Biotechnologie, Künstliche Intelligenz (KI) und Wasserstofftechnologien sind Schlüsseltechnologien. Sie leisten wichtige Beiträge zur Lösung aktueller Herausforderungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Um als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zukünftig konkurrenzfähig zu bleiben, muss Rheinland-Pfalz zu den Innovationstreibern und Nutzern dieser Technologien gehören. Deshalb verfolgt die Landesregierung eine gezielte, zukunftsorientierte Forschungsförderung. Diese basiert auf den heutigen Stärken in den Kompetenzfeldern Gesundheit, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Dazu kommen Biotechnologie, KI und Wasserstofftechnologien. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) spielen dabei eine wichtige Rolle. Es gilt, ihre Stärken in der anwendungsnahen Forschung und im Transfer zu nutzen. Vor allem geht es auch um die Qualifizierung von Fachkräften mit ausgeprägtem regionalem Bezug.
Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, übergab am 9. August einen Förderbescheid in Höhe von insgesamt 660.000 Euro an Prof. Dr. med. Karl-Herbert Schäfer, Vizepräsident für Forschung und Transfer. „Durch das neue Förderprogramm HAW-direkt erhalten die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Rheinland-Pfalz einen gezielten Schub für ihre Forschung in den Kompetenzbereichen Gesundheit, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die Hochschule Kaiserlautern hat durch die Förderung die Möglichkeit in neue Forschungsgeräte und wissenschaftliches Personal zu investieren. So stärken wir die Hochschule und den Wissenschaftsund Innovationsstandort Rheinland-Pfalz insgesamt.“
Für die Projekte „Hydrogen Production from Sulphuric Acid (HyProSA)“, „Molekulare Mechanismen der Immuntoleranz von Bakterien durch die angeborene Immunabwehr (Immuntol)“ und „In-situ NMRAnalyse der Gewinnung von Monomeren aus dem Abbau biotechnologisch hergestellter Polyhydroxyalkanoaten und fermentativer Reduktion“ stehen in diesem Jahr Ausgabemittel von gut 450.000 Euro und im nächsten Jahr von gut 200.000 Euro zur Verfügung.
Schäfer stellte in kurzer Zusammenfassung die drei geförderten Projekte vor. Und er erklärte deren Ziele: „Im Teilprojekt „HyProSA“ wird eine Versuchsanlage zur kontinuierlichen Erzeugung von Wasserstoff aus der Elektrolyse von konzentrierter Schwefelsäure aufgebaut. Das Forschungskonsortium im Teilprojekt „Immuntoll“ will Aspekte der molekularen Grundlagen der Immuntoleranz von Bakterien durch das angeborene Immunsystem aufklären. Die chemischen und biotechnologischen Arbeitsgruppen des Forschungsschwerpunkt STAMP beschäftigen sich mit der gezielten Werkstoffentwicklung auf dem Gebiet der biobasierten Polymere, der hybriden Polymerwerkstoffe, der proteinogenen Wirkstoffsynthese und der Gewinnung von High-ValueProdukten aus biotechnologischen Prozessen. Die Anschaffung eines Benchtop-NMR-Gerätes wird die Analyseexpertise besonders bei der Gewinnung von Monomeren aus dem Abbau biotechnologisch hergestellter Polyhydroxyalkanoaten verstärken.“
„HAW-direkt“ ist eng verknüpft mit der im Aufbau befindlichen Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI). Diese soll für eine neue Transferkultur sorgen: offen, individuell, innovations- und diffusionsorientiert.