Von der Forschung in die Praxis: Im Vorfeld der jährlichen Tagung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) in Berlin macht sich die Bildungsallianz des deutschen Mittelstandes für eine bessere Ausstattung der HAWs und eine konsequente Umsetzung des Konzeptes einer Deutschen Agentur für Transfer und Innovationen (DATI) stark. „Die HAWs stellen das passende Umfeld für die wirtschaftliche Entwicklung neuer Ideen und Erfindungen dar und sind im besten Fall Inkubatoren für ganze Unternehmungen“, erklärt der Generalsekretär der Bildungsallianz, Prof. Dr. Martin Wortmann.
„Um diesen Prozess weiter zu etablieren und zu verstärken, wurde das Konzept einer Transferagentur entwickelt“, betont Wortmann. Doch anstatt die Stärken der Fachhochschulen – wie der deutliche Praxisbezug – zu unterstützen, werde die gute Idee der DATI durch den aktuell diskutierten Einbezug der Universitäten wieder verwässert. „Das ist zwar verständlich aus Sicht mancher Akteure, aber für die gesamtwirtschaftliche Stärkung unseres Landes nicht zielführend. Eine Deutsche Agentur für Transfer und Innovation muss weiterhin anwendungsorientiert, innovationsgestaltend und konsequent auf die Wirtschaft ausgerichtet sein.“
Gerade Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind die treibende Kraft für praxisorientierte Hochschulausbildung und durch ihre regionale Verankerung die wesentlichen Ansprechpartner der Wirtschaft – insbesondere dem Mittelstand. „Der herausragenden Stellung der HAWs wird im Vergleich zu den eher auf Grundlagenforschung ausgerichteten Universitäten jedoch nur unzureichend Rechnung getragen“, so der Generalsekretär der Bildungsallianz weiter. „Das strukturelle Defizit zeigt sich überdeutlich in der fehlenden Grundfinanzierung der angewandten Forschung durch die Länder – das sollte mit der DATI endlich abgemildert werden.“ Nicht zuletzt aus diesem Grund, hatten die Hochschulen schon vor Jahren begonnen, das Konzept einer Transferagentur zu entwerfen und voranzutreiben.
„Den HAWs ist es trotz der Benachteiligung in der Finanzierung in den letzten Jahrzehnten gelungen, erhebliche Drittmittel zu akquirieren, leistungsfähige anwendungsorientierte Forschungsstrukturen aufzubauen und die unmittelbare Wirksamkeit von Transfer und Innovation in die Wirtschaft mannigfaltig unter Beweis zu stellen“, so Wortmann. „Das ist Grund genug, die HAWs endlich gezielt zu fördern. Für den Mittelstand zählen Erfahrung, Kompetenz und Mittelstandsnähe. Das muss nachgewiesen werden.“
Entsprechend fordert die Bildungsallianz, die Kriterien für die Teilhabe an DATI-Projekten klar auf die Bedarfe des Mittelstands und die Kompetenzen der HAWs auszurichten und den Mittelstand direkt zu beteiligen. Wortmann: „DATI muss zudem dafür sorgen, dass die Wirkzusammenhänge der Transferprozesse erforscht werden: Für das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, den Mittelstand.“
Die Bildungsallianz des Mittelstands (B@M) ist als Zusammenschluss von 22 Verbänden und Initiativen aus Bildung und Wirtschaft das größte Bildungsnetzwerk Deutschlands, dessen Mitglieder die Interessen von 380.000 Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern sowie Dozentinnen und Dozenten aus dem Bildungsbereich vertreten.
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