Karliczek: Digitalisierung und Nachhaltigkeit gilt es zusammenzuführen

Forschungsprojekt „NEUROTEC“ geht in die zweite Phase/ Bundesforschungsministerium fördert Technologien für neuartige Generation von Chips und Hardware mit 36,5 Millionen Euro

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ab sofort am Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen die zweite Phase des Projekts „Neuro-inspirierte Technologien der künstlichen Intelligenz für die Elektronik der Zukunft (NEUROTEC)“ mit 36,5 Millionen Euro bis 2026. Das Vorhaben zielt auf die Entwicklung innovativer Elektronikbauteile, die als Synapsen in künstlichen neuronalen Netzen verwendet werden sollen und einen wichtigen Beitrag zur Energiesparsamkeit von KI-Anwendungen leisten können. Hierzu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karlizcek:

„Wir müssen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenführen, denn der Ressourcenverbrauch der fortschreitenden Digitalisierung nimmt immer größere Dimensionen an. Digitalisierung muss beim Klimaschutz Teil der Lösung und nicht des Problems werden. Hier müssen wir durch Forschung und Entwicklung wirksame Lösungswege erarbeiten.

Wir wollen Deutschland zum Leitmarkt von nachhaltigen Technologien der Digitalisierung machen. Wenn wir im Wettbewerb um die Technologien der Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen wir gleichermaßen Leistungsfähigkeit wie Energiesparsamkeit vorantreiben. Mit dem Projekt NEUROTEC entwickeln wir Technologien für eine völlig neuartige Generation von Chips und Hardware. Nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns soll die Energieeffizienz für die Anwendung von Künstlicher Intelligenz deutlich gesteigert werden. Ich freue mich, dass die zweite Phase des Projektes nun startet und mit rund 36 Millionen Euro durch das Bundesforschungsministerium gefördert wird.“

Hintergrund:

Künstliche Intelligenz (KI) verbreitet sich zunehmend in weiten Bereichen der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens. Bereits heute unterstützt KI den Menschen bei Kaufentscheidungen oder komplexen Suchen, empfiehlt neue Musik, Filme und Videos oder übersetzt Texte. KI-gestützte Systeme unterstützten Ärztinnen und Ärzte bei Diagnosen, erleichtern das Autofahren mit Assistenzsystemen oder ermöglicht automatisierte Produktkontrollen. Vorbild für die verwendeten Algorithmen ist das Gehirn mit seinen unzähligen Nervenzellen, die über Synapsen miteinander vernetzt sind und ununterbrochen Informationen austauschen. Der enge und parallele Informationsaustausch in diesen künstlichen neuronalen Netzen unterscheidet sich grundlegend von der Arbeitsweise herkömmlicher Computer – und bringt sie damit zunehmend an ihre Grenzen. Gleichzeitig steigt der Energiehunger, auch durch die wachsende Anwendung von KI. Eine Lösung hierfür versprechen neuartige Computer, deren Architektur die Funktionsweise des Gehirns nachahmt und Leistungsfähigkeit mit Energiesparsamkeit verbinden.

Das Projekt „Neuro-inspirierte Technologien der künstlichen Intelligenz für die Elektronik der Zukunft (NEUROTEC)“ zielt darauf, den Wissens- und Erkenntnistransfer in die Wirtschaft zu beschleunigen. Am Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen soll ein international sichtbarer Standort der Spitzenforschung im Bereich memristiver Schaltungen für neuromorphe Computer geschaffen werden. Der Ansatz beruht auf sogenannten memristiven Materialien. Hierbei handelt es sich im Gegensatz zu den bisher verwendeten digitalen Bauelementen in unseren Computern und Smartphones um analoge Widerstände, die ihren Wert verändern und dauerhaft speichern können.

In der ersten Phase vom 15. November 2019 bis 14. November 2021 hat das BMBF das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen mit 13,2 Millionen Euro aus dem Sofortprogramm zur Umsetzung der Empfehlungen der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ gefördert. Auf den bisher erreichten Forschungsergebnissen baut nun die zweite Phase auf, in dem die Ergebnisse näher an die wirtschaftliche Verwertung herangeführt werden sollen. Das BMBF stellt hierfür 36,5 Millionen Euro bis zum Jahr 2026 bereit. Die Förderung erfolgt im Rahmenprogramm der Bundesregierung 2021-2024 „Mikroelektronik. Vertrauenswürdig und Nachhaltig. Für Deutschland und Europa.“ mit Mitteln des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen. Projektpartner sind das Forschungszentrum Jülich, die RWTH Aachen sowie die regionalen Unternehmen AIXTRON SE (Herzogenrath), aixACCT Systems GmbH (Aachen), AMOtronics UG (Aachen), SURFACE systems+technology GmbH & Co (Hückelhoven) und AMO GmbH (Aachen). Darüber hinaus ist NEUROTEC synergetisch verknüpft mit dem Zukunftscluster „NeuroSys“ aus der BMBF-Initiative Clusters4Future.

Weitere Informationen:

https://www.elektronikforschung.de/projekte/neurotec2

https://www.elektronikforschung.de/projekte/neurotec

https://www.clusters4future.de/die-zukunftscluster/neurosys

Pressekontakt:

Pressestelle BMBF
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