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Fliegende Autos werden in der nächsten Dekade zum Alltag gehören – diese Prognose wagt der Tech-Pionier Prof. Dr. Sebastian Thrun. Der gebürtige Deutsche, der seit seinem 31. Lebensjahr im Silicon Valley arbeitet, gilt als einer der geistigen Väter selbstfahrender Autos. „Ein fliegendes Auto mag vielen Menschen heute noch als eine Phantasterei vorkommen, obwohl sie ein Smartphone in der Tasche tragen, das sie sich in ihrer Kindheit nicht einmal vorzustellen vermochten“, rät Prof. Dr. Sebastian Thrun dazu, die Macht, mit der technologische Innovationen in den Alltag einziehen, nicht zu unterschätzen. Auf dem „Vordenker Forum 2022“ an der Frankfurter Goethe-Universität wird er am 15. September für sein bisher erreichtes Lebenswerk ausgezeichnet.
Mit selbstfahrenden Autos befasste sich der „Vordenker 2022“ erstmals 2004 als Leiter des Artificial Intelligence Lab an der Stanford University. Ein Jahr später gewann sein Team den „DARPA Grand Challenge“ mit einem umgebauten VW Touareg. Der Wagen bewältigte eine vorgegebene Wüstenstrecke von rund 212 Kilometern ohne manuellen Eingriff. Damit waren die Grundlagen für den nächsten Schritt gelegt: 2009 startete er bei Google das Projekt „Chauffeur“ mit dem Ziel, selbstfahrende Autos zu entwickeln, die auf jeder öffentlichen Straße fahren können. Zu dieser Zeit hatte noch niemand ein Auto gebaut, das auch nur einen einzigen Kilometer autonom durch eine Innenstadt fahren konnte. Zwischenzeitlich ist daraus das eigenständige Unternehmen Waymo geworden; die Systemsoftware heißt „Google Chauffeur“. Im Jahr 2010 gehörte der „Vordenker 2022“ zu den Gründern der 2010 ins Leben gerufenen halb öffentlichen und halb geheimen Forschungseinrichtung Google X. Dort entstand unter seiner Führung unter anderem „Street View“ für Autos. 2012 reihte ihn die US-Fachzeitschrift Foreign Policy auf dem vierten Platz unter den „100 einflussreichsten Denkern der Welt“ ein.
2017 gründete Sebastian Thrun gemeinsam mit Google-Gründer Larry Page das Unternehmen Kitty Hawk mit dem Ziel, „die Welt vom Verkehr zu befreien“. Nach mehreren Anläufen stellte das Unternehmen 2021 ein einsitziges E-Flugzeug vor, das senkrecht starten und 50 Kilometer in rund 15 Minuten zurücklegen kann. Dabei verbraucht der E-Flieger nur halb so viel Energie wie ein Auto und fliegt hundertmal leiser als ein Hubschrauber. Benannt ist die Firma übrigens nach dem Ort, in dem die Brüder Orville und Wilbur Wright im Jahr 1903 zu ihrem ersten Flug mit einer motorisierten Maschine abhoben. „Die Vorstellung, einmal in einem Linienflugzeug zu essen oder gar zu schlafen, war damals in den Köpfen der meisten Menschen so weit entfernt wie heute fliegende Autos“, gibt Sebastian Thrun Skeptikern zu bedenken.
Preisträger 2022 ist Vordenker und Vormacher der Zukunft
Das „Vordenker Forum“ – initiiert von der Finanzberatungsgruppe Plansecur – zeichnet seit 14 Jahren herausragende Köpfe, die maßgeblich an der Zukunft unserer Gesellschaft mitwirken, mit dem „Vordenker Preis“ aus. Ziel der Preisverleihung durch eine unabhängige Jury* ist es, dem gesellschaftlich wichtigen Thema „Mutiges Vordenken“ Aufmerksamkeit und Gewicht zu verleihen. Plansecur-Geschäftsführer Johannes Sczepan als Initiator des „Vordenker Forums“ erklärt: „Mit Prof. Dr. Sebastian Thrun zeichnen wir nicht nur einen Vordenker, sondern auch einen Vormacher unserer Zukunft aus. Er ist Visionär, Erfinder, Entwickler, Impulsgeber, Wissenschaftler, Dozent und Unternehmer gleichzeitig.“ Vor Prof. Sebastian Thrun wurden der Politologe Prof. Bassam Tibi (2019), der Rat der Wirtschaftsweisen (2018), Dr. h.c. Frank-Jürgen Weise (2016), Dr. Nicola Leibinger-Kammüller (2015), Jean-Claude Juncker (2014), Prof. Paul Kirchhof (2011), Bischof Dr. Wolfgang Huber (2009) und Prof. Nobert Walter (2008) als Vordenker ausgezeichnet.
*Zur Jury gehören der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Stark als Vorsitzender, der Volkswirtschaftler Prof. Dr. Gabriel Felbermayr, Prof. Michael Binder, Professor für Internationale Makroökonomie und Empirische Wirtschaftsforschung an der Goethe-Universität, die ehemalige Bundesministerin Julia Klöckner, Frank Lehmann, freier Journalist, Wolfgang Baake, ehemaliger Beauftragter für die Deutsche Evangelische Allianz am Sitz der Bundesregierung, Thorsten Alsleben, Hauptgeschäftsführer der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, Prof. Dr. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie in Allensbach, Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Geschäftsführung des Maschinen- und Anlagenbauers Trumpf, die Plansecur-Finanzberater Gunther Otto und Hermann Schwietering sowie Johannes Sczepan, Geschäftsführer der Finanzberatungsgruppe Plansecur, die den Preis vor 14 Jahren ins Leben gerufen hat.
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