Neuer Online-Marktplatz für Ökosystemleistungen – Forschungsprojekt „AgoraNatura“ startet in Berlin

Wissenschaftler, Naturschützer und
Landschaftspfleger forschen an Konzept für virtuellen Marktplatz für
mehr Natur – Ab 2018 sollen Ökosystemleistungen und biologische
Vielfalt online angeboten und finanziert werden

Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandwirtschaftsforschung e.V. (ZALF),
die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, die Deutsche
Umwelthilfe e.V. (DUH) sowie der Deutsche Verband für
Landschaftspflege (DVL) und verschiedene Landschaftspflegeverbände
arbeiten gemeinsam an der Umsetzung der Idee eines virtuellen
Marktplatzes für Ökosystemleistungen und Biodiversität. Am 25.01.2016
fiel in Berlin der offizielle Startschuss im Projekt „AgoraNatura“.
Auf dem Online-Marktplatz sollen in Zukunft Leistungen gehandelt
werden, die die Natur erbringt und die der Mensch nutzt. Ziel ist es,
eine Plattform zu schaffen, die zusätzliche Gelder für den Erhalt der
Ökosysteme generiert. Angesprochen werden sollen mit dem Angebot
Unternehmen wie auch Bürger; 2018 soll der Naturmarkt offiziell
online gehen.

„Eine der größten Aufgaben ist es, herauszuarbeiten, wie wichtig
Leistungen unserer Ökosysteme für unser Leben und Wirtschaften sind“,
beschreibt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH die
Herausforderung des AgoraNatura Konzepts. Diesen Markt zu entwickeln
und die Nutzer von Ökosystemleistungen zu Investitionen zu bewegen,
sei eine spannende Aufgabe. „Wir wollen Bürgern und Unternehmen die
Möglichkeit geben, in den Erhalt unserer Ökosysteme zu investieren
und damit die Ressourcen zu schützen, die ihnen besonders am Herzen
liegen.“

Die ästhetischen und emotionalen Werte unserer einzigartigen
Kulturlandschaft sowie ihre Funktion für den Erhalt der biologischen
Vielfalt bieten umfangreiche Möglichkeiten für die Erholung und
Freizeitgestaltung und die Bereitstellung weiterer
Ökosystemleistungen, wie beispielsweise die Bestäubung der Pflanzen
durch Insekten oder auch die Fähigkeit von Feuchtgebieten und Mooren,
Kohlenstoff zu speichern und durch Wiedervernässung
Treibhausgasemissionen zu reduzieren und Nährstoffe aus dem Wasser zu
filtern. Mit der Online-Plattform AgoraNatura soll es jedem möglich
sein, den Erhalt dieser Leistungen mitzufinanzieren. „Wir haben uns
dabei ganz bewusst für marktwirtschaftlich-orientierte Mechanismen
entschieden. Mit AgoraNatura wollen wir eine Lücke zwischen
staatlichen Programmen, der Finanzierung durch Spenden und der
verpflichtenden Kompensation von Umweltauswirkungen schließen „,
erläutert Prof. Dr. Bettina Matzdorf vom ZALF, die das Projekt
AgoraNatura leitet.

Die Plattform soll in Zukunft offen sein für alle interessierten
Anbieter von Ökosystemleistungen in Deutschland und damit helfen, sie
mit Nachfragern zusammenzubringen. „Dafür müssen die Angebote
transparent und vergleichbar aufbereitet sein. Erst dann ist das
Angebot von gemeinnützigen und gewerblichen Anbietern für den Nutzer
verständlich“, erklärt Dr. Jürgen Metzner, Geschäftsführer des DVL.

Das Projekt „AgoraNatura“ ist auf insgesamt sechs Jahre angelegt.
Es wird im Rahmen der gemeinsamen Förderinitiative von BMBF und BMUB
„Forschung zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie“ (F&U
NBS) und im BMUB durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt
gefördert.

Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
Tel.: 030 2400867-15, Mobil: 0160 90354509, E-Mail:
mueller-kraenner@duh.de

Dr. Jürgen Metzner, DVL Geschäftsführer
Tel.: 0981-4653-3541, E-Mail: metzner@lpv.de

Prof. Dr. Bettina Matzdorf, Koordinatorin von AgoraNatura, ZALF
Tel.: 033432-82150 , E-Mail: matzdorf@zalf.de

DUH Pressestelle
Tel.: 030 2400867-20, E-Mail: marggraf@duh.de

DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe

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