Eine Zukunft ohne Atomstrom Was geschehen muss, damit Deutschland zu 100 Prozent auf regenerative Energiequellen setzen kann. Ein GEO-Report

Eine Energiewende hin zu 100 Prozent Ökostrom ohne
Abstriche an Lebensstil und Wirtschaftskraft? Sie kann spätestens
2050 vollendet sein; nicht nur in Deutschland, auch in Europa. In
seiner morgen erscheinenden April-Ausgabe illustriert das Magazin GEO
sieben alternative Energieerzeugungs-Technologien, erläutert
Funktionsweise und Einsatzorte, erste bereits realisierte Projekte
und deren weltweiten Anteil am jetzigen und zukünftigen Energiemix.

Im Einzelnen analysiert GEO Kraftwerke, die mit Erdwärme und
Osmose arbeiten, mit Solarthermie und Aufwind, mit Gezeiten und
Wellen sowie, noch Fiktion, mit Solarkraft im Erdorbit.

Trotz der mit jeder Technologie auch verbundenen Nachteile, die
ebenfalls erläutert werden, beruft sich das Magazin in seiner
positiven Prognose auf diverse Studien, die im Widerspruch zu der
Zielmarke der Bundesregierung stehen: Während diese gegenwärtig davon
ausgehe, bis 2050 könnten 80 Prozent des Energiebedarfs aus
umweltfreundlichen Quellen gedeckt werden, seien 100 Prozent machbar,
schreibt GEO. Ob dieses Ziel erreicht werde, hänge aber nicht nur von
der Verfügbarkeit erneuerbarer Quellen ab, sondern setze einen Umbau
des europäischen Elektrizitätsnetzes sowie Investitionen in neue
Speichertechniken voraus, mithin auch den politischen Willen.

Das gegenwärtig 1,8 Millionen Kilometer lange deutsche
Leitungsnetz sei schon jetzt nicht tauglich, allen Strom aus
erneuerbarer Energiegewinnung adäquat zu „verarbeiten“. Groteske
Folge: Bei starkem Wind müssten die dann besonders effektiven
Windkraftwerke abgeschaltet werden, weil Atomstrom die Leitungen
besetze. Ein leistungsfähigeres Netz, offen für Zuflüsse aus dem
Ausland und gesteuert durch neue Technologien zur schnellen
Bedarfsermittlung („Smart Grid“), würde, wie GEO schreibt, ein
Energie-Management ermöglichen, das den Verbrauch überdies günstiger
mache.

Zweite Voraussetzung für den Verzicht auf Atomkraft und Kohle:
neuartige Speichermöglichkeiten für Überschussstrom. Die
topographischen Begrenzungen für den sich anbietenden Bau von
Pumpspeicherkraftwerken ließen sich etwa mit
Druckluftspeicher-Technologien überwinden, verbunden mit der
Umwandlung von Kohlendioxid in „erneuerbares“ Methangas sowie mit
einem verstärkten internationalen Stromaustausch, schreibt das
Magazin.

Wichtig für den möglichst schnellen Umstieg: die
Nicht-Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken, die nach
Berechnungen des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts keine
Übergangstechnologie, sondern für die Erneuerbaren faktisch eine
Verhinderungstechnologie sind: Ohne eine Laufzeitverlängerung für
Kernkraftwerke würde Strom aus regenerativen Quellen bereits circa
2030 konkurrenzfähig sein können, andernfalls erst 16 Jahre später.

Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab morgen im Handel erhältlich,
hat 162 Seiten und kostet 6,30 Euro.

Unter www.geo.de/presse-download finden Sie das aktuelle Heftcover
zum Download.

Pressekontakt:
Maike Pelikan
GEO Kommunikation
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 – 21 57
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 – 56 83
E-Mail pelikan.maike@geo.de
Internet www.geo.de

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