenschaftsstatistik gGmbH ist eine Dienstleistung des
Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Sie erfasst bei
Unternehmen und Institutionen für Gemeinschaftsforschung die
Leistungen, die für Forschung und Entwicklung erbracht worden sind.
Die FuE-Statistik wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung (BMBF), des Stifterverbandes für die
Deutsche Wissenschaft und von Wirtschaftsverbänden.
Pressekontakt:
Dr. Frank Stäudner
Leiter Kommunikation und Presse
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Tel.: (02 01) 84 01-1 58
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Referent – Wissenschaftsstatistik gGmbH
im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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