Unter dem Titel „Klassische Texte der Wissenschaft“ veröffentlicht Springer Spektrum eine Buchreihe, die Titel aus dem gesamten Spektrum der Naturwissenschaften umfasst – von der Mathematik und Physik über die Chemie und die Bio- und Geowissenschaften, bis hin zur Medizin oder Technik. Die ersten beiden Titel zu Riemanns Begründung der modernen Geometrie und dem Bohr-Sommerfeldschen Atommodell sind im vergangenen Jahr erschienen. In diesem Jahr sollen nach den Bänden zu Paracelsus und Charles Darwin noch vier weitere folgen. Die erste Ausgabe des Titels zu Charles Darwin ist zuvor in der Reihe Studienbibliothek beim Suhrkamp Verlag erschienen.

Die Reihe knüpft an die bekannten Ostwalds Klassiker der Wissenschaft an. Da Ostwalds Klassiker allerdings vor mehr als einhundert Jahren konzipiert wurden, verwirklicht die neue Reihe ein neues Konzept mit einer wesentlich eingehenderen Kommentierung der Beiträge. Jedes Buch dieser Reihe enthält daher nicht nur die für die weitere wissenschaftliche Entwicklung eines Fachgebietes wegweisende und bahnbrechende Originalarbeit, sondern zeigt auch anhand ausführlicher historischer Kommentare und kompetenter fachlicher Interpretationen die Wirkung dieser Arbeit auf die weitere Entwicklung der Forschung auf. Die Kommentare werden von international renommierten Wissenschaftlern verfasst, die den weiten Bogen von der Originalarbeit bis hin zur aktuellen Forschung in einer auch für Leser ohne spezielle Vorkenntnisse verständlichen Form spannen.

Jeder Band ist dem Werk eines Wissenschaftlers, wie z.B. Charles Darwin, Bernhard Riemann, Isaac Newton, Albert Einstein oder Otto Lilienthal, oder einem Forschungsgegenstand gewidmet. Einige dieser Originaltexte werden zum ersten Mal in deutscher Sprache verfügbar, was diese Reihe einzigartig macht. Je nach Entstehungszeit, wurden die Texte aus dem Lateinischen oder dem Englischen ins Deutsche übertragen und sorgfältig editiert. „Diese Reihe ergänzt das wissenschaftliche Buchprogramm von Springer in hervorragender Weise, denn das Anliegen dieser Reihe ist es, die wegweisenden Originaltexte und -gedanken unserer großen historischen Wissenschaftler wieder in den Disziplinen zugänglich zu machen, in denen der Springer-Verlag auch moderne Forschungsliteratur publiziert,“ erklärt der verantwortliche Programmplaner, Clemens Heine. Die Reihe schafft damit eine auch für unsere moderne Spitzenforschung lehrreichen Blick auf die Wende- oder Beschleunigungspunkte eines Fachgebietes. Jährlich sollen etwa sechs neue Bände hinzukommen und jeweils als ebook oder Printausgabe verfügbar sein.

Die Herausgeber der Reihe, Olaf Breidbach, Leiter eines der ältesten wissenschaftshistorischen Institute Deutschlands, des Ernst-Haeckel-Hauses in Jena und Jürgen Jost, Direktor des Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften in Leipzig, wählen als Herausgeber für die einzelnen Titel weltweit anerkannte Kapazitäten auf dem jeweiligen Gebiet aus. „Diese Experten erläutern die Forschungsarbeiten nicht nur im historischen Kontext, sondern stellen auch deren Bedeutung für weitere Forscher-Generationen heraus“, erläutert Jost.

Bereits verfügbar sind die Bücher Bernhard Riemann Über die Hypothesen, welche der Geometrie zu Grunde liegen , Die Bohr-Sommerfeldsche Atomtheorie, Charles Darwin – Zur Evolution der Arten und zur Entwicklung der Erde sowie Paracelsus – Von der Bergsucht und anderen Bergkrankheiten. In Kürze erscheint der Titel Otto Lilienthal – Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. Für die zweite Jahreshälfte sind u.a. Bücher zu Isaac Newton, Carl von Linne, Uexküll sowie ein Band zu den Physikern Einstein, Rosen und Podolsky zur Quantentheorie geplant, die durch ihre als Kritik der Quantenmechanik gedachte Arbeit die moderne Quanteninformationstheorie begründet haben.

Hoßfeld, Uwe; Olsson, Lennart
Charles Darwin – Zur Evolution der Arten und zur Entwicklung der Erde
2., überarb. Aufl. 2014, ca. 200 S., 21 Abb., 1 Abb. in Farbe.
Softcover, 24,99 EUR (D)| 25,69 EUR (A) | sFr 31.50 (CH)
ISBN 978-3-642-41960-7
Auch als eBook verfügbar

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  charles-darwin, wissenschaftsgeschichte