– Partnerkonsortium aus dem Deutschen Forschungszentrum für
Künstliche Intelligenz (DFKI), dem Karlsruher Institut für
Technologie (KIT), AGT Germany, SEEBURGER AG und den Stadtwerken
Saarlouis gewinnt Technologiewettbewerb des BMWi
– Projektgewinn stellt bahnbrechende Entwicklung von Cloud
Enabled Smart Energy Micro Grids in Aussicht
Das Partnerkonsortium Peer Energy Cloud, bestehend aus dem
Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), dem
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), AGT Germany, SEEBURGER AG
und den Stadtwerken Saarlouis gehört zu den zwölf Gewinnern des
Technologie- und Förderwettbewerbes „Trusted Cloud“ des
Bundeswirtschaftsministeriums. Dies wurde heute auf der CeBIT Messe
in Hannover bekannt gegeben. Das Projekt, welches sich mit der
Entwicklung von Lösungen zur intelligenten Verteilung und Nutzung
erneuerbarer Energien befasst, ist für drei Jahre angesetzt (2011 –
2014).
Die privaten Haushalte verbrauchen rund ein Drittel des Stroms,
der von Kraftwerken produziert und über die Netze der 700 Stadtwerke
geliefert wird. Der Verbraucher weiß, wann er waschen will, die
Spülmaschine laufen soll, die Stadtwerke wissen es nicht – noch
nicht. Aktuell ist der tatsächliche Strombedarf zu einem bestimmten
Zeitpunkt für die Stromerzeuger nicht verbrauchergenau voraussagbar.
Standardlastprofile sind ungenau, der Lastgang lässt sich kaum
optimieren, der Netzausbau muss sich an Spitzenlasten orientieren,
Backup-Kraftwerke sind betriebsnotwendig.
Ziel von „Peer Energy Cloud“ ist die Entwicklung innovativer
Erfassungs- und Prognoseverfahren für die Lastgangsentwicklung mit
dem Ziel der Lastflussoptimierung sowie die Etablierung eines
virtuellen Markplatzes für den Stromhandel innerhalb eines
sogenannten „Micro Grids“. Dieser Marktplatz ermöglicht einen lokalen
Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch von Elektrizität innerhalb
eines Subnetzes, was unmittelbar zu einer Entlastung übergeordneter
Netzebenen führt. Dieser Bottom-Up-Ansatz trägt so zur Verbesserung
der Netzwerk-Stabilität bei und verringert den Bedarf an einem
kostenintensiven Ausbau überregionaler Stromnetze.
„Die automatische Herleitung von Aktivitätsprofilen für
individuelle Haushalte aufgrund von Daten über den Stromverbrauch an
einzelnen Steckdosen ist eine große Herausforderung für Methoden aus
dem Bereich der Künstlichen Intelligenz, wie wir sie am DFKI
entwickelt haben. Nur durch einen umfassenden Schutz der Privatsphäre
durch die Verarbeitung dieser Profile in einer „trusted cloud“ wird
diese bahnbrechende Technologie Akzeptanz beim Bürger finden“, so
Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung des
Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, DFKI.
Prof. Dr. Lutz Heuser, Geschäftsführer der AGT Deutschland und
Chief Technology Officer von AGT International, erklärt: „Der Gewinn
des Technologiewettbewerbes Trusted Cloud Computing bestätigt, dass
wir im Bereich Urban Management auf innovative Themen und
zukunftsweisende Technologien setzen. AGT bietet in diesem Bereich
integrierte end-to-end Systemlösungen für die nachhaltige Entwicklung
städtischer Umgebungen an. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir
jetzt erfolgreich an der Entwicklung von Lösungen zur intelligenten
Verteilung und Nutzung erneuerbarer Energien arbeiten.“
„Mit den gefundenen Konsortialpartnern und dem in diesem
Zusammenhang zur Verfügung stehenden Know-how sind wir als
Infrastrukturdienstleister sicher, das anstehende Projekt zum Erfolg
zu führen“, so Dr.-Ing. Ralf Levacher, Geschäftsführer der Stadtwerke
Saarlouis. Die Stadtwerke Saarlouis werden als Anwendungspartner in
Feldversuchen eine Pilotierung mit 500 Haushalten durchführen und die
Skalierung evaluieren.
Holger Kirchner, leitender Direktor des Forschungsbereichs der
SEEBURGER AG erklärt: „Wir freuen uns als führender Anbieter von
Produkten und Lösungen zur Integration von Unternehmenssoftware mit
dabei zu sein und erneut eine Vorreiterrolle zu übernehmen: Basierend
auf den Ansätzen von „B2B in the Cloud“ aus dem THESEUS-Programm
können wir nun unsere vorhandenen Erfahrungen und Kompetenzen
einbringen und ausbauen, um einen neuartigen Marktplatz für
Peer-To-Peer-Energiehandel zu ermöglichen, der Sensor- und
Energiedaten bspw. für vertrauenswürdige Mehrwertdienste nutzbar
macht. Wir sind jetzt bereits davon überzeugt, dass diese Lösung in
unterschiedlichen Marktsegmenten eingesetzt werden kann und neue
Zeichen am Markt setzen wird.“
„Informations- und Kommunikationstechnologien spielen bei der Peer
Energy Cloud eine zentrale Rolle. In unserem Projekt soll daher eine
vertrauenswürdige Umgebung geschaffen werden, in der diese
Herausforderung sicherer und zuverlässiger gemeistert wird“, erklärt
Prof. Dr. Wilfried Juling, Chief Science & Information Officer
(CSO/CIO), Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Technologiewettbewerb Trusted Cloud
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)
fördert durch „Trusted Cloud“ die Entwicklung und Erprobung von
innovativen, sicheren und rechtskonformen Cloud Computing-Diensten
mit insgesamt rund 50 Mio. Euro. Hinzu kommen Eigenmittel der
Projektbeteiligten in etwa gleicher Höhe, so dass insgesamt rund 100
Mio. Euro zur Verfügung stehen. Das BMWi-Technologieprogramm „Trusted
Cloud“ ist Teil des Aktionsprogramms Cloud Computing, das das BMWi im
Oktober 2010 gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft
gestartet hat. Hierbei werden Pilotvorhaben in den nächsten drei
Jahren innovative Lösungen für den sicheren Einsatz von Cloud
Computing in unterschiedlichen Branchen entwickeln und erproben. Die
12 Gewinner teilen sich die vier Cluster: Basistechnologien,
Industrie, Gesundheit sowie öffentlicher Sektor. Das Peer Energy
Cloud Konsortium ist der Industrie zugehörend.
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH
(DFKI):
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
mit den Standorten Kaiserslautern, Saarbrücken, Bremen und einem
Projektbüro in Berlin ist auf dem Gebiet innovativer
Softwaretechnologien die führende Forschungseinrichtung in
Deutschland. Aktuell beschäftigt das DFKI mehr als 400 Mitarbeiter in
den Forschungsbereichen Wissensmanagement, Robotics Innovation
Center, Sichere Kognitive Systeme, Innovative Retail Laboratory,
Institut für Wirtschaftsinformatik, Agenten und Simulierte Realität,
Erweiterte Realität, Sprachtechnologie, Intelligente
Benutzerschnittstellen und Innovative Fabriksysteme. Mit einem
Finanzierungsvolumen von ca. 36 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2010
konnte das bisherige Rekordergebnis des Vorjahres von 29 Mio. EUR
nochmals übertroffen und ein wiederum positiver Jahresüberschuss
erzielt werden. Das Resultat: mehr als 50 Professuren und 57
Spin-offs mit mehr als 1300 hochqualifizierten Jobs. Weitere
Informationen unter http://www.dfki.de/
Karlsruher Institut für Technologie (KIT):
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine
Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des
Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer
Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums
in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben
im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation. Weitere
Informationen unter http://www.kit.edu
AGT:
AGT International ist einer der wachstumsstärksten Anbieter von
Sicherheitslösungen für die öffentliche Verwaltung,
Wirtschaftsunternehmen und Regierungen und setzt dabei auf
herausragende Talente und wegweisende Technologien, um weltweit neue
Potenziale zu erschließen. Die Expertise der Unternehmensgruppe
reicht von Informationssystemen im Urban Management Sektor, bis hin
zu Lösungen für den Katastrophen- und Umweltschutz sowie die Bereiche
Cyber- und Food-Security. Durch die Entwicklung maßgeschneiderter
Lösungen unterstützt AGT die öffentliche Verwaltung, Regierungen und
die Wirtschaft, entstehende Herausforderungen und Risiken in
komplexen urbanen Umgebungen zu antizipieren und zu steuern. AGT
International wurde vor vier Jahren von CEO Mati Kochavi gegründet.
Das AGT-Netzwerk ist auf fünf Kontinenten tätig. Die
Unternehmensgruppe beschäftigt derzeit 1.700 Angestellte weltweit und
erwirtschaftete seit Unternehmensgründung einen Umsatz von mehr als 7
Milliarden US-Dollar. Hauptsitz von AGT International ist Zürich. AGT
Deutschland bietet Kunden aus dem öffentlichen sowie dem privaten
Sektor integrierte End-to-End-Sicherheitslösungen mit dem
Schwerpunkt Urban Management und Katastrophenschutz. Der Hauptsitz
von AGT Deutschland ist Berlin. Die R&D Standorte in Darmstadt und
Berlin sind das Zentrum der weltweiten Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten innerhalb von AGT International. Weitere
Informationen unter http://www.agtgermany.com
SEEBURGER AG:
Die SEEBURGER AG wurde 1986 in Bretten gegründet und ist führender
Anbieter im B2B-Markt mit 19 Niederlassungen weltweit. Für ihre über
8.100 Kunden erreicht die SEEBURGER AG durch einen ganzheitlichen
Ansatz aus Konzeption, Beratung und Projektierung von praxiserprobten
Softwarelösungen eine vollständige Automatisierung der
Geschäftsprozesse. Das Produktangebot umfasst die Integration von
B2B-Geschäftsprozessen, die Anbindung von Geschäftspartnern,
Logistik-/RFID-Lösungen, die automatische Bearbeitung von
papierbasierten Belegen und die ganzheitliche, neutrale Beratung bei
der Einführung von Produktdatenmanagement-Systemen. Das Unternehmen
bietet mit seinen Managed Services eine SaaS-B2B-Plattform sowie das
klassische Outsourcing von B2B-Prozessen an. SEEBURGER pflegt eine
langjährige Partnerschaft mit SAP. Zahlreiche eigenentwickelte
EDI-Adapter erweitern die Integrationsplattformen von SAP-Kunden.
SEEBURGER-Kunden profitieren von der Branchenexpertise und dem
Know-how aus Projekten bei namhaften Unternehmen wie Beiersdorf,
Bosch, Coop, Danfoss, EnBW, E.ON, Heidelberger Druckmaschinen,
Hagebau, HP, Hyundai, Lidl, Novartis, Osram, Porsche, RWE, Siemens,
S.Oliver, SupplyOn, Tetley, VW, Whirlpool u.a. Mit weiteren
Dienstleistungen wie Consulting und Support vervollständigt SEEBURGER
seinen ganzheitlichen Ansatz. Weitere Informationen unter
http://www.seeburger.de
SAARLOUIS STADTWERKE:
Die Stadtwerke Saarlouis sind seit 1989 eine GmbH und beschäftigen
zurzeit rund 80 Mitarbeiter. Sie versorgen die aus 8 Stadtteilen
bestehende Kreisstadt Saarlouis mit ihren ca. 38.000 Einwohnern mit
Strom, Erdgas und Trinkwasser. Anteilseigner sind die Stadt Saarlouis
(51%) und – seit 01.01.2001 beteiligt – die energis GmbH (49%). Im
Stadtteil Saarlouis-Steinrausch sind sie zudem über die fws Fernwärme
Saarlouis-Steinrausch GmbH & Co. KG an der Fernwärmeversorgung
beteiligt. Weitere Informationen unter
http://www.stadtwerke-saarlouis.de/
Pressekontakt:
Reinhard Karger, M.A.
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI
Tel: +49 681 85775-5253
Fax: +49 681 85775-5485
Mobil: +49 151 1567 4571
E-Mail: reinhard.karger@dfki.de
Ursula Scheller
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Tel: +49 721 608-44865
Fax: +49 721 32550
E-Mail: ursula.scheller@kit.edu
Helmut Kranzmaier
AGT Germany/CNC AG
Tel: +49 30 408 17 66 02
Fax: +4930408176699
E-Mail: helmut.kranzmaier@cnc-communications.com
Andreas Petter
SEEBURGER AG
Tel: +49 7252 96-0
E-Mail: andreas.petter@seeburger.de
Dr. Ing. Ralf Levacher
Saarlouis Stadtwerke
Tel: +49 6831 9596-482
Fax: +49 6831 9596-495
E-Mail: levacher@swsls.de