Innovationserhebung des ZEW Mannheim zeichnet gemischtes Bild
Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) untersucht das ZEW Mannheim jedes Jahr das Innovationsgeschehen in der deutschen Wirtschaft. Am heutigen Freitag stellen Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und ZEW-Präsident Achim Wambach die zentralen Ergebnisse der Innovationserhebung 2020 in einer Pressekonferenz vor. Die Studie erfasst dabei die tatsächlichen Innovationsaktivitäten für 2019 und gibt anhand der Planzahlen der Unternehmen einen Ausblick auf die Jahre 2020 und 2021.
Ein zentrales Ergebnis ist: Die Wirtschaft in Deutschland hat im Jahr 2019 so viel wie noch nie zuvor für Innovationen ausgegeben. Und wie die Planzahlen zeigen, geht die Wirtschaft trotz der Corona-Krise für das Jahr 2020 von einem nur moderaten Rückgang der Innovationsausgaben um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Die Zahlen des ZEW geben aber an anderer Stelle Ansporn zur Verstärkung unserer Anstrengungen: Insbesondere wird der Anstieg der Innovationsausgaben in 2019 vor allem von den großen Unternehmen getragen, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) treten auf der Stelle. Für 2020 planen die KMU laut der Studie sogar mit deutlichen Einschnitten von 8,7 Prozent. Zudem sind die Innovationserfolge im Jahr 2019 unter den Vorjahreswerten geblieben – trotz steigender Ausgaben. Zur Studie erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
„Gerade in der Corona-Pandemie ist die Bedeutung von Innovationen noch einmal deutlicher geworden: Wissenschaft und Technologie helfen uns aus der Krise. Deshalb freut es mich, dass die deutschen Unternehmen 2019 so viel Geld für Innovationen ausgegeben haben, wie nie zuvor. Die Studie zeigt uns aber auch, dass der internationale Wettbewerb härter wird und wir unseren Blick gerade auf die kleinen und mittleren Unternehmen in unserem Land richten müssen: Denn während die Großunternehmen ihre Innovationsbudgets im Jahr 2020 fast stabil halten, rechnen die KMU mit einem Rückgang des Innovationsbudgets von knapp neun Prozent.
Mit der steuerlichen Forschungszulage, haben wir als Bund zur richtigen Zeit das richtige Instrument auf den Weg gebracht. Für die Phase des Aufschwungs wird die Forschungszulage eine entscheidende Stütze sein und vor allem Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von KMU stärken. Die Agentur für Sprunginnovationen hat ihre Arbeit bereits aufgenommen und wird in Zukunft neue Impulse setzen.
Ich will aber hier den Bogen einmal noch weiter spannen. Die Digitalisierung wird den Wandel immer stärker vorantreiben – zum Wohle der Menschen, davon bin ich überzeugt. Die Welt wird auch dem Klimawandel immer mehr begegnen – zum Wohle der Menschen. Ich weiß, dass viele jüngere Menschen dies skeptisch sehen. Das ist auch gut so, denn sie treiben die Gesellschaft an.
Deutschland sollte diesen Wandel mitgestalten – im Sinne der Menschen auf dieser Welt. Aber wir sollten das auch tun, um unseren Wohlstand zu erhalten.
Denn die grüne Wasserstofftechnik ist im Klimaschutzbereich die Technik der Zukunft. 6G ist der Zukunftsstandard in der mobilen Datenübermittlung. Der Quantencomputer ist Rechner der Zukunft. Wir müssen alles tun, bei diesen Technologien mit vorn dabei zu sein. Wir dürfen uns hier gemeinsam mit den Partnern in Europa nicht in eine einseitige Abhängigkeit von anderen Anbietern begeben, wie dies heute bereits in einigen Technologiefeldern der Fall ist. Wir wollen als Innovationsland Deutschland technologisch möglichst souverän sein.“
ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, erklärt zur Innovationserhebung:
„Deutschland gehört, gemessen an den Innovationsausgaben, zu den innovationsfreudigsten Ländern der Welt. Es ist wichtig, dass auch in der Krise die Unternehmen auf Innovationen setzen. Nur so wird es uns gelingen, den Strukturwandel durch Digitalisierung und hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft erfolgreich zu gestalten.“
Hintergrund:
Das ZEW Mannheim untersucht im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) jedes Jahr das Innovationsgeschehen in der deutschen Wirtschaft – gemeinsam mit dem Institut für angewandte Sozialwissenschaften (infas) und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI). Die Studie erfasst Unternehmen mit 5 oder mehr Beschäftigten. Im Jahr 2019 waren dies rund 333.000 Unternehmen mit 18,2 Millionen Beschäftigten und einem Umsatz von mehr als 5,4 Billionen Euro.
Weitere Informationen
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