Donnerstag, 24. März 2016, 20.15 Uhr
Erstausstrahlung
Rund 25 Jahre seines Lebens verschläft der Mensch – doch die
Schlafqualität sinkt etwa durch Schichtarbeit, elektrisches Licht,
einen hektischen Alltag und Dauer-Medienkonsum. Wissenschaftler
versuchen herauszufinden, was den Schlaf beeinflusst, ob unsere
Vorfahren besser schliefen und ob es den gesunden Schlaf heute
überhaupt noch geben kann. Diesen Fragen geht die Dokumentation „Der
Mythos vom gesunden Schlaf“ von Friedemann Hottenbacher am
Donnerstag, 24. März, 20.15 Uhr (Erstausstrahlung), nach. Denn eine
aktuelle Studie aus Kalifornien über das Schlafverhalten bei
Naturvölkern legt nahe, dass der ideale, der sogenannte
„Paläo-Schlaf“ ein Mythos ist: Naturvölker schlafen im Schnitt nur
sechseinhalb Stunden und gönnen sich kaum ein Nickerchen am Tage.
Doch einen bedeutenden Unterschied gibt es: Die untersuchten
Naturvölker kennen keine Schlafstörungen.
Der Schlafforscher Jerome Siegel von der University of California
in Los Angeles untersuchte mit seinem Team die Schlafgewohnheiten bei
drei Naturvölkern: den Hadza Tansanias, den San aus Namibia und den
Tsimane Boliviens. Die Wissenschaftler stellten bei allen drei
Gruppen ein überraschend ähnliches Schlafverhalten fest: „Trotz
unterschiedlicher Genetik, Geschichte und Umgebung weisen alle drei
Gruppen eine ähnliche Schlaf-Organisation auf, was darauf hindeutet,
dass es sich dabei um ein typisch menschliches Schlaf-Muster handelt,
das wahrscheinlich auch charakteristisch für den vormodernen Homo
sapiens war“, sagt Siegel. Und das betrifft vor allem die für die
Wissenschaftler recht kurze durchschnittliche Schlafdauer von
sechseinhalb Stunden. Diese Dauer befindet sich am unteren Ende der
Schlafmittelwerte unter Erwachsenen in den industrialisierten
Gesellschaften Europas und Amerikas.
Im Rahmen von „Wissenschaft am Donnerstag“ diskutiert Gert Scobel
im Anschluss an die Dokumentation, um 21.00 Uhr, mit seinen Gästen –
Tamara Fischmann, Psychologische Psychotherapeutin und
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sigmund Freud Institut Frankfurt,
Brigitte Holzinger, Psychotherapeutin für Gestalttherapie, Institut
für Bewusstseins- und Traumforschung, Wien, sowie Michael Schredl
Diplom-Psychologe, wissenschaftlicher Leiter des Schlaflabors des
Zentralinstituts für seelische Gesundheit, Mannheim – das Thema
„scobel – Bewusst träumen“ (Erstausstrahlung).
Hinweis für Journalisten: Den vollständigen Video-Stream der
Dokumentation finden Sie hier: https://pressetreff.3sat.de/programm/p
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