Anmoderationsvorschlag: Medizin-Projekte haben beim Deutschen Zukunftspreis eine
lange Tradition. Die letztjährigen Preisträger entwickelten beispielsweise einen
Wirkstoff gegen eine oft tödlich verlaufende Viruserkrankung bei
Transplantationspatienten. Und auch in diesem Jahr wird eins der nominierten
Projekte vielen Patienten Hoffnung machen.
Sprecher:
Die Magnetresonanztomographie, kurz MRT, ist eine zentrale Technologie zur
Diagnostizierung und Behandlung insbesondere neurologischer Erkrankungen. Die
Bilder und Auflösungen wurden in den letzten Jahrzehnten immer besser – jetzt
gibt es aber einen weiteren Quantensprung für den Einsatz im klinischen Bereich:
das 7 Tesla Ultra-Hochfeld-MRT. Christina Triantafyllou, Sprecherin des
nominierten Teams.
O-Ton Christina Triantafyllou, Ph.D.:
„Ultrahochfeld-MRT ermöglicht die frühe Erkennung von schweren Krankheiten.
Patienten profitieren von dieser frühen Diagnose und haben eine größere Chance
für bessere Lebensqualität.“
Sprecher:
In der Tat – das 7 Tesla Ultra-Hochfeld-MRT ermöglicht Bilder in bisher nicht
erreichter Auflösung. Juror Prof. Ulrich Bruhnke
O-Ton Prof. Ulrich Bruhnke:
„Es gab es ja in der Richtung in Forschungslaboren schon. Aber da waren die
Geräte so groß, die konnten nicht transportiert werden. Und dem Team ist es
jetzt gelungen, die Geräte kompakter zu machen. Und, wenn man sieht, was es
bedeutet in der Bildauswertung – ich denke, das ist ein Riesenschritt nach
vorn.“
Sprecher:
Mit der nun erfolgten Zulassung für den klinischen Bereich haben Mediziner ganz
neue Möglichkeit der Diagnose. Sagt Teammitglied und Neurologe Prof. Arnd
Dörfler.
O-Ton Prof. Arnd Dörfler:
„Wir können im Submilimeterbereich kleinste Strukturen sehen, damit auch
pathologische Veränderungen zuverlässiger erkennen. Wir können zum Beispiel bei
der Multiplen Sklerose kleinste Läsionen früher und zuverlässiger erkennen,
somit die Diagnose zuverlässiger stellen.“
Sprecher:
Und im Fall von Multipler Sklerose weiß man: Je früher die Erkrankung erkannt
und behandelt wird, desto weniger stark erfolgen die Krankheitsschübe. Ebenfalls
profitieren werden von der neuen Technik Epilepsie-, Demenz- oder
Tumorpatienten, um nur wenige Einsatzfelder zu nennen.
Das Entwicklerteam kommt von der Uni Erlangen-Nürnberg, dem Deutschen
Krebsforschungszentrum sowie Siemens Healthineers. Siemens Healthineers
unterstreicht mit der Nominierung seine Ausnahmestellung bei bildgebenden
Diagnoseverfahren. Bereits vor zwei Jahren war ein Team für die 3-D-Darstellung
von MRT-Aufnahmen für den Deutschen Zukunftspreis nominiert.
Weitere Podcast- und O-Ton Materialien stehen im Download-Bereich des Deutschen
Zukunftspreises honorarfrei zur Verfügung. Die Bekanntgabe des Gewinnerteams und
die Verleihung des Deutschen Zukunftspreises 2019 durch Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier findet am 27. November 2019 in Berlin statt.
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