Erfolg mit intelligentem Rollator und autarker Energieversorgung (FOTO)

– Schülerwettbewerb „Invent a Chip“ von BMBF und VDE fördert die
Digitalisierungs-Fachkräfte von morgen
– Wanka: „Fünf starke Gewinner im Jubiläumsjahr“

Die Sonne versorgt ein Haus autark mit Energie, der
Haustürschlüssel schlägt Alarm, wenn er vergessen wird, ein
intelligenter Rollator vermeidet Stürze und umfährt Hindernisse und
der Einbruchmelde-Chip sorgt für mehr Sicherheit. Es sind innovative
Ideen für neue Mikrochips von Jugendlichen, die Experten begeistern.
Zum 15. Mal veranstalten das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) und der Technologieverband VDE den Schülerwettbewerb
„Invent a Chip“. Im Jubiläumsjahr sind viele kreative Projekte
vertreten.

Insgesamt 25.000 Jungen und Mädchen beteiligten sich in den
vergangenen 15 Jahren mit 6.500 Chip-Ideen am Schülerwettbewerb
„Invent a Chip“. Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für
Bildung und Forschung, sieht großes Potenzial bei den Jugendlichen:
„Bei „Invent a Chip“ entwickeln Schüler nicht nur Schaltkreise,
sondern bauen damit sogar eine komplette Anwendung. Junge Menschen
setzen ihre guten Ideen Schritt für Schritt um, lernen dafür eine
neue Art des Programmierens, arbeiten in Teams zusammen und haben
keine Scheu vor neuen Technologien. Das zeigt: Deutschlands Schüler
haben das Zeug für digitale Erfindungen. Auf diese Forscher und
Fachkräfte ist unser Land im digitalen Zeitalter angewiesen.“ Invent
a Chip hat in seinen 15 Jahren viele Schüler für technische
Ausbildungsberufe oder MINT-Studiengänge begeistert.

Gleich zweimal vergab die Jury in diesem Jahr den mit 3.000 Euro
dotierten ersten Platz. „Das ist ein Novum, das zeigt, wie stark das
Teilnehmerfeld ist“, sagt Ansgar Hinz, VDE-Vorstandsvorsitzender. Die
Sieger präsentierten ihre Mikrochips im Rahmen des VDE-Kongresses in
Mannheim der Öffentlichkeit. Luca Elbracht (17) und David Alexander
Volmer (16) vom Albertus-Magnus-Gymnasium Beckum brachten ein
Modellhaus mit. Ein Mikrochip steuert dort die Erzeugung, die
Speicherung und den Verbrauch von Energie mit dem Ziel, ein Haus
unabhängig vom öffentlichen Netz mit Strom zu versorgen. Das
überzeugte die Jury ebenso wie der „KeySafe“, ein Mikrochip, der
verhindern soll, dass sich Menschen aus ihrer Wohnung aussperren. Das
System von Tobias Höpp (15) und Johannes Kreutz (17) vom Gymnasium
Philippinum in Marburg warnt schon beim Verlassen der eigenen vier
Wände seinen Besitzer, wenn er vergessen hat, den Haustürschlüssel
mitzunehmen. Wie hier sind oft alltägliche Situationen der
Ausgangspunkt einer Erfindung.

Der mit 2.000 Euro dotierte Sonderpreis des
Bundesforschungsministeriums geht an Robin Breitfelder (15), Tim
Jungnitz (16), Maximilian Krebs (16) und Jamal Lkhaouni (15) vom
Gymnasium Lindlar. Sie entwickelten einen intelligenten Rollator. Er
kann Hindernisse erkennen, die Position erfassen und hat eine
Notfallfunktion. „Kippt der Rollator um und stürzt sein Nutzer, wird
ein Sturz-Alarm ausgelöst“, beschreibt die Jury das Konzept des
prämierten Mikrochips.

Den ebenfalls mit 2.000 Euro dotierten zweiten Platz belegten
Maximilian Melzner (17) und Lukas Heindl (17) vom Gymnasium
Eschenbach. Sie entwickelten einen Einbruchsmelde-Chip, mit dem bis
zu acht Fenster verwaltet werden können. Der Nutzer kann mit der
Fernbedienung und einem Code den Alarm abschalten und auch vergangene
Alarme ansehen. Hierfür mussten die Schüler sich ein sehr komplexes
Bediensystem überlegen.

Platz Drei und ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro gehen an
Verena Glatt von der Gewerbeschule Bühl. Sie möchte übermüdete Eltern
entlasten, die bisher bei jeder leichten Unruhe ihres Babys unnötig
hochschrecken. Dazu entwickelte sie eine beruhigende Babywiege, die
ein integrierter Mikrochip steuert: „Wenn das Kind sich bewegt oder
strampelt, fängt das Bett leicht zu schaukeln an und ein Wiegenlied
setzt ein“, sagt sie. Sollte das Kind sich nicht beruhigen, vibriert
ein Armband und informiert die Eltern.

Das Chip-Design lernten die Preisträger in einem Praxis-Workshop
an der Leibniz Universität Hannover. „Es ist eine Besonderheit
unseres Technik-Wettbewerbs, dass die Jugendlichen mit Experten
arbeiten. Später tauschen sie sich weiter in einem Forum aus“, sagt
Ansgar Hinz, VDE-Vorstandsvorsitzender. Zehn Teams aus dem Feld von
2.600 Teilnehmern qualifizierten sich für die Umsetzung ihrer Idee.
Eine Chance, die der Erstplatzierte Luca Elbracht gerne ergriff: „Der
Workshop hat viele hilfreiche Erkenntnisse gebracht, nicht nur zur
technischen Seite, sondern auch zur Projektplanung und Durchführung“,
sagt er. Die Sieger erwarten jetzt Kontakte zu Industrie und
Hochschulen sowie die Möglichkeit, ihre Projekte auf Messen zu
präsentieren. Daneben werden sie ins Auswahlverfahren für ein
Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen.
Viele der Teilnehmer der letzten 15 Jahre haben inzwischen in der
Mikroelektronik-Wirtschaft oder -Wissenschaft Karriere gemacht. Oft
zeigen sie überdurchschnittliches berufliches und soziales Engagement
– Qualitäten, die auch Siegerqualitäten bei „Invent a Chip“ sind.

„Invent a Chip“ wird in der aktuellen Wettbewerbsrunde von
zahlreichen Sponsoren unterstützt: Airbus, Bosch, Cologne Chip,
Globalfoundries, Infineon, Mentor Graphics, Siemens, Videantis und
der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik
Informationstechnik in DIN und VDE.

Nähere Informationen zum Schülerwettbewerb unter
www.invent-a-chip.de.

Pressekontakt:
Melanie Unseld, Tel. 069 6308461, melanie.unseld@vde.com

Original-Content von: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik, übermittelt durch news aktuell

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