Während Geburten ohne Trauschein in den neuen
Bundesländern die Norm sind, ist der Anteil in den alten Ländern viel
geringer. Das liegt nicht nur an den politischen und
gesellschaftlichen Verhältnissen in der DDR, sagt der Demograf
Sebastian Klüsener vom Max-Planck-Institut für demografische
Forschung in Rostock im Apothekenmagazin „Baby und Familie“. Einen
deutlichen Unterschied zwischen Ost und West habe es schon seit dem
18 Jahrhundert gegeben. „1920 waren 18 Prozent der Kinder im Osten
nichtehelich, im Westen nur neun Prozent“, weiß er zu berichten. Er
sieht die Ursache vor allem im Unterschied der Konfessionen. Die
katholische Kirche habe im Westen viel mehr Einfluss genommen als die
protestantische im Osten. Zudem galt in weiten Teilen Ostdeutschlands
das preußische Recht. Das erlaubte Müttern, vom Vater ihres
nichtehelichen Kindes Unterstützung einzuklagen. In der DDR sei die
Berufstätigkeit fast aller Frauen hinzugekommen, die sie materiell
unabhängig machten.
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Das Apothekenmagazin „Baby und Familie“ 10/2014 liegt in den
meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung
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