Die private Industrie investierte im Jahr 2011 in
der Europäischen Union 29 Milliarden Euro in Gesundheitsforschung und
Entwicklung, die öffentliche Hand 18 Milliarden Euro. Nach
Jahrzehnten jährlicher Steigerungen bedeutet dies erstmals eine
Stagnation im privaten und einen leichten Rückgang im öffentlichen
Sektor, wie aus dem Anfang Oktober in Brüssel vorgestellten Bericht
„Investing in European Health R&D“ hervorgeht. Der Bericht wurde vom
forschenden Pharmaunternehmen Janssen initiiert, die Daten von der
Deloitte Health Economics Group ausgewertet.
Industrie investiert am meisten
Laut Bericht lag der Gesamtbetrag für die Gesundheitsforschung und
-entwicklung in der Europäischen Union im Jahr 2011 bei 47 Milliarden
Euro, davon sind 60 Prozent von der pharmazeutischen Industrie und 40
Prozent von den Mitgliedsstaaten und der Europäischen Kommission
investiert worden. Während private Investitionen mit 29 Milliarden
Euro erstmalig stagnierten, sind die öffentlichen Investitionen um 1
Prozent auf 18 Milliarden Euro gesunken. Zu den Investitionen der
öffentlichen Hand gehören die akademische Forschung und öffentliche
Forschungsmittel. Hauptinvestor in die Gesundheitsforschung und
Entwicklung war Deutschland mit einem Gesamtbetrag von 9,4 Milliarden
Euro, gefolgt von Frankreich (8,3 Milliarden Euro), Großbritannien
(7,4 Milliarden Euro), der Schweiz (5,3 Milliarden Euro) und Italien
(2,4 Milliarden Euro).
In Deutschland haben forschende Pharma-Unternehmen nach Angaben
des Verbandes der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) im
vergangenen Jahr mehr als je zuvor für Forschung und Entwicklung
(F&E) aufgewendet. Mit insgesamt 5,3 Milliarden Euro lagen die
Investitionen der Industrie im Jahr 2012 acht Prozent über dem Wert
von 2011.
Die Entwicklung in der EU ist laut Bericht von Janssen und der
Deloitte Health Economics Group unter anderem bedingt durch die
schwierige wirtschaftliche Situation vieler Länder und wird durch die
Ungewissheit über die zukünftigen Marktbedingungen und die zunehmend
begrenzten Belohnungsmechanismen für Innovationen noch verstärkt.
Diese Ergebnisse müssten angesichts einer alternden Bevölkerung in
Europa sowie vieler Millionen Patienten, die auf neue Lösungen
angewiesen sind, breit diskutiert werden.
„Der Hauptschwerpunkt unserer Forschung liegt darauf, neue und
bessere Behandlungen für Patienten zu finden und dabei zu
berücksichtigen, dass der Nutzen dieser Behandlungen stets die Kosten
für die Gesellschaft überwiegt,“ sagte Jane Griffiths, Company Group
Chairman von Janssen in der Region Europa, Mittlerer Osten und
Afrika. „Heute sind die Innovationen von gestern günstig und für
alle erhältlich. Bevor dies möglich ist, müssen neue Technologien und
Arzneimittel entdeckt und entwickelt werden. Die extrem hohen
Risiken, die pharmazeutische Unternehmen dabei tragen, sind nur
vertretbar, wenn sie angemessen und fair honoriert werden. Jeder
profitiert davon: der Patient, die Gesellschaft und die Industrie.
Wir alle können es uns nicht leisten, keine medizinischen Neuerungen
einzubringen.“
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass höhere Investitionen in
Gesundheitsforschung und Entwicklung auch vor dem Hintergrund
insgesamt steigender Gesundheitskosten angestrebt werden müssen.
Durch neue Technologien wird die Qualität der gesundheitlichen
Versorgung gesteigert, was zu verbesserten Lebensbedingungen für
Betroffene und zu einer höheren Lebenserwartung führt. Eine
verbesserte Gesundheit hat zudem in der arbeitenden Bevölkerung eine
gesteigerte Produktivität zur Folge.
Neues Forum für gesundheitspolitischen Dialog
Um zu diesem und vielen anderen wichtigen Themen unterschiedliche
Interessensgruppen zusammenzubringen und gesundheitspolitische
Diskussionen zu fördern, hat das forschende Pharmaunternehmen Janssen
Anfang Oktober das Health Policy Center ins Leben gerufen. Die neue
Initiative fördert den Austausch verschiedener Stakeholder-Gruppen
mit dem Ziel, die Erwartung der Patienten an eine optimale
Gesundheitsversorgung gemeinsam besser erfüllen zu können.
Das Janssen Health Policy Center bietet eine Plattform für offene
Diskussionen mit verschiedenen Kerngruppen, darunter Spezialisten des
öffentlichen Gesundheitswesens, Gesundheitsdienstleister,
Pflegepersonal, Politiker, Gesundheitsökonomen und
Patienteninteressenvertretungen. Die vom Janssen Health Policy Center
gewonnenen Erkenntnisse sollen eine ganzheitliche Perspektive auf
Fragen der Gesundheitspolitik bieten und pragmatische Empfehlungen
zum Nutzen der gesamten Gesellschaft liefern.
Das Janssen Health Policy Center konzentriert sich auf Themen wie
Forschungsbedarf und zukünftige Modelle der Gesundheitsversorgung.
Ein Schwerpunkt sind Krankheitsbereiche, in denen Fachexperten des
Unternehmens mit externen Spezialisten ihre Expertise einbringen
können, wie Psoriasis, Diabetes, Schizophrenie, Hepatitis C,
Tuberkulose, Krebserkrankungen oder Alzheimer.
Der Report „Investing in European Health R&D“ und alle weiteren
Berichte des Janssen Health Policy Centers stehen kostenlos zur
Verfügung und können von der Webseite
www.janssenhealthpolicycentre.com heruntergeladen werden.
Pressekontakt:
Janssen-Cilag GmbH
Henriette Preiß, Manager Communications
Tel.: 02137-955-4529
E-Mail: hpreiss[a]its.jnj.com