Deutsche Umwelthilfe, Bundesamt für Naturschutz und
Land Rheinland-Pfalz bringen Naturschutz und Netzausbau enger
zusammen – Trassenmanagement muss bundesweit nachhaltiger und
ökologischer werden
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Hochschule Weihenstephan
starten das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „Ökologisches
Trassenmanagement unter Stromleitungen – ein Beitrag für den
Biotopverbund?“. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz
und dem Land Rheinland-Pfalz wird erstmals wissenschaftlich
untersucht, wie das Management von Trassen ökologischer gestaltet und
damit vorhandene Potentiale für die Stärkung des Biotopverbunds und
Naturschutzes in Deutschland besser genutzt werden können.
Rund 35.000 km Stromleitungen ziehen sich durch Deutschland. Aus
Sicherheitsgründen müssen die Freileitungen vom Bewuchs freigehalten
werden. Das Ergebnis sind häufig breite, kahle Schneisen im Wald und
ein zerstörter Lebensraum von Tier- und Pflanzenarten. Mit einer
nachhaltigen Trassenpflege kann dieser wichtige Lebensraum für
Pflanzen- und Tierarten geschaffen und das Landschaftsbild gemildert
werden. Die Wiederherstellung ökologischer Lebensraumnetze ist eine
große Herausforderung für die dauerhafte Sicherung der biologischen
Vielfalt in Mitteleuropa.
„Ein bundesweites, modernes Trassenmanagement, das den
Biotopverbund stärkt, ist ein wichtiges Instrument für die Sicherung
der Biodiversität und den Naturschutz in Deutschland“, sagt
DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner „Es stehen bereits
gute Konzepte zur ökologischen Trassenpflege zur Verfügung. Die
Politik muss diese systematischer nutzen und auch die Eignung der
Stromtrassen für die Biotopvernetzung weiter erproben und
vorantreiben.“
Der Biotopverbund ist gesetzlich verankert. Mit diesem Netz sollen
funktionierende Austauschbeziehungen in der Landschaft
wiederhergestellt werden, die das Überleben von Tier- und
Pflanzenarten in der Kulturlandschaft sichern.
„Wir freuen uns, dass Rheinland-Pfalz für dieses Vorhaben
ausgewählt wurde. Wir nehmen bei der Vereinbarkeit der Energiewende
mit dem Naturschutz eine bundesweite Vorreiterrolle ein und wollen
deshalb zur umweltfreundlicheren Bewirtschaftung unserer vorhandenen
Stromtrassen beitragen“, sagte der rheinland-pfälzische
Umweltstaatssekretär Dr. Thomas Griese.
Netzbetreiber, wie Amprion GmbH und Westnetz GmbH, setzen bereits
auf ein ökologisches Trassenmanagement. Sie bringen ihre langjährigen
Erfahrungen in das Forschungsvorhaben ein. Die DUH wird aufbauend auf
den Erfahrungen der Netzbetreiber und den Forschungsergebnissen der
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf im kommenden Jahr regionale
Workshops veranstalten und Fachgespräche mit wichtigen Akteuren
führen.
Der Fachbereichsleiter „Schutz, Entwicklung und nachhaltige
Nutzung von Natur und Landschaft“ des Bundesamtes für Naturschutz,
Dr. Alfred Herberg ergänzt: „Das BfN ist froh, dass mit Hilfe des
ökologischen Trassenmanagements der notwendige Ausbau des Stromnetzes
für die erneuerbaren Energien naturverträglicher gestaltet werden
kann. Wir freuen uns darüber, dass die drei genannten Netzbetreiber
bereit sind, dieses Instrument in offener Zusammenarbeit weiter zu
entwickeln.“
Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben startete im August 2015.
Es wird vom Bundesamt für Naturschutz und der Stiftung Natur und
Umwelt Rheinland-Pfalz gefördert und unterstützt durch die
Netzbetreiber Amprion GmbH, Westnetz GmbH und DB Energie GmbH.
Eine Auswahl an Pressefotos finden Sie unter:
http://l.duh.de/83wtv
Pressekontakt:
Heike Spannagel, Pressesprecherin Ministerium für Umwelt,
Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz
Telefon 06131 / 164645, E-Mail: Heike.Spannagel@mulewf.rlp.de
Dr. Alfred Herberg, Bundesamt für Naturschutz
Telefon: 0228 / 8491-1401, E-Mail: Herberg-II@BfN.de
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
Telefon 030 / 24 00 867-15, Mobil: 0160 90354509,
E-Mail: mueller-kraenner@duh.de
Ann-Kathrin Marggraf, Pressereferentin
Tel.: 030 2400867-21, E-Mail: marggraf@duh.de