Verein Arzneimittel und Kooperation im Gesundheitswesen AKG: Brücken verbinden – Vertrauen stärkt

Unter dem Motto „Brücken verbinden“ fand am
Mittwoch, dem 22. April 2015 die 9. Mitgliederversammlung des Vereins
Arzneimittel und Kooperation im Gesundheitswesen AKG. e.V. statt.
„Die Partner im Gesundheitswesen haben sich in den letzten Jahren
immer mehr auf ihre Partikularinteressen konzentriert. Häufig aus
ökonomischen, manchmal auch aus ideologischen Gründen. Gesundheit ist
keine Ware und so sind Krankenhäuser auch keine Warenhäuser.
Klinische Forschung ist nicht selbstlos, aber auch kein Selbstzweck
der Pharmazeutischen Industrie, sondern hilft Wirkstoffe für
Arzneimittel zu entwickeln, um Krankheiten zu heilen oder zu lindern,
sagte der AKG Vorsitzende Christoph Harras-Wolff in seinem Bericht
zur Lage. Er sagte weiter: „Wenn Akteure immer weiter
auseinanderrücken, der Zeitdruck wächst und die Akteurslandschaft
vielfältiger wird, bedarf es vertrauensbildender Maßnahmen. Ein
erster Schritt ist immer der Dialog. D. h. vor allem das Reden
miteinander und nicht übereinander. Deswegen ist es von
entscheidender Bedeutung, dass die relevanten Akteure im
Gesundheitswesen den Dialog aufnehmen und zueinander Vertrauen
fassen. Nur so wird es möglich sein, dass ein solides Fundament für
stabile Brücken entsteht. Dabei will der AKG seinen Beitrag als
Kommunikationsplattform leisten und helfen, gegenseitiges Vertrauen
aufzubauen.“

Im Hinblick auf das geplante Anti-Korruptionsgesetz wies Thomas
Stritzl, MdB CDU/CSU und Mitglied im Gesundheitsausschuss, in seinem
politischen Grußwort darauf hin: „Wir alle müssen uns darauf
verlassen können, dass Versorgungspartner im Gesundheitswesen
ausschließlich das Wohl der Patienten und den effizienten Einsatz der
Beitragsgelder zum Ziel haben.“ Stritzl betonte dabei den guten
Willen der Kollegen im anstehenden Gesetzgebungsverfahren: „Wir sind
und wollen vom Vertrauen geprägt bleiben, nicht vom Misstrauen und
werden insofern darauf achten, dass wir in diesem
Gesetzgebungsprozess nicht “das Kinde mit dem Bade ausschütten“. Auf
das Motto der Tagung anspielend sagte er weiter: „Brücken sollten und
können nicht nur die Akteure im Gesundheitswesen zu sinnvoller und
effizienter Patientenbehandlung verbinden, sondern auch Politik und
Praktiker. Der AKG gibt uns insofern mit seinem Motto „Prävention vor
Sanktion“ ein gutes Beispiel und zeigt auf, wo die Selbstkontrolle
der Beteiligten besser als der regulative Eingriff durch den Staat
wirken könnte.“

Dr. Martin Zentgraf, Vorsitzender der Bundesverbandes der
Pharmazeutischen Industrie-BPI e.V., mahnte in seinem Grußwort:
„Nicht jede Zusammenarbeit ist Korruption. Im Gegenteil, viele
Kooperationen sind dringend notwendig, zum Besten für Versicherte und
Patientinnen und Patienten. Nicht jedes Geschenk ist Korruption. Es
sollte jedem klar sein, dass ein Kugelschreiber keinen Arzt dazu
bewegen kann, ein Arzneimittel zu verordnen, dass unwirtschaftlich
oder falsch wäre.“ Zentgraf verwies auf das Zitat des Unternehmers
George W. Merck, der einmal gesagt hat: „Wir sollten uns daran
erinnern, dass Medizin den Patienten dient, wir dürfen niemals
vergessen, dass Medikamente für die Menschen da sind. Nicht für die
Profite, die Gewinne sind nur eine Folge.“ Mit Blick auf den AKG e.V.
sagte Zentgraf: „Durch die tägliche Arbeit im AKG, durch die
Umsetzung von Compliance-Richtlinien in Unternehmen, kann man etwas,
nicht alles, bewegen, um mehr Vertrauen in unsere Branche wieder zu
gewinnen.“

„Der AKG versteht sich nach wie vor als Dienstleister in Sachen
Compliance. Deswegen ist unser Leitmotiv: „Prävention vor Sanktion“
auch nach wie vor der Maßstab unseres Handelns und unseres
Leistungsangebots. Die geltenden und vereinbarten Spielregeln müssen
eingehalten werden, um auf der Basis von Fairness und Lauterkeit zum
Wohle der Patientinnen und Patienten gemeinsame Wege zu finden.

Verbote sind manchmal unumgänglich, freiwillige Selbstbeschränkung
ist besser. Dabei darf der Ehrliche aber nicht der Dumme sein“,
bekräftigte AKG-Geschäftsführer Kai Christian Bleicken. Der
öffentliche Teil der AKG-Mitgliederversammlung endete mit der
Verleihung der Dr. Sigurd Pütter Verdienstmedaille an Frau Birgit
Galley. In ihrer Verantwortung als Direktorin der School of
Governance, Risk & Compliance und School of Criminal Investigation &
Forensic Science der Steinbeis-Hochschule Berlin ist Frau Galley
verantwortlich für die Ausbildungen zum MBA, zum Certified Compliance
Expert (CCE), zum Certified Investigation Expert (CIE) und zum Master
of Arts Criminal Investigation (MACI), um Wirtschaftskriminalität in
Unternehmen und Behörden im Vorfeld zu begegnen. In seiner Laudatio
skizzierte ihr Mentor, der Wirtschaftsprüfer Dr. Hans J. Marschdorf,
die umfangreiche Expertise von Birgit Galley: „Im Jahre 2004 ergab
sich für Sie die Chance ein Institut der Steinbeis-Hochschule, in
Berlin ins Leben zu rufen. Das Institut Risk & Fraud Management. Frau
Galley packte diese Chance beim Schopf und kreierte das erste
MBA-Programm für Finanzermittler in Europa. Sie gestaltete dieses
MBA-Programm in eigener Regie und schaffte es schließlich, dass der
Studiengang von allen zuständigen Wissenschaftsgremien akkreditiert
wurde. Für Frau Galley war dies auch die Zeit, dass Thema Betrug,
Korruption und Ermittlungen durch eine Vielzahl von
Veröffentlichungen und Präsenz in deutschen Radio und Fernsehmedien,
einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Schließlich
erreichte auch Frau Galley den Punkt, an dem reine Ermittlungsarbeit
als unbefriedigend erscheint. Dies geht vielen Finanzermittlern so.
Leicht entwickelt man an diesem Punkt seiner Karriere einen gewissen
Zynismus. Nicht so Frau Galley. Sie brachte Ihre eigenen Erkenntnisse
ein in die Gestaltung eines neuen Institutes in der Struktur der
Steinbeis-Universität – die School of Governance, Risk & Compliance.
In diesem MBA-Programm wurden und werden Inhalte vermittelt, die die
Themen Unternehmensführung Corporate Compliance und Risikomanagement
integrieren. Ihre Kompetenz ist weithin anerkannt, was auch durch
Ihre Rolle als Gründungsmitglied und im Verwaltungsrat des Deutschen
Institutes für Compliance dokumentiert ist. Frau Galley ist eine
würdige Trägerin der Dr. Sigurd Pütter Verdienstmedaille.“

Der AKG wurde im November 2007 gegründet und ist die
mitgliederstärkste Organisation der freiwilligen Selbstkontrolle im
Bereich der pharmazeutischen Industrie. Für den AKG hat die
Einhaltung kodifizierter Wettbewerbs- und Verhaltensregeln nach dem
praxisorientierten Grundsatz “Prävention vor Sanktion“ oberste
Priorität. Als Einrichtung der Selbstkontrolle der pharmazeutischen
Industrie unterstützt der AKG seine Mitglieder dabei, für ein
transparentes und faires Unternehmensverhalten in der Zusammenarbeit
der Pharmaindustrie mit den medizinischen Fachkreisen zu sorgen. Das
Verfahren der internen Selbstkontrolle schließt insbesondere die
Beratung und die Mediation, aber auch die Sanktion von
vereinsinternen Verstößen gegen die AKG-Verhaltenskodizes ein.

Pressekontakt:
Kai Christian Bleicken
Arzneimittel und Kooperation im Gesundheitswesen AKG e.V.
Friedrichstraße 147
10117 Berlin
Telefon 030/300 19 09 – 30
Fax 030/300 19 09 – 33
Internet www.ak-gesundheitswesen.de

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