Der Jahreskongress der
Europäischen Akademie für Allergie und klinische Immunologie
(European Academy for Allergy and Clinical Immunology, EAACI) stellt
neue Wege zur Bewältigung allergischer Rhinitis und Asthma durch die
Anwendung von mHealth-Technologien vor. Die Rolle von mHealth bei der
Überwachung und Prognostizierung heilsamer Behandlungsverfahren
allergischer Erkrankungen durch Hyposensibilisierung wird ebenfalls
in den Vordergrund gestellt.
Wir leben in einer zunehmend digitalisierten Welt, in der es mehr
Mobiltelefonnummern als Menschen gibt und in der uns unzählige mobile
Anwendungen in sämtlichen Bereichen unseres Alltagslebens
unterstützen. Auch der Fachbereich Allergie wird von der Einführung
mobiler Gesundheitstechnologien beeinflusst. Allergologen und ihren
Patienten werden nie zuvor dagewesene Kommunikationsmöglichkeiten
geboten und die Bereiche Epidemologie, Pflege und Forschung sehen
sich einer Revolution gegenüber, durch die Entwicklungspfade hin zu
personalisierter Präzisionsmedizin eröffnet werden.
Patiententagebücher und digitale Fragebögen ermöglichen die
Überwachung der Krankheitsschwere und ihrer Auswirkung auf die
Lebensqualität im Laufe der Zeit. Sie befähigen Patienten zur
eigenständigen Kontrolle ihrer Erkrankung und bieten Ärzten wertvolle
Längsschnittdaten zu Krankheitsverlauf und Behandlungswirksamkeit.
Zusätzlich können diese Werkzeuge wertvolle Informationen für Kinder
sowie Managementempfehlungen, Videos und Patientengeschichten
umfassen.
Die Möglichkeiten für allergische Erkrankungen sind umfangreich
und lediglich wenige Mausklicks entfernt: Apps wie das Mobile Airways
Sentinel Network, das eine visuelle Analogskala für von Allergien
betroffene Nasen und Augen sowie Asthmasymptome nutzt, um Allergien
mit Arbeitsbeeinträchtigung in Verbindung zu bringen;
Pollentagebücher, die verschiedene Jahreszeiten und luftbiologische
Partikel vergleichen, um eine mögliche Pollenallergie festzustellen
oder eine Verschlimmerung der Symptome einer Pollenallergie
vorauszusagen; Fernüberwachung, integrierte Fürsorgekonzepte und
klinische Stützsysteme, die als mögliche Werkzeuge Hilfe bei
Entscheidungsprozessen in Bezug auf Hyposensibilisierung bieten, die
Auswirkungen allergischer Erkrankungen auf die Schlafqualität messen
oder betroffenen Menschen bei der Wahl allergenfreier Nahrungsmittel
zur Seite stehen.
„Apps bieten unverzüglich Hilfe – was genau das ist, was Menschen
mit schweren Allergien benötigen. Leider ist es so, dass Betroffene
sich in Restaurants und Cafes nicht immer in Sicherheit wiegen
können. Eine App gibt Patienten die Kontrolle zurück“, so Leah Ryz
(38), Hove UK, die eine mobile Anwendung zur Identifizierung
allergenfreier Nahrungsmittel nutzt.
Doch mit dem tagtäglichen Auftauchen neuer Technologien auf dem
Markt steigt auch das Bedürfnis an Qualitätskontrollen und
Richtlinien, wie die Weltgesundheitsorganisation, die EU, nationale
Regierungen und Ärztekammern hervorheben. Apps müssen
länderspezifische Vorschriften sowie auf europäischer Ebene
errichtete Regeln respektieren – sowohl kürzlich eingeführte als auch
zukünftige Aktualisierungen.
In diesem Zusammenhang hat die EAACI das Potential mobiler
Technologien erkannt und setzt sich durch die Einrichtung eines
Einsatzteams zum Thema „mHealth und Allergien“ im Rahmen eines
zweijährigen Aktionsplans proaktiv für ihre Weiterentwicklung ein.
„Es ist von größter Wichtigkeit, regulative Rahmenbedingungen für
diesen wachsenden Bereich einzurichten, so dass umgehend zwischen
guten und schlechten Serviceangeboten unterschieden werden kann.
Nicht jede Innovation ist zwangsläufig effizient und zuverlässig. Die
EAACI wird dabei eine Rolle spielen und dem öffentlichen
Gesundheitswesen und Allergologen dabei helfen, diesen Prozess zu
leiten und zu regulieren“, erklärte Paolo Matricardi von der Charité
Universitätsmedizin Berlin und Vorsitzender des EAACI
mHealth-Einsatzteams.
Informationen zu EAACI:
Die Europäische Akademie für Allergie und klinische Immunologie
(EAACI), gegründet 1956, ist eine Vereinigung von Medizinern,
Wissenschaftlern sowie weiteren medizinischen Fachkräften. Die
Akademie hat sich der Optimierung des Gesundheitszustands von
Allergikern verpflichtet. Mit über 11.000 Mitgliedern aus 122 Ländern
und mehr als 75 nationalen Gesellschaften aus dem Allergiebereich
gilt die EAACI als Primärquelle für sämtliche mit Allergien in
Zusammenhang stehende Gesichtspunkte.
Pressekontakt:
EAACI Headquarters
Chiara Hartmann
+41-799561865
www.eaaci.org
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