So setzt sich dieses Buch inhaltlich vor allem mit der medial verbreitete Euphorie grenzenlosen neurowissenschaftlichen Erkenntnisfortschritts auseinander, um aufzuzeigen, dass ein Blick in die zu Unrecht vergessene Geschichte reichen würde, um zu erkennen, dass es sich hierbei nicht um eine theoretische, sondern allenfalls um eine technische Revolution handele, deren theoretisches Fundament auf einem 150 Jahren alten psychophysischen Irrglauben fußt.
Durch eine theoriegenetische Darstellung der inneren Psychophysik Fechners gelingt es der Autorin nicht nur, die grundlegenden Widersprüche des psychophysischen Parallelismus aufzudecken. Diese Betrachtung versetzt sie vielmehr auch in die Lage, die heutigen Neurowissenschaften auf ihren theoretischen Kern zu reduzieren – als Analogon der inneren Psychophysik Fechners.
So verfällt diese Auseinandersetzung nicht in ein ohnmächtiges Verteidigen des eigenen wissenschaftlichen Hoheitsgebiets – der Sprache -, sondern zeigt klar auf, dass und warum ein derartiges Verteidigen angesichts einer solchen Geschichtsblindheit überhaupt nicht nötig ist.
Die Reihe Essener Studien zur Semiotik und Kommunikationsforschung stützt sich auf den institutionellen Zusammenschluss ihrer drei Herausgeber, Prof. Dr. H.W. Schmitz, Prof. Dr. Achim Eschbach und Prof. Dr. Jens Loenhoff, in der Essener Kommunikationswissenschaft der Universität Duisburg-Essen. Seit der ersten Publikation aus dem Jahre 2000 hat es die Reihe mittlerweile bereits auf 31 Bände gebracht, was auf die Produktivität des Herausgeberteams, aber auch auf die Unterstützung des Verlagshauses Shaker in Aachen zurückzuführen ist.