USA wichtigster ausländischer Forschungsstandort deutscher Unternehmen

Die Internationalisierung von Forschung und
Entwicklung (FuE) deutscher Unternehmen steigt deutlich an. Dabei
bleiben die Vereinigten Staaten die wichtigste Zielregion. Das ergab
eine Sonderbefragung zu den internationalen FuE-Aktivitäten deutscher
Unternehmen, durchgeführt vom Stifterverband für die Deutsche
Wissenschaft in Kooperation mit der Expertenkommission Forschung und
Innovation (EFI).

Im Jahr 2011 gaben deutsche Unternehmen weltweit 14,8 Milliarden
Euro für Forschung und Entwicklung aus. Im Jahr 2009 waren es noch
11,3 Milliarden Euro. Das ist ein Anstieg von 30,6 Prozent. Im selben
Zeitraum stiegen die inländischen FuE-Ausgaben dieser Unternehmen um
11,8 Prozent.

Die Ergebnisse der Sonderbefragung bestätigen, dass die USA mit
knapp 40 Prozent die wichtigste Zielregion für FuE deutscher
Unternehmen ist. Mit Abstand folgt Westeuropa, Österreich mit 11
Prozent und Schweiz ebenfalls mit 11 Prozent. Doch auch die
BRIC-Länder, insbesondere China (5 Prozent) und Indien (4 Prozent),
gewinnen an Bedeutung.

Als wichtigste Motive für die weltweiten FuE-Ausgaben deutscher
Unternehmen haben sich Markterschließung sowie das Erschließen von
spezifischem Wissen oder Fachkräften herauskristallisiert. Dabei
erweist sich Markterschließung besonders in den USA (82 Prozent) und
den BRIC-Länder (82 Prozent) als wichtig, während das Erschließen von
Wissen und Fachkräften ebenfalls in den USA (65 Prozent) und
Westeuropa (61 Prozent) als wichtig eingeschätzt wird. Einsparungen
bei Löhnen oder Lohnnebenkosten haben sich als wichtiges Motiv für
FuE in Osteuropa (85 Prozent) herausgestellt.

Auch die Art der internationalen FuE-Ausgaben ist regional ganz
unterschiedlich. Bislang dominiert in den BRIC-Ländern die
experimentelle Entwicklung im Rahmen der Produktanpassung an neue
Märkte. Dagegen spielt an den traditionellen Auslandsstandorten für
FuE auch angewandte Forschung eine wichtige Rolle.
Grundlagenforschung wird vor allem in Deutschland durchgeführt.

Die Studie hat ergeben, dass die meisten der befragten Unternehmen
planen, ihre FuE-Aktivitäten im Ausland konstant zu halten oder
auszuweiten. Unternehmen, die in den BRIC-Ländern forschen und
entwickeln, planen überdurchschnittlich häufig (67 Prozent), ihre
FuE-Aktivitäten auch dort auszuweiten. Dies ist insofern
überraschend, als diese Unternehmen nach eigenen Angaben am
häufigsten auf Hemmnisse und Schwierigkeiten bei ihren
internationalen FuE-Ausgaben treffen.

Die gesamte Studie finden Sie unter: http://ots.de/WVkgk

Pressekontakt:
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Moritz Kralemann
Pressesprecher
Tel.: (030) 32 29 82 – 527
E-Mail: moritz.kralemann@stifterverband.de

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.