Das vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderte und in Kooperation mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und dem Umweltbundesamt (UBA) durchgeführte Projekt AMELAG läuft von April 2023 bis voraussichtlich Dezember 2024. Ziel des Projekts ist es, die Viruslast im Abwasser unabhängig von individuellen Personentestungen oder Meldungen an die Gesundheitsbehörden zu überwachen. Dabei werden nicht nur SARS-CoV-2-Viren analysiert, sondern auch die Möglichkeit der Überwachung anderer Krankheitserreger wie Influenza, Polioviren, RSV, gesundheitsrelevante Bakterien, Viren, Pilze und Antibiotikaresistenzen geprüft. Innerhalb des Gesamtprojektes werden seit Anfang Oktober wöchentlich Proben aus bis zu 175 Kläranlagen in ganz Deutschland auf das Vorhandensein von SARS-CoV-2-Viren untersucht.
Die vermicon AG, ein Pionier auf dem Gebiet der Abwassermikrobiologie, hat speziell für die Analyse von Abwasserproben optimierte qPCR-Testkits entwickelt. In Kooperation mit der HTS Labs Frankfurt GmbH, einem Experten für Hochdurchsatzanalytik, werden diese Testkits für das SARS-CoV-2 Abwassermonitoring in den Laboreinrichtungen der HTS eingesetzt. Die Kooperation verbindet Hochdurchsatzkapazitäten mit höchster mikrobieller Expertise.
Dr. Jiri Snaidr, Mikrobiologe und Vorstandsvorsitzender der vermicon AG, betont: „Die abwasserbasierte Epidemiologie ermöglicht nicht nur ein kostengünstiges und personenunabhängiges Monitoring von SARS-CoV-2 Viren, sondern erlaubt auch ein zuverlässiges gesamtheitliches Gesundheitsmanagement im Hintergrund. Kläranlagen, mit ihrem einzigartigen Datenpool Abwasser, werden damit zu wichtigen Steuerzentralen”. Dr. Michael Bonin, CEO von HTS Labs Frankfurt, ergänzt: „Die Kooperation mit der vermicon AG ermöglicht eine leistungsstarke Analytik durch die Kombination von Hochdurchsatzkapazität und mikrobieller Expertise. Darüber hinaus legen wir großen Wert auf digitale Lösungen, denn wie unsere bisherigen Erfahrungen als Teil der CKM Group und CoviMedical gezeigt haben, spielen diese eine wichtige Rolle, um schnell und effektiv auf Herausforderungen reagieren zu können ohne zusätzliche Infrastruktur aufbauen zu müssen“.
Beide Unternehmen kombinieren ihre Expertisen und langjährigen Erfahrungen in der Abwassermikrobiologie und im SARS-CoV-2 Monitoring, um das Abwassermonitoring als präventives Instrument für die öffentliche Gesundheit weiterzuentwickeln und zur Früherkennung von Infektionsverläufen beizutragen.