Jedes Jahr sterben in Europa 33.000 Menschen an Infektionen mit
antibiotikaresistenten Keimen. Massentierhaltung, fehlende Krankenhaushygiene,
die vorschnelle Vergabe von Antibiotika – die Ursachen für die Verbreitung sind
vielfältig, und Antibiotikaresistenzen gelten als eine der größten medizinischen
Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Am Samstag, 22. Februar 2020, 17.35 Uhr,
stellt „plan b“ im ZDF Konzepte vor, die eine Ausbreitung der gefährlichen Keime
verhindern können. Torsten Mehltretters Film „Kampf gegen Killerkeime – Neue
Strategien gegen Antibiotikaresistenzen“ ist ab Freitag, 21. Februar 2020, 10.00
Uhr, in der ZDFmediathek verfügbar.
Der niederländische Hygienearzt Ron Hendrix beschäftigt sich mit
Infektionskrankheiten in Krankenhäusern und berät einen deutschen Klinikverband
im Münsterland. „Wir haben in den Niederlanden früh erkannt, dass wir die
Verbreitung der Keime genauso kompromisslos bekämpfen müssen wie die
eigentlichen Infektionen. Dazu müssen wir aber möglichst schnell wissen, mit
welchen Keimen wir es zu tun haben.“ Hendrix hat dazu beigetragen, dass auch
deutsche Kliniken ihre Labore wieder öffnen. Viele deutsche Krankenhäuser hatten
die eigene Labordiagnostik Anfang der 2000er-Jahre aus Kostengründen aufgegeben.
In Dänemark sind nach der nachgewiesenen Vermehrung von antibiotikaresistenten
Keimen durch die Massentierhaltung die Bauern unter Druck geraten. Freiwillig
haben sie sich dazu entschlossen, den Einsatz von Antibiotika massiv zu
reduzieren. Schweinebauer Sören Bonde ist einer von 2000 Viehzüchtern, die
versuchen, ihre Mastschweine völlig ohne Antibiotika großzuziehen.
In Belgien hat der Mediziner Patrick Soentjens das Gesundheitsministerium davon
überzeugen können, Phagen als Therapie gegen hartnäckige antibiotikaresistente
Keime zuzulassen. Phagen sind spezielle Viren, die Bakterien töten. Belgien ist
das erste westeuropäische Land, das Phagen als Medikamente anerkannt hat.
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