MERICS-Studie: Alibaba-Börsengang wird weltweit den Online-Markt verändern

Das weltgrößte E-Commerce-Unternehmen Alibaba will
in den kommenden Wochen in New York an die Börse gehen. Es ist vom
größten Börsengang aller Zeiten die Rede. Sollte Alibaba dies
gelingen, dürfte sich weltweit der Online-Markt verändern. Das ergab
eine aktuelle Studie über „Mobile Commerce in China“ vom Mercator
Institute for China Studies (MERICS).

Vor allem im mobilen Internet in China – aber auch im Ausland –
rechnet Jost Wübbeke vom Berliner Think Tank MERICS mit großen
Übernahmen und einer deutlichen Ausweitung der
Alibaba-Geschäftstätigkeiten. „Den Börsengang will Alibaba nutzen, um
sich in China – dem größten E-Commerce-Markt weltweit – noch stärker
zu positionieren und gleichzeitig seine globalen Ambitionen zu
verwirklichen“, sagt Wübbeke.

Auf dem chinesischen Online-Markt geben derzeit drei
Privatunternehmen aus China den Ton an: Alibaba, Baidu und Tencent.
„Staatsunternehmen spielen auf Chinas Online-Märkten eine Nebenrolle.
Alibaba, Baidu und Tencent haben beste Chancen, nicht nur in China,
sondern auch global zu Marktführern im Mobile Commerce aufzusteigen“,
so Jost Wübbeke. Die drei Internetgiganten haben gerade erst
begonnen, in Südostasien und einige andere Schwellen- und
Entwicklungsländer zu expandieren. Dort könnten sie schon bald zur
ernsthaften Konkurrenz für etablierte amerikanische Unternehmen
werden. Auch in den USA investieren die drei kräftig.

Nach Ansicht des China-Experten spiegelt der geplante und
rekordverdächtige Börsengang den sehr dynamischen chinesischen
Onlinemarkt wider. Die Ausbreitung von Smartphones (allein im
vergangenen Jahr wurden rund 350 Millionen Stück in China
ausgeliefert) habe Chinas Online-Markt rasant verändert, sagt
Wübbeke. Rund 80 Prozent der knapp 640 Millionen Internetnutzer gehen
bereits über ihr Mobiltelefon ins Netz. Dies ermöglicht völlig neue
Geschäftsfelder für die drei chinesischen Internetgiganten, während
ausländische Unternehmen sich bislang schwer tun mit dem chinesischen
Internetmarkt.

Wübbeke hat zuletzt einen erbitterten Konkurrenzkampf zwischen den
drei großen Playern Alibaba, Baidu und Tencent beobachtet: „Die drei
Unternehmen streben den Aufbau kompletter digitaler Ökosysteme an,
die eine große Bandbreite von Dienstleistungen aus einer Hand
anbieten. Alibabas internationaler Börsengang wird die Konkurrenz
weiter intensivieren.“

Besonders erbittert sei der Kampf um Apps, die On- und
Offline-Aktivitäten miteinander verbinden. China entwickle sich auf
diese Weise zur Speerspitze der Digitalisierung und dürfte auch im
Westen den Onlinemarkt mittelfristig verändern.

Quelle: MERICS China Monitor Nr. 15: „Chinas Internetgiganten treiben
Mobile Commerce an und drängen auf globale Märkte“ von Jost Wübbeke

Web-Link:
http://www.merics.org//redirect/pdf-china-monitor-nummer-15.html

Pressekontakt:
Kerstin Lohse-Friedrich
Leitung Kommunikation, Mercator Institute for China Studies (MERICS),
Berlin
MERICS GmbH | Klosterstrasse 64 | 10179 Berlin | Tel: +49 30 3440 999
10/12/14

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