AENGEVELT beobachtet große Zurückhaltung auf dem Frankfurter Büromarkt

Am Frankfurter Büromarkt inkl. Eschborn und Offenbach-Kaiserlei wurde in den ersten neun Monaten dieses Jahres nach Analysen von AENGEVELT-RESEARCH ein Büroflächenumsatz von rd. 266.000 m² erzielt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum (I.-III. Quartal 2013: rd. 321.000 m²) bedeutet dies einen Rückgang um 55.000 m² bzw. rd. 17%. Auch im Vergleich zur jüngsten Dekade (2004-2013: Ø 331.000 m², jeweils I.-III. Quartal) ist ein Minus von ca. 20% zu konstatieren.
Das verhaltene Ergebnis erklärt Michael Fenderl, Leiter AENGEVELT-RESEARCH, mit fehlenden Großabschlüssen im zweiten und dritten Quartal: „Nachdem im ersten Quartal 2014 die Anmietung der Deutschen Bank mit rd. 32.000 m² erfolgte, wurden im zweiten und dritten Quartal mit den Anmietungen der Deutschen Bundesbank (rd. 15.000 m²) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (rd. 7.000 m²) nur zwei weitere Vertragsabschlüsse über 5.000 m² registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt, als elf Vermietungsdeals in dieser Größenordnung registriert wurden, ist das aktuelle Vermietungsgeschehen von einer großen Zurückhaltung geprägt.“
Gleichwohl zeigt sich der Frankfurter Büroflächenmarkt nach seiner Beobachtung ungeachtet der geringen Zahl an großvolumigen Anmietungen weiterhin robust. Dies bestätigt aus Sicht von Fenderl zudem der binnen Jahresfrist markant um rd. 100.000 m² auf aktuell 1,48 Mio. m² gesunkene Büroflächenleerstand, auch wenn ein Teil hiervon durch Umnutzung in Wohnflächen vom Markt genommen wurde.

Prognose 2014
• Für das Gesamtjahr 2014 rechnet AENGEVELT-RESEARCH mit einem insgesamt unterdurchschnittlichen Marktvolumen und prognostiziert einen im Vergleich zum Vorjahr (2013: 445.000 m²) niedrigeren Büroflächen­umsatz um 400.000 m², der zudem rd. 13% unter dem Umsatzniveau der letzten Dekade (Ø 2004-2013: 461.000 m² p. a.) läge.

Verteilung der Büroflächenumsätze nach Branchen
• In den ersten drei Quartalen 2014 präsentiert sich die Finanzdienst­leistungsbranche (rd. 112.100 m²) mit einem Anteil von rd. 42% am Gesamtbüroflächenumsatz als stärkste Nachfragegruppe am Frankfurter Büromarkt (Ende September 2013: 152.300 m² bzw. 47%).
• Der Marktanteil der unternehmensbezogenen und sonstigen Dienst­leister blieb mit rd. 22% (ca. 59.200 m²) gegenüber dem Vorjahr (I.-III. Quartal 2013: 22% bzw. 71.400 m²) konstant.
• Der Flächenumsatz von Unternehmen der Kommunikations-/IT-Bran­che (27.800 m²) ging binnen Jahresfrist zurück und erreicht aktuell eine Marktquote von rd. 11% (I.-III. Q. 2013: 46.200 m² bzw. 15%).
• Demgegenüber war die Nachfrage aus den Bereichen Industrie, Handel und Transport (rd. 49.200 m²) in den ersten drei Quartalen 2014 vergleichsweise höher. Die Marktquote verdoppelte sich in etwa von 8% im Vorjahreszeitraum auf nunmehr 18%.
• Unternehmen der öffentlichen Hand sowie Organisationen ohne Er­werbszweck erzielten mit rd. 17.700 m² im Jahresvergleich eine stabile Marktquote von rd. 7% (I.-III. Q. 2013: 8%).

Verteilung der Büroflächenumsätze nach Lagen
• Hinsichtlich der räumlichen Standortpräferenzen analysiert AENGEVELT-RESEARCH in den ersten drei Quartalen 2014 den Umsatzschwerpunkt unverändert im Central Business District (CBD). Hier wurde mit rd. 65% (ca. 172.600 m²) markttypisch der größte Anteil am gesamten Bürofläch­enumsatz kontrahiert (I.-III. Q. 2013: 55% bzw. 175.300 m²).
• Nachdem im Vorjahr der Bürobezirk West seinen Marktanteil vor allem aufgrund des Umzugs der Commerzbank in den ehemaligen Sitz der Deutschen Börse in Frankfurt-Hausen auf ein beachtliches Niveau von 23% steigern konnte, verringerte sich die Marktquote im aktuellen Halbjahr wieder auf ein langjährig marktübliches Maß von rd. 7% (ca. 17.800 m²).
• Der Marktanteil der Bürozentren Niederrad, Eschborn und Offenbach- Kaiserlei hat sich von ca. 11% im Vorjahr auf 9% Ende September 2014 reduziert.
• Die Umsatzanteile der anderen Bürobezirke: Nord (5%), Ost (6%), Süd/Sachsenhausen (6%) und Flughafen (2%).

Hohes Fertigstellungsniveau
• Nachdem im Vorjahr die Investitionstätigkeit zum Neu-, Um- oder Ausbau von Büroflächen in Frankfurt mit rd. 164.000 m² noch einen unterdurch­schnittlichen Wert erreichte (Ø 2004 – 2013: 202.000 m² p. a.), ist 2014 ein anziehendes Fertigstellungsniveau zu erwarten.
• Für 2014 erwartet AENGEVELT-RESEARCH eine Fertigstellung von insgesamt rd. 300.000 m² Büro­fläche. In den ersten drei Quartalen 2014 wurden bislang rd. 170.000 m² Bürofläche fertiggestellt.

Weiter sinkende Angebotsreserve
• Die kurzfristig verfügbare Angebotsreserve (bezugsfähig innerhalb von drei Monaten) hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt um rd. 100.000 m² auf aktuell ca. 1,48 Mio. m² reduziert (Ende September 2013: rd. 1,58 Mio. m²).
• Die Leerstandsquote sank dabei auf 12,3% (Ende September 2013: 13,0%).
• Damit rangiert Frankfurt hinsichtlich des absoluten Angebotssockels in­dessen unverändert an erster Position in Deutschland vor München (1,39 Mio. m² bzw. 7,3%) und Berlin (1,35 Mio. m² bzw. 7,4%).

Anziehende Mietpreise
Bei den Mieten zeigte sich die Frankfurter Marktentwicklung im Verlauf des aktuellen Jahres positiv:
• Die gewichtete Spitzenmiete stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um EUR 0,50/m² auf nunmehr EUR 37,-/m².
• Auch die mittlere Miete in City-Lagen konnte um EUR 1,-/m² zulegen und erreichte im dritten Quartal 2014 ca. EUR 22,50/m².

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