Ob Deutschland im Zuge der Digitalisierung weiter zu den
erfolgreichen Exportnationen gehören wird, sei noch nicht
entschieden, erklärt Bundeskanzlerin Angela Merkel beim
Forschungsgipfel 2016 in Berlin: „Die Schlacht ist noch nicht
geschlagen.“ Daimler-Chef Dieter Zetsche fordert die Entscheider in
Wirtschaft, Politik und Wissenschaft auf, mehr Lust auf Veränderungen
zu wecken.
Wie kann Deutschland seine Kompetenz bei der Digitalisierung
stärken und sie mit Hilfe digitaler Technologien weiterentwickeln?
Wie verändert die Digitalisierung unsere Arbeitswelt, vor allem in
den Bereichen Forschung und Innovation? Welche gesellschaftlichen und
rechtlichen Rahmenbedingungen brauchen wir, um die dringend
notwendige Digitalreife zu erlangen? Diese und weitere Fragen rund um
den Schwerpunkt Digitalisierung diskutieren Spitzenvertreter aus
Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Sie treffen
sich heute in Berlin, um die Chancen der Digitalisierung für die
Stärkung des Innovationsstandortes Deutschland herauszuarbeiten.
Gastgeber sind Stifterverband, Leopoldina und EFI.
Deutschland zähle zu den erfolgreichen Exportnationen weltweit,
weil es mit forschungs- und entwicklungsintensiven Hightech-Angeboten
auf den Weltmärkten überzeugen könne, sagt Bundeskanzlerin Angela
Merkel: „Unseren Wohlstand werden wir uns nur erhalten können, wenn
wir diese Innovationskraft auch weiter behalten. In einer Zeit, in
der wir, glaube ich, disruptive Entwicklungen erleben, also wirklich
noch einmal neue Qualitäten der industriellen Produktion durch die
Digitalisierung, wird es von großer Bedeutung sein, ob wir diese
führende Stellung weiter behalten, ob wir weiter
innovationsfreundliche Produkte in möglichst großer Breite auch
anbieten können oder ob uns das nicht gelingt. Ich würde ganz einfach
sagen, die Schlacht ist noch nicht geschlagen. Wir sind nicht ohne
Möglichkeiten aber wir müssen realistisch sein, sie ist nicht
geschlagen.“
Die Präsidenten der Wirtschaftsverbände und
Wissenschaftsorganisationen, die Spitzenvertreter der Politik und
Zivilgesellschaft sowie die Vorstände forschungsstarker Unternehmen
sind sich einig: Deutschland dürfe nicht nur auf digitale
Veränderungen reagieren, sondern müsse eigene erfolgreiche Trends
setzen. In kleinen und mittleren Unternehmen gäbe es großes
Entwicklungspotenzial bei den Themen Big Data und Cloudcomputing.
Dafür sollten die Rahmenbedingungen für den Datenschutz
schnellstmöglich weiterentwickelt und notwendige rechtliche
Grundlagen aufgestellt werden. Um vorhandene Potenziale zu fördern,
müsse auch darüber nachgedacht werden, neue Finanzierungsmodelle
einzuführen, bei denen der Staat Innovationen in der digitalen
Wirtschaft fördert.
Mehr Mut fordert Daimler-Chef Dieter Zetsche von den Entscheidern
in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft: „Gerade in Zeiten der
digitalen Revolution gilt: Der Weg des geringsten Widerstandes ist
oft der gefährlichste. Gerade jetzt haben wir ein ganzes Universum an
Möglichkeiten vor uns. Auch wenn manche die Digitalisierung als
Bedrohung für unsere Branchen betrachten. Wir sehen sie als größte
Bereicherung seit der Erfindung des Automobils. Eines gilt für
Daimler wie für den Standort Deutschland: Wir haben eine Vielzahl an
Kompetenzen, um die uns viele beneiden – von einer praxisnahen
Forschung über innovative Ingenieure bis hin zu erstklassigen
Programmierern und hervorragend ausgebildeten Facharbeitern. Wenn
jetzt noch etwas mehr Mut dazukommt, neues zu erproben und
umzusetzen, dann bin ich absolut zuversichtlich für unsere Zukunft.“
Der Forschungsgipfel ist eine gemeinsame Veranstaltung von
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Nationale Akademie der
Wissenschaften Leopoldina und Expertenkommission Forschung und
Innovation (EFI) und fand in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal
statt.
Mehr Informationen und Livestream unter www.forschungsgipfel.de
Pressekontakt:
Moritz Kralemann
Pressesprecher
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