Donnerstag, 27. Januar 2022, ab 20.15 Uhr
Erstausstrahlungen
Küstenstaaten kämpfen um Gebietsansprüche, denn der Meeresboden verspricht Rohstoffe. Die Verteilung der Ozeangebiete liegt bei der Wissenschaft. Am Donnerstag, 27. Januar 2022, zeigt „WissenHoch2“ um 20.15 Uhr die Wissenschaftsdokumentation „Die Eroberung der Weltmeere – und die Macht der Wissenschaft“. Im Anschluss um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen über „Die neue Weltordnung“.
Die Wissenschaftsdokumentation „Die Eroberung der Weltmeere – und die Macht der Wissenschaft“ von Max Mönch und Alexander Lahl zeigt, wie Küstenstaaten alles daransetzen, einen möglichst großen Festlandsockel nachzuweisen. Seit einer Änderung im Völkerrecht in den 1990er-Jahren endet das Staatsgebiet nicht mehr am Ufer, sondern geht unter Wasser weiter. Dafür werden wissenschaftliche Begründungen herangezogen: „Festlandsockel“ lautet das Zauberwort für das Neuland unter Wasser. Je größer der Sockel, desto größer das dazugehörige Meeresgebiet. Konflikte über konkurrierende Gebietsansprüche zwischen den Staaten sind an der Tagesordnung. In der Festlandsockelkommission der Vereinten Nationen bewerten 20 Geologen die von den Staaten eingereichten wissenschaftlichen Daten unter höchster Geheimhaltung. Allein mit ihren Entscheidungen verändern sich die Machtverhältnisse im Ozean – denn eine Kontrollinstanz gibt es nicht. Und es kann niemand abschätzen, welche ökologischen Folgen es haben wird, wenn die Staaten in ihre jeweiligen Tiefseegebiete vorrücken, um Rohstoffe aus dem Meeresboden zu gewinnen. 3sat zeigt eine vollständig aktualisierte Fassung der 2015 entstandenen Dokumentation „Die Eroberung der Weltmeere – und die Macht der Wissenschaft“.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt im Rahmen von „WissenHoch2“ die Sendung „scobel – Die neue Weltordnung“. Geopolitik, die das vielschichtige Verhältnis von Raum und Macht bedenkt, betrifft alle Menschen weltweit. Sie schließt die herkömmliche Geografie – Land, Meer, Atmosphäre, klimatische Bedingungen – ebenso mit ein wie die wirtschaftliche Nutzung von Rohstoffen und Transportwegen. Immer wieder führt die Hegemonie einzelner Staaten zu internationalen Spannungen und Konflikten. Militärischen Drohgebärden setzt die EU meistens Diplomatie und Sanktionen entgegen. Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen den gegenwärtigen Stand der geopolitischen Kontroversen und fragt, welche Rolle geopolitische Interessen bei der Bewältigung von weltweiten Krisen spielen.
Gert Scobels Gäste:
* Reinhard Bütikofer, Mitglied des Europäischen Parlaments und Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten
* Daniela Schwarzer, Politikwissenschaftlerin und Europaexpertin. Executive Director in Europa und Eurasien der Open Society Foundations
* Tobias Bunde, Leiter der Abteilung Research & Policy der Münchner Sicherheitskonferenz
„WissenHoch2“ – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit einem interdisziplinären Team von Expertinnen und Experten.
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Die Dokumentation als Video-Stream: https://kurz.zdf.de/XNc/
„Scobel“ bei Youtube: https://youtube.com/scobel
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