Die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier, Leiterin der „Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene“ in Berlin wird in diesem Jahr zusammen mit Jennifer A. Doudna mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
„Ich gratuliere Frau Professorin Emmanuelle Charpentier zum Nobelpreis für Chemie. Die gebürtige Französin ist bereits mehrere Jahre in Deutschland als Wissenschaftlerin tätig. Frau Professorin Charpentier ist Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene in Berlin. Beide Entscheidungen des Stockholmer Preis-Komitees zeigen, dass der Wissenschaftsstandort Deutschland exzellent und wettbewerbsfähig ist.
Als Bundesforschungsministerin freue ich mich mit allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Land über diese Doppel-Ehrung für zwei Forschende, die in Deutschland tätig sind. Den Nobelpreis teilt sich Frau Professorin Charpentier mit der US-Amerikanerin Jennifer A. Doudna für die Entwicklung der Genschere CRISPR-Cas9. Hierbei handelt es sich um eine neue faszinierende Methode für die Genom-Editierung. Dadurch können ausgewählte Stellen im Genom sehr präzise und effizient ausgeschnitten und das Genom damit modifiziert werden. Hierdurch ergeben sich umfangreiche Anwendungsmöglichkeiten in vielen Bereichen der Molekulargenetik, zum Beispiel in der Pflanzenzüchtung oder auch in der Medizin. Mit dieser neuen Methode stehen in beiden Disziplinen völlig neue Wege offen. Nutzen und Risiken müssen mit und in der Gesellschaft sorgfältig diskutiert werden.
Frau Charpentier leitet seit 2018 die „Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene“ in Berlin, nachdem sie 2015 den Ruf zur Direktorin der Abteilung „Regulation in der Infektionsbiologie“ am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin angenommen hatte. Frau Professorin Charpentier steht ähnlich wie Herr Professor Genzel stellvertretend für die Internationalität der heutigen Wissenschaft.
Sie hat Biochemie und Mikrobiologie an der Universität Pierre und Marie Curie in Paris studiert und auch promoviert. Nach Forschungsaufenthalten in den USA habilitierte sie sich an der Universität Wien und ging danach nach Schweden. Dann kam sie nach Deutschland. Von 2013 bis 2015 war sie Professorin an der Medizinischen Hochschule Hannover und leitete die Abteilung Regulation in der Infektionsbiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Im Jahr 2014 erhielt sie eine Alexander von Humboldt-Professur, über die ausländische Spitzenwissenschaftler für eine Forschungstätigkeit in Deutschland gewonnen werden. Von 2015 bis 2018 war sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin. Im Jahr 2016 erhielt sie den Leibniz-Preis – eine der renommiertesten Auszeichnungen, die die deutsche Wissenschaft zu bieten hat. Seit 2018 ist Frau Charpentier Gründungs- und kommissarische Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene in Berlin.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen, dass die Bedingungen, die Bund und Länder der deutschen Wissenschaft mit dem Pakt für Forschung und Innovation garantieren, international einzigartig sind. Das zieht – wie man sieht – mittlerweile viele internationale Spitzenwissenschaftler an. Deutschland ist hoch attraktiv. Dies kommt uns allen zugute, denn Spitzenforschung kommt am Ende auch den Menschen in unserem Land zugute.
Damit bleiben wir Innovationsland und legen damit die Grundlage für Wohlstand künftiger Generationen.“
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