Die Medizinische Fakultät am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) schließt einen Kooperationsvertrag mit der renommierten Sun Yat-sen University in Guangzhou, einer der Top-Universitäten Chinas. Die Zusammenarbeit ergänzt die bestehenden Kooperationen mit chinesischen Universitäten in Wuhan und Shanghai. Ziel ist der Austausch in Forschung, Lehre und Patientenversorgung. Am 26. und 27. Juni besucht eine Delegation aus Guangzhou den Campus in Essen und besichtigt unter anderem das neue Lehr- und Lernzentrum, in dem seit dem laufenden Sommersemester Studierende auf dem neusten Stand der Technik ausgebildet werden.
„Ein Ziel der Kooperation ist es, Studierenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen eine Famulatur am Memorial Hospital der Sun Yat-sen University im chinesischen Guangzhou zu ermöglichen. Bisher ist dies bereits an den langjährigen Partneruniversitäten der Fakultät, dem Tongji Medical College in Wuhan und der Fudan University in Shanghai möglich. Die Famulaturen im Land der Mitte sind bei den Studierenden sehr beliebt“, erläutert Prof. Dr. Ulf Dittmer, Chinabeauftragter der Medizinischen Fakultät. Jedes Jahr nehmen zwischen 15 und 20 angehende Mediziner die Möglichkeit zum wissenschaftlichen Austausch in China wahr. Prof. Dr. Ulf Dittmer: „Anders als bei unseren bereits bestehenden Kooperationen mit Partnern in China bezieht sich die Zusammenarbeit neben dem Bereich der Infektiologie auch auf die Schwerpunkte Allgemeine Chirurgie sowie Diagnostik und Therapie bei Brustkrebserkrankungen.“
Im Gegenzug ist geplant, von der Universität in Guangzhou Doktoranden nach Essen zu schicken, die im Rahmen von Forschungsprojekten die Aus-zeichnung zum „Dr. med.“ in Essen erwerben können. Außerdem sind ge-genseitige Expertenbesuche zum wissenschaftlichen Austausch von Infor-mationen und Erfahrungen auf den Gebieten der medizinischen Forschung, der Krankenversorgung sowie der Aus-, Fort- und Weiterbildung mit Vor-trägen und Beratungen vorgesehen. Der Austausch soll neben der Förde-rung und Vertiefung der medizinischen Kenntnisse auch dazu beitragen, in Spezialgebieten, die für die Vertragspartner von besonderer Bedeutung sind, medizinische Schwerpunkte zu errichten.
Eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit der Medizinischen Fakultät mit Partnern in China ist der „Sonderforschungsbereich Transregio 60“ (SFB/TRR 60). Erst Anfang dieses Jahres haben die Deutsche Forschungsgemeinschaft und National Natural Science Foundation beschlossen, diesen bundesweit einzigen medizinischen SFB mit Partnern in China für weitere dreieinhalb Jahre zu fördern. Untersucht wird unter anderem, wie es Viren gelingt, die Abwehrmechanismen des menschlichen Körpers zu umgehen. Elf Teilprojekte in Essen und Bochum erhalten innerhalb des Förderzeitraums rund 5,9 Millionen Euro, sieben Teilprojekte in China werden mit rund zwei Millionen Euro gefördert.