Der Absturz der ersten Flugeinheit des
„SpaceShipTwo“ vor eineinhalb Jahren hat Virgin Galactic, dem
Weltraumunternehmen des britischen Milliardärs Richard Branson, einen
herben Rückschlag verpasst. Damals kam einer der beiden Testpiloten
ums Leben, der andere überlebte nur knapp. Den „Traum vom Raum“
aufzugeben kam aber schon damals für niemanden in Frage. Jetzt wird
am 19. Februar auf dem Mojave Air and Space Port in Kalifornien das
neue Raumschiff vorgestellt. Eine der wenigen, die zu diesem
exklusiven Ereignis nur für Gründungsmitglieder eingeladen sind, ist
Sonja Rohde. Sie ist die einzige Deutsche, die bei den frühen
Einsatzflügen mit Virgin Galactic ins All fliegen wird. Erst nach
diesen so genannten „Pionierflügen“ wird der Einsatz des Raumschiffs
auch für eine breite Öffentlichkeit möglich.
Eigentlich wollte auch der Astrophysiker Stephen Hawking dieser
„Schiffstaufe“ beiwohnen. Er vertritt bekanntlich die These, dass die
Menschheit den Weltraum besiedeln muss, um als Art dauerhaft
überleben zu können. Hawking musste aber aus persönlichen Gründen
kurzfristig absagen. Sonja Rohde teilt seine Meinung: „Bis zur
Besiedelung des Weltraums mag es noch ein weiter Weg sein, aber kein
Weg führt zum Ziel, wenn man nicht irgendwann auch anfängt, ihn zu
gehen“. Die Hagenerin ist von Branson vor über zehn Jahren für dieses
Projekt ausgewählt worden und hat es von Anfang an unterstützt. Für
das Ticket ins All mußte sie neben dem Nachweis ihrer mentalen
Eignung auch harte körperliche Tests bestehen.
Diese mentale Komponente ist vielleicht die eigentliche
Herausforderung ihrer Mission. „Wie man am Fall der verunglückten
Testpiloten gesehen hat, ist so ein Flug mit einem hohen Risiko
verbunden. Es kann immer Probleme geben, und manche davon können
einen das Leben kosten. Es muß einem klar sein, dass es keine
hundertprozentige Sicherheit gibt!“ sagt Rohde. Als Pionierin der
privaten Raumfahrt weiß sie: „Rückschläge gehören dazu und nur
Kontinuität, die Begeisterung für die Sache und der Wille, das Ziel
zu erreichen, bringen die Menschen der Demokratisierung des Weltalls
ein Stück näher.“
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