congatec – ein führender Anbieter standardisierter und kundenspezifischer Embedded Computer Boards und Module – und das durch das Zentrum Digitalisierung.Bayern (ZD.B) sowie Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) geförderte IoT-Innovationslabor der Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut kooperieren. Das Ziel der Kooperation ist es, Studierende auf die praxisnahe Entwicklung und den Einsatz von IoT-Technologien vorzubereiten und gleichzeitig die Entwicklung von herstellerunabhängigen Standards zu fördern. Das erste erfolgreiche abgeschlossene gemeinsame Projekt ist die Umsetzung eines modularen Softwarebausteins für den Schnittstellenstandard UIC der SGET e.V. (Standardisierungsgruppe für Embedded Technologien). Weitere Projekte sollen folgen.
Prof. Dr. Abdelmajid Khelil betont die Bedeutung der Kooperation mit Industrieunternehmen wie congatec: „Studierende brauchen reale Anforderungen der Industrie, damit sie ihre Prototypen im Bereich Digitalisierung nicht im Elfenbeinturm, sondern sehr praxisnah entwickeln. Modulare Systeme wie die Embedded Computer Technologie von congatec und der UIC-Standard der SGET, der softwareseitig eine Art universell anwendbaren modularen IoT-Stecker definiert, sind gleichzeitig auch hervorragende Praxisbeispiele für wissenschaftlich anerkannte Entwicklungs-Methoden. Theorie und Praxis können wir bei dieser Kooperation also hervorragend in Einklang bringen.“
Der von congatec bestellte Mentor des UIC Projekts, in dem mehrere Studierende in Gruppenarbeit eine Lösung für den Austausch von Daten zwischen einem Computer und einer Cloud unter Anwendung von agilen Software- und Systementwicklungsmethoden entwickelt haben, war Carsten Rebmann, R&D Director bei congatec AG. Er koordinierte zusammen mit dem Coach des Innovationslabors Tobias Christian Piller die Projektarbeit mit dem IoT-Innovationslabor der Hochschule Landshut, definierte die Anforderungen an den Prototypen des Softwarebausteins und überwachte die Einhaltung der Meilensteine des Projekts.
Rebmann ist von der Kooperation mit dem IoT-Innovationslabor und dem Engagement der Studierenden begeistert: „Sowohl die Abstimmung des Projekts mit Professor Khelil und dem sehr engagierten Coach des Innovationslabors, Tobias Christian Piller, als auch die Betreuung der Gruppenarbeit hat mir große Freude bereitet. Das Ziel war ja neben der Entwicklung eines konkreten Bausteins für den UIC-Standard der SGET auch der Weg dahin, indem man Lösungsideen erprobt und Proof-of-Concepts mit agilen Entwicklungsmethoden wie Scrum kreiert. Das hat alles dank des großen Engagements der Hochschule und der Studierenden hervorragend geklappt und wir freuen uns schon sehr darauf, weitere Projekte umzusetzen.“
Die Ergebnisse des IoT-Projekts, das die Studierenden als Vertiefungsmodul absolvierten und in dem der Baustein ‚UIC Communication Engine for Amazon Web Services (AWS)‘ entwickelt wurde, werden übrigens in die Standards der SGET e.V. einfließen und öffentlich bei GitHub, dem Onlinedienst für Software-Entwicklungsprojekte, unter MIT Lizenz verfügbar gemacht. Diese Lizenz ermöglicht es, Änderungen und größere Werke auch ohne Quellcodefreigabe vertreiben zu können. Unter https://github.com/sgetuic/aws_ca ist das Ergebnis des IoT-Projekts der Studierenden quelloffen für die gesamte Community zugänglich und mit einer ausführlichen Dokumentation beschrieben.
Der Sprecher des studentischen Entwicklungsteams, Sebastian Niksch, bestätigt, dass die Aufgabenstellung trotz großer Herausforderungen auch viel Freude bereitet hat: „Aktiv an Bausteinen der digitalen Transformation zu arbeiten und von diesen auch noch zu wissen, dass sie in Standards einfließen werden und wahrscheinlich weltweit zum Einsatz kommen, erfüllt uns mit einem gewissen Stolz. Gleichzeitig verstehen wir jetzt auch noch mehr von den konkreten Herausforderungen in den IoT-Projekten der Industrie. Wie man hier methodisch ganz konkret rangeht, konnte uns in diesem Projekt sehr praxisnah vermittelt werden. Auch verstehen wir die Herausforderung der IoT-Anbindung mit hunderten Clouds und noch mehr Geräten im Feld besser. Da erscheinen einheitliche Standards wie der der SGET sehr sinnvoll.“