Die südkoreanische Biotechnologie-Firma Y-Biologics und der französische Pharma-Konzern Pierre Fabre wollen im Zuge einer strategischen Partnerschaft Immuntherapien gegen Krebs erforschen. Die Ankündigung erfolgte in Form einer schriftlichen Absichtserklärung, die beide Parteien unterzeichneten. Die Entscheidung soll in den kommenden Monaten mit einer detaillierten Vereinbarung besiegelt werden. Die Zusammenarbeit ist auf drei Jahre angelegt, mit der Option auf Verlängerung um weitere zwei Jahre.
Y-Biologics ist auf die Erforschung monoklonaler Antikörper spezialisiert. Bei Pierre Fabre-Konzern handelt es sich indes um das zweitgrößte Pharma-Labor Frankreichs. Die beiden Partner wollen ihre Kompetenzen bündeln, um für die Krebstherapie neue monoklonale Antikörper zu identifizieren und entwickeln, die auf zentrale immunsuppressive Mechanismen solider Tumoren abzielen.
Wie sich herausgestellt hat, gibt es in der Mikroumgebung solcher Wucherungen wichtige zelluläre Bestandteile, die dem Tumor dabei helfen, die Immunantwort des Körpers zu unterdrücken. Hier setzen die Immuntherapien für den Krebs an: Sie reaktivieren gezielt das Immunsystem, damit es die Tumorzellen zerstören kann. Die Partnerschaft zwischen Pierre Fabre und Y-Biologics soll Patienten neuartige Therapieformen zur Verfügung stellen. Die Grundlage dafür bilden für die Therapie ausgelegte monoklonale Antikörper. Damit möchten die Forscher einige Zellarten so umprogrammieren, dass sie die Abwehrreaktionen des Immunsystems gegen den Tumor anregen und/oder wiederherstellen.
Die Zusammenarbeit sieht vor, dass Y-Biologics auf Basis seiner Display-Plattformen für menschliche Antikörper monoklonale Antikörper für die Therapie und Diagnose herstellt – für zentrale molekulare Bausteine, die Pierre Fabre zuvor identifiziert hat. Pierre Fabre bringt hier sein Fachwissen im Bereich der Krebsimmuntherapie mit ein. Das Unternehmen will dabei Stärken seiner Teams im Pierre Fabre Immunology Centre (CIPF) in Saint-Julien-en-Genevois voll ausschöpfen: die Erkennung und Bewertung von Zielen, die das Immunsystem unterdrücken, sowie die gezielte Immuntherapie. Darüber hinaus soll das Pierre Fabre R&D Centre am Oncopole-Campus von Toulouse mit seiner Expertise in den Bereichen translationale Medizin, Pharmakologie, Toxikologie und klinische Entwicklung zum Erfolg beitragen.
Dazu Young Woo Park, Vorstandsvorsitzender von Y-Biologics : „Wir freuen uns sehr, dass wir uns an der gemeinsamen Studie und am optionalen Lizenzvertrag beteiligen dürfen, um für die durch Pierre Fabre vorgeschlagenen neuen Ziele zur Krebsimmuntherapie Antikörper zu erforschen – unter Verwendung der Display-Plattform für menschliche Antikörper von Y-Biologics. Pierre Fabre ist eine wichtige Instanz im Bereich der Onkologie. Wir sind sehr stolz darauf, dass die Gruppe bei der Erforschung von Antikörpern unserer Plattform vertraut und uns damit hilft, unsere Technologie weltweit zu verbreiten. Wir hoffen, dass die durch Y-Biologics entdeckten Kandidaten bei Pierre Fabre bis in die präklinische und klinische Phase vordringen. Diese Partnerschaft eröffnet uns außerdem Möglichkeiten für weitere gemeinsame Entwicklungen. Es ist schön, dass wir bei diesem Projekt weiterhin eng mit Pierre Fabre zusammenarbeiten können.“
„Unser strategisches Hauptaugenmerk liegt auf Innovationen für die Onkologie. Umso mehr freuen wir uns darauf, gemeinsam mit Y-Biologics monoklonale Antikörper der neuen Generation zu entdecken und zu entwickeln. Die Vereinbarung mit Y-Biologics belegt, wie sehr sich Pierre Fabre dafür einsetzt, dass möglichst schnell innovative Therapien für Patienten gefunden werden, die auf die aktuellen Behandlungen nicht ansprechen oder diese ablehnen“ , ergänzt Jean-Luc Lowinski, der bei Pierre Fabre die Medical Care Business Unit leitet.
Pierre Fabre hat bei dieser Partnerschaft die Möglichkeit, alle Rechte für die Antikörper zu erwerben, die im Zuge der Zusammenarbeit entstehen. Allerdings hat Y-Biologics unter Umständen Anspruch auf finanziellen Ausgleich für entstandene Forschungskosten, Bonuszahlungen für erreichte Meilensteine und Gewinnbeteiligungen.
Über Y-Biologics Das 2007 gegründete Biotechnologie-Unternehmen konzentriert sich auf die Erforschung und Entwicklung neuartiger Antikörper-Therapien. Y-Biologics greift dabei auf zwei verschiedene Technologien zurück: eine Bibliothek menschlicher Antikörper namens Ymax®-ABL sowie ALiCE (kurz für: Antibody Like Cell Engager) – eine Plattform-Technologie für bispezifische Antikörper. Y-Biologics hat aktuell auf Basis von Ymax®-ABL über 20 Antikörper-Kandidaten in unterschiedlichen Modalitäten entwickelt. Ymax®-ABL verfügt mit einer Diversität von 1011 über eine sehr wettbewerbsfähige Qualität und Quantität. Die Bibliothek erreicht damit eine höhere Singularität und eine größere Erfolgsquote beim Durchsuchen der firmeneigenen Bibliothek. Für ALiCE wurde zunächst Grundlagenforschung betrieben. Inzwischen erlaubt es die neuartige Plattform-Technologie, T-Zellen effektiv auf Tumorzellen anzusetzen und diese gezielt abzutöten. Das Ergebnis ist ein sehr effektives und langfristig wirksames Mittel zur Behandlung von Krebspatienten. ALiCE hat die größten Hindernisse der aktuell verfügbaren Technologien überwunden. Hierzu zählen die übertrieben toxische Wirkung und die geringe Anpassungsfähigkeit bisheriger Therapien. Die Technologie bietet damit die große Chance, therapeutische Lücken im Bereich der Immunonkologie zu schließen. Y-Biologics hatte sich ursprünglich der Forschung verschrieben. Seit einiger Zeit interessiert sich das Unternehmen aber auch für gemeinsame Entwicklungsprojekte und Investitionen. Dafür geht es strategische Partnerschaften ein, während es Partnern in aller Welt unterschiedliche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit eröffnet. Weitere Information unter: http://ybiologics.com/eng/main/
Über Pierre Fabre Pierre Fabre betreibt das weltweit zweitgrößte Labor für Hautkosmetik. Die zweitgrößte private Pharma-Gruppe Frankreichs ist zugleich der französische Marktführer im Bereich rezeptfreier Apotheken-Produkte. Zum Portfolio des Unternehmens zählen verschiedene globale Marken und Lizenzprodukte, darunter Eau Thermale Avène, Klorane, Ducray, René Furterer, A-Derma, Galénic, Elancyl, Naturactive, Pierre Fabre Health Care, Pierre Fabre Oral Care, Pierre Fabre Dermatologie und Pierre Fabre Oncologie. Im Jahr 2019 erwirtschaftete Pierre Fabre einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro – zwei Drittel davon über das internationale Geschäft. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt seit Firmengründung im Südwesten Frankreichs. Pierre Fabre beschäftigt weltweit rund 10.500 Mitarbeiter. Der Konzern unterhält Tochtergesellschaften und Niederlassungen in 45 Ländern und hat in über 130 Ländern Vertriebspartnerverträge ausgehandelt. Pierre Fabre befindet sich zu 86 Prozent im Besitz der Fondation Pierre Fabre, einer staatlich anerkannten gemeinnützigen Stiftung. Die restlichen Aktien vergibt der Konzern per internationaler Mitarbeiterbeteiligung an die eigenen Angestellten. Im Jahr 2019 bewertete Ecocert Environment die Gruppe hinsichtlich ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung nach der Norm ISO 26000 für nachhaltige Entwicklung. Pierre Fabre erhielt dabei die ECOCERT 26000-Einstufung „Excellence“. Weitere Informationen unter: www.pierre-fabre.com @PierreFabre
Über CIPF (Center of Immunology Pierre Fabre)
Das Center of Immunology Pierre Fabre (CIPF) beschäftigt sich mit Biotechnologie. Das Kompetenzzentrum entwickelt Forschungsprogramme im Bereich der Krebsimmuntherapie. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf monoklonalen Antikörpern für therapeutische Zwecke. Die Abteilungen für Forschung und industrielle Biotechnologie tragen ihr spezifisches Fachwissen und Know-how zusammen, um Antikörper zu identifizieren, deren therapeutischen Eigenschaften zu definieren und sie im industriellen Maßstab zu produzieren.
Pressekontakt:
Pierre Fabre: Anne Kerveillant, Kommunikation –
anne.kerveillant@pierre-fabre.com
Y Biologics: Dong-Ock Chang, dochang@ybiologics.com
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