Der Biotechnologiebranchenverband BIO Deutschland begrüßt, dass die Geschäftsführung des Mitgliedsunternehmens CureVac sich gegen einen Verkauf des Corona-Impfstoffprogramms in die USA entschieden hat. Nach Ansicht des Verbandes sollten Wirkstoffe und Therapien dem globalen Markt zur Verfügung stehen und nicht auf einzelne Länder beschränkt werden. Kritisch sieht BIO Deutschland allerdings die Rufe nach einer möglichen Verstaatlichung des Unternehmens als Konsequenz auf den drohenden Verkauf.
Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender von BIO Deutschland, kommentiert: „Wir hoffen sehr, dass CureVac mit der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Corona-Virus bald erfolgreich ist. Die jetzige Ankündigung der EU, das Unternehmen mit einem Kredit von bis zu 80 Millionen dabei proaktiv zu unterstützen, begrüßen wir sehr! Erst in dieser Krisensituation wird vielen Menschen bewusst, wie groß das Potenzial der Biotechnologie für unser aller Gesundheit ist. Aufgrund der politischen Rahmenbedingungen ist es dennoch in Deutschland ausgesprochen schwierig, an ausreichend Kapital für die kostspielige Medikamentenentwicklung zu gelangen. Oft bleibt dann nur, sich an ausländische Investoren zu wenden bzw. das Unternehmen ins Ausland zu verkaufen. So gehen häufig wertvolle Produkte und Arbeitsplätze für unser Land verloren. Dieses Problem haben wir bei BIO Deutschland in den letzten Jahren immer wieder thematisiert.“
Viola Bronsema, Geschäftsführerin von BIO Deutschland, ergänzt: „Der Ruf nach Verstaatlichung bei drohendem Ausverkauf eines Impfstoffs ist als Reflex vielleicht verständlich. Aus Sicht der Unternehmerinnen und Unternehmer dennoch, die jahrzehntelang forschen und um jeden Euro Finanzierung kämpfen müssen, nicht akzeptabel. Wenn wir biotechnologische Spitzenforschung dauerhaft in Deutschland halten möchten, müssen wir auch dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen international wettbewerbsfähig sind.“
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