Prof. Dr. Agnes Flöel von der Charité –
Universitätsmedizin Berlin erhält den erstmals verliehenen Kurt
Kaufmann-Preis der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). Die AFI
zeichnet damit die Arbeit der Neurowissenschaftlerin auf dem Gebiet
der Alzheimer-Prävention aus. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis
ermöglicht die Fortführung ihrer Forschungsarbeit mit einer
Probandenstudie.
„Agnes Flöel hat sich in den zurückliegenden Jahren sehr
ausführlich und in einer ganzen Reihe von sehr guten und hochrangig
publizierten Arbeiten mit präventiven Faktoren beschäftigt. Sie
untersucht diese im Hinblick auf Effektivität, aber auch dahingehend
inwieweit wir präventive Maßnahmen wie körperliche Aktivität,
diätetische Maßnahmen und nicht-invasive Hirnstimulation biologisch
erklären können“, begründet Prof. Walter E. Müller, Vorsitzender des
Wissenschaftlichen Beirats der AFI und Direktor des Pharmakologischen
Instituts für Naturwissenschaftler an der Goethe-Universität
Frankfurt, die Entscheidung.
Das Alzheimer-Risiko minimieren: Daran arbeitet die Neurologin und
Neurowissenschaftlerin Agnes Flöel. Die Forscherin untersucht an der
Berliner Charité, wie sich das Gehirn im Alter verändert und
entwickelt Verfahren, um die Gehirnfunktion, die Lernfähigkeit des
Gehirns und die Zusammenarbeit der Hirnregionen zu verbessern.
Das Preisgeld wird Flöel für eine Studie mit 20 gesunden Personen
im Alter von 50 bis 65 Jahren einsetzen. Die Probanden sollen am
Computer mit dem bewährten Programm LOCATO die Lage von Häusern auf
einer schematisierten Straßenkarte lernen und behalten. Eine Gruppe
der Studienteilnehmer bekommt vorher einen
Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) verabreicht, der auch zur
Depressionsbehandlung eingesetzt wird. Darüber hinaus erhalten diese
Probanden während der Übung eine nicht-invasive Hirnstimulation
(anodale Gleichstromstimulation, aGS) über zwei Elektroden. Im Rahmen
der Studie will Flöel überprüfen, ob diese Maßnahmen die
Gedächtnisleistung fördern. Das Ziel der Forscherin ist, Lernen und
Gedächtnisbildung zu verbessern, um Schäden am Gehirn zu vermeiden
und so der Alzheimer-Krankheit vorzubeugen.
Der Kurt Kaufmann-Preis ist dem Thema „Alzheimer-Prävention“
gewidmet. Die thematische Ausrichtung dient dazu, Impulse zu geben
und das Forschungsgebiet weiter zu fördern. Da die
Alzheimer-Krankheit nicht heilbar ist, kommt der Prävention eine
wichtige Bedeutung zu.
Der Namensgeber des Preises, Kurt Kaufmann, war an Alzheimer
erkrankt. Seine Ehefrau Gertrud Maria Kaufmann hatte die AFI in ihrem
Testament bedacht, um die Alzheimer-Forschung zu unterstützen und
zugleich ihres Mannes zu gedenken. Dies geschieht in Form des Kurt
Kaufmann-Preises.
Die offizielle Preisverleihung findet statt am 25. Juli 2014, ab
18.00 Uhr in der Hörsaalruine des Berliner Medizinhistorischen
Museums der Charité, Charitéplatz 1 (auf dem Gelände: Virchowweg 16),
10117 Berlin.
Steckbrief von Prof. Dr. Agnes Flöel
seit 2013
Professorin für Kognitive Neurologie, Klinisches Forschungszentrum
des Exzellenzclusters NeuroCure, Charité
seit 2009
Professorin für Zerebrovaskuläre Erkrankungen und Oberärztin an der
Klinik für Neurologie, Charité
2008
Gastwissenschaftlerin, Oxford Center for Functional MRI of the Brain,
Oxford, UK
2008
Habilitation, Neurologie, Universität Münster
2007
Facharztprüfung in Neurologie, Funktionsoberärztin
2005
Nachwuchsgruppenleiterin, Universitätsklinikum Münster
2002 – 04
Postdoktorandenstipendium (Supervisor: Dr. L. G. Cohen), National
Institutes of Neurological Disorders and Stroke, USA
1999 – 02
Facharzt-Ausbildung Neurologie, Universität Münster
1992 – 99
Medizinstudium, Universität Hannover
Kostenfreie Fotos aus dem Labor der Preisträgerin:
http://www.alzheimer-forschung.de/4295
Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein
eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die AFI mit
Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und
stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit
bereit. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und
Sportmoderatorin Okka Gundel. Bis heute finanzierte die AFI 120
Forschungsprojekte mit über 6,4 Mio. Euro. Darüber hinaus wurden über
600.000 Ratgeber und Broschüren abgegeben. Interessierte und
Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über
die Alzheimer-Krankheit informieren und Informationen anfordern.
Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des
Vereins und allen Möglichkeiten zu spenden.
Pressekontakt:
Dr. Christian Leibinnes
Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
Kreuzstr. 34
40210 Düsseldorf
0211-86 20 66 27
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www.alzheimer-forschung.de/presse