Beim Glow Worm handelt es sich um die Larvenform der in Neuseeland und Australien endemischen Mücke Arachnocampa luminosa. Die Larven bauen zum Beutefang eine Art Hängematte an Höhlendecken, an der bis zu 40 Zentimeter lange Seidenfäden mit klebrigen Tropfen nebeneinander befestigt sind. Die bis zu 40 Fäden ähneln einem Perlenschnurvorhang, bedeuten für andere Insekten jedoch eine tödliche Falle. Denn die Larven sitzen in selbstgesponnenen Hängematten und produzieren mit ihrem Leuchtorgan am Hinterende ein intensives blaues biolumineszierendes Licht mit einer Wellenlänge von 488 Nanometern und imitieren damit einen Sternenhimmel. So locken Sie Motten, Eintagsfliegen, Sandmücken und andere Insekten an, die sich in den klebrigen Fäden verfangen. Anschließend können die Larven ihre Beute wie ein Angler in ihre Hängematte ziehen und verspeisen.*
Ein Forscherteam um Janek von Byern von der Universität Wien und Victoria Dorrer von der TU Wien hat herausgefunden, dass sich der Klebstoff zu 99 Prozent aus Wasser und zu einem Prozent aus klebrigen Komponenten zusammensetzt, die bei sinkender Luftfeuchtigkeit austrocknen und bei über 80 Prozent wieder Wasser aufnehmen. Die ungewöhnliche Eigenschaft des Klebstoffs soll laut den Forschern auf Harnstoff oder Harnsäure zurückzuführen sein, also natürliche Ausscheidungsprodukte der Insekten.**
Es wird sicher noch Jahre dauern, doch ist das langfristige Ziel der Forschung, die gewonnenen Erkenntnisse für die Entwicklung und Herstellung zukünftiger Klebstoffe beispielsweise für medizinische Anwendungen wie die Wundheilung zu nutzen.
Quellen:
*https://scienceblog.at/biologische-klebstoffe-%E2%80%93-angriff-und-verteidigung-im-tierreich#.YiIIN-jMKUk
**https://news.univie.ac.at/uniview/forschung/detailansicht/artikel/dem-glow-worm-auf-den-kopf-geschaut/