Vielversprechende Phase-1-Studie zu Herzinsuffizienz-Behandlung von Berlin Cures

Der erste Wirkstoff,
der gezielt Autoantikörper neutralisiert, die eine häufige Ursache
für Herzinsuffizienz sind, und zur Behandlung von
Herzinsuffizienzsymptomen vorgesehen ist, hat in einer klinischen
Phase-1-Studie seine Wirksamkeit und gute Verträglichkeit unter
Beweis gestellt. Dies plant der Entwickler des Wirkstoffs, Berlin
Cures (http://www.berlincures.ch/), am 11. März im Rahmen der
wissenschaftlichen Jahrestagung des American College of Cardiology
2018 in Orlando (Florida) bekanntzugeben.

Die aptamerbasierte Verbindung mit der Bezeichnung BC007 zeigte
sich wirksam bei der Bindung und Neutralisierung pathogener
Autoantikörper, die gegen den Beta-1-Adrenozeptor gerichtet sind.
Dieser Rezeptor reguliert die Herzfrequenz und die Kontraktionskraft
des Herzens. Herzzellen werden durch Autoantikörper geschädigt, die
chronisch an diesen Rezeptor binden. Dieser Prozess führt bei 80
Prozent der Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie nachweislich
zum Absterben von Herzzellen und Organversagen.

Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie haben einen vergrößerten
und geschwächten linken Ventrikel (die primäre Pumpkammer des
Herzens). Dadurch verringert sich die Kapazität des Herzens,
ausreichend Blut zu zirkulieren. In den USA und Europa leiden
schätzungsweise fünf Millionen Menschen an dilatativer
Kardiomyopathie. Allein in den USA wird die dilatative
Kardiomyopathie jedes Jahr für ca. 10.000 Todesfälle und 46.000
Krankenausaufenthalte verantwortlich gemacht. Sie ist der häufigste
Grund für Herztransplantationen und die Implantation kostspieliger
herzunterstützender Systeme.

Für die Phase-1-Studie wurden 68 Patienten rekrutiert, die von
Prüfärzten evaluiert wurden. Es wurde herausgefunden, dass eine
einzelne Dosis einer intravenösen BC007-Infusion in der Lage ist, die
gegen den Beta-1-Adrenozeptor gerichteten Autoantikörper vollständig
und nachhaltig zu neutralisieren. BC007 war extrem gut verträglich
und verursachte keine klinisch relevanten Nebenwirkungen.

In einer zurückliegenden Studie an 163 Patienten, deren
Herzinsuffizienz während der Wartezeit auf ein Herzimplantat
umfassend medikamentös behandelt wurde, konnten die gegen den
Beta-1-Adrenozeptor gerichteten Autoantikörper durch ein komplexes
Blutwäscheverfahren (die sogenannte Immunadsorption) neutralisiert
werden. Dadurch wurde die Herzfunktion nennenswert verbessert, und
die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhte sich deutlich. Fünf Jahre,
nachdem sie sich einer Immunadsorption unterzogen hatten, lag die
Überlebenswahrscheinlichkeit dieser Patienten um 43 Prozent höher als
bei Patienten, die auf eine Immunadsorption verzichtet hatten. Diese
Erkenntnisse erschienen erstmals in der Ausgabe des European Journal
of Heart Failure von August 2012.

Neben der Neutralisierung der gegen den Beta-1-Adrenozeptor
gerichteten Autoantikörper zeigte BC007 eine neutralisierende Wirkung
gegen weitere Autoantikörper, die zur gleichen großen Familie der
Zelloberflächenrezeptoren gehören (sogenannte G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren).

Genau aufgrund der Erkenntnis, dass BC007 eine hohe Affinität und
Spezifizität für sämtliche Autoantikörper der Familie der
G-Protein-gekoppelten Rezeptoren besitzt, entwickelt Berlin Cures
zusätzliche Aptamerwirkstoffe auf Basis des Wirkungsmechanismus von
BC007, um weitere GPCR-Autoantikörper zu neutralisieren, die mit
Lungenhochdruck, Glaukom, Präeklampsie und anderen Erkrankungen
assoziiert sind.

„Mit BC007 haben wir eine nachweislich wirksame Behandlung von
Herzinsuffizienz, die durch die pathogenen funktionalen
Autoantikörper ausgelöst wird, die bei der Mehrzahl der Patienten mit
dilatativer Kardiomyopathie vorhanden sind“, sagte Dr. Johannes
Müller, Gründer, Vorsitzender und Präsident von Berlin Cures.

„Eine einzige, kurze BC007-Infusion führt nachweislich zu einer
nachhaltigen Neutralisierung dieser Autoantikörper. Mit BC007 haben
wir so den Grundstein gelegt, um kostspielige und belastende
Blutwäscheverfahren und herzunterstützender Systeme zu ersetzen.“

Berlin Cures will im zweiten Halbjahr 2018 mit einer klinischen
Phase-2-Studie zu BC007 beginnen.

Informationen zu Berlin Cures

Die Berlin Cures Holding AG ist ein 2014 in Zug (Schweiz)
gegründetes Unternehmen im Privatbesitz. Das Unternehmen bündelt die
kumulierte Erfahrung aus mehr als 25 Jahren wissenschaftlicher
Kooperation der bekannten Berliner Institutionen Charité und
Max-Delbrück-Centrum auf dem Gebiet der Autoimmunkrankheiten. Berlin
Cures ist auf die Entwicklung von Therapien für Erkrankungen mit
Autoimmunpathologie, bei denen funktionale Autoantikörper gegen
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren beteiligt sind, fokussiert. Berlin
Cures betreibt auch eine Niederlassung in Berlin (Deutschland).

Die Familie der G-Protein-Rezeptoren mit ihren mehr als 1000
Subtypen stellt die größte Protein-Superfamilie dar und besitzt die
physiologische Eigenschaft, Moleküle außerhalb der Zelle zu erkennen.
Berlin Cures hält die geistigen Eigentumsrechte an einer Plattform
von Aptameren, die die Eigenschaft haben, diese funktionalen
Autoantikörper zu binden und zu neutralisieren. Diese spielen eine
wichtige Rolle bei der Pathophysiologie einer ganzen Reihe von
Autoimmunkrankheiten.

Aktuelle Studien zu Herzinsuffizienz, Lungenhochdruck, chronischem
Erschöpfungssyndrom, Präeklampsie und zahlreichen weiteren
Erkrankungen haben gezeigt, dass die Rolle, die diese funktionalen
Autoantikörper bei Entstehung und Aufrechterhaltung der Erkrankung
spielen, stark unterschätzt wurde. Die Neutralisierung dieser
Autoantikörper kann den Behandlungserfolg maßgeblich verbessern.

Pressekontakt:
für Medien:
Berlin Cures Holding AG
Raffaela Lutschg
lutschg@berlincures.ch
0041 78 215 42 00
Russo Partners, LLC
Tony Russo, Ph.D.
Tony.Russo@russopartnersllc.com
212.845.4251 (geschäftlich)
Amiad Finkelthal
Amiad.Finkelthal@russopartnersllc.com
646.942.5626 (geschäftlich)
917.217.1838 (Handy)

Original-Content von: Berlin Cures, übermittelt durch news aktuell

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