Museen sind für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar. Um 
ihrem bedeutungsvollen Forschungs- und Vermittlungsauftrag gerecht 
werden zu können, fordert die VolkswagenStiftung von 
Museumsleitungen, Entscheidungsträgerinnen und -trägern an 
Universitäten sowie von politisch Verantwortlichen, den 
wissenschaftlichen Charakter der Institution Museum zu erhalten und 
sie sowohl personell als auch ideell zu stärken.
   Vor 10 Jahren startete die VolkswagenStiftung ihre 
Förderinitiative „Forschung in Museen“. Zu dieser Zeit stand vor 
allem die Attraktivität für Besucherinnen und Besucher im Mittelpunkt
der Konzepte vieler Häuser: Spektakuläre Ausstellungen führten zu 
ebenso spektakulären Warteschlangen vor den Museumstoren, 
Veranstaltungs- und Eventbereiche wurden ausgeweitet, große aber auch
mittlere und kleinere Museen verzeichneten ungeahnte Besucherrekorde.
Aber: Die Beförderung dieses Tourismus, den viele der 
Museumsträgerinnen und -träger als vorrangiges Ziel verfolgten, ließ 
die eigentlich zentralen Aspekte der Museumsarbeit mehr und mehr in 
den Hintergrund treten – klassische Museumsaufgaben wie das Sammeln, 
Bewahren, Forschen und Vermitteln aber auch Bildungsangebote wurden 
personell und finanziell zugunsten des Ausstellungs- und 
Eventbereichs beschnitten.
   Da aber gerade die Forschungsaufgabe die Nachhaltigkeit der 
gesamten Museumsarbeit sicherstellt, richtete die VolkswagenStiftung 
im Juli 2008 genau hierauf den Fokus des damals neuen 
Förderengagements, und zwar als eine der ersten 
wissenschaftsfördernden Einrichtungen in Deutschland. Innerhalb der 
geförderten Projekte in „Forschung in Museen“ sollten alle Aspekte 
der Museumsforschung bearbeitet werden, zudem sollten sich die Museen
gezielt für Forschungskooperationen mit Universitäten öffnen. „Bei 
unserer Auftaktveranstaltung im Sprengel Museum in Hannover haben 
viele Museumsschaffende moniert, dass die Universitäten und 
Forschenden gar nicht an den Sammlungen an sich interessiert seien, 
sondern sich nur für Sensationsfunde begeistern könnten, um daraus 
möglichst spektakuläre Publikationen herauszuschlagen“, erinnert sich
Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung. „Hier 
wollten wir zum Brückenschlag zwischen den Institutionen beitragen 
und ein gegenseitiges Verständnis für die jeweiligen Arbeitsweisen 
bewirken.“ Die Stiftung legte dabei großen Wert auf die Bedürfnisse 
kleiner und mittlerer Museen, bot Coachings an und betonte unablässig
die Rolle der Museen als Bildungs- und Vermittlungseinrichtungen.
   Nach 10 Jahren der Förderung in „Forschung in Museen“ zieht die 
VolkswagenStiftung nun Bilanz und formuliert 10 Thesen, die sich als 
Handlungsempfehlungen gleichermaßen an Museen und Hochschulen, an 
Kommunen und die Politik richten:
   1. Für eine demokratische Gesellschaft sind Museen als Orte ihres 
kulturellen, historischen und naturbezogenen Gedächtnisses 
unverzichtbar.
   2. Die Institution Museum muss ihren wissenschaftlichen Charakter 
erhalten. Denn Museen sind Schaufenster für Forschungsergebnisse und 
-prozesse.
   3. 90 % der Sammlungen lagern in Depots. Forschungsprojekte 
erschließen diese ungehobenen Schätze geradezu beispielhaft.
   4. Das wissenschaftliche Aufarbeiten von Sammlungen schafft eine 
wichtige Basis für Ausstellungen. Museen sparen sich dadurch teure 
Neuankäufe oder kostspielige Leihausstellungen.
   5. Museen müssen Provenienzforschung betreiben, um ihre 
gesellschaftliche Position in der Zukunft zu behaupten.
   6. Wenn Museen und Universitäten kooperativ und sammlungsbezogen 
forschen, unterstützen sie den Erhalt von „kleinen Fächern“ und die 
damit verbundene notwendige Wissensvielfalt.
   7. Es braucht mehr wissenschaftliches Personal an den Museen, um 
ausgehend vom Objekt spezifische Fragestellungen und 
Forschungsperspektiven entwickeln zu können.
   8. Universitäre Lehre erhält innovative Impulse von praxisnaher 
Forschung an Sammlungen.
   9. Nur visionäre Museumsleitungen sowie mutige 
Entscheidungsträgerinnen und -träger an Universitäten können neue 
Wege in der Forschungskooperation einschlagen.
   10. Politisch Verantwortliche – insbesondere in den Ländern und 
Kommunen – stehen in der Pflicht, die Forschung in Museen als Basis 
aller musealen Aufgaben finanziell, ideell und personell zu stärken.
   Als Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um diese Förderung der 
VolkswagenStiftung in „Forschung in Museen“ steht 
Medienvertreterinnen und -vertretern die zuständige Mitarbeiterin Dr.
Adelheid Wessler gerne zur Verfügung:
Dr. Adelheid Wessler 
Tel.: +49 511 8381 282 
E-Mail: wessler@volkswagenstiftung.de
   Weitere Informationen zur Förderinitiative „Forschung in Museen“ 
der VolkswagenStiftung finden Sie unter 
https://www.volkswagenstiftung.de/forschunginmuseen.
INFORMATIONEN ZUR VOLKSWAGENSTIFTUNG:
   Die VolkswagenStiftung ist eine eigenständige, gemeinnützige 
Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Hannover. Mit einem 
Fördervolumen von insgesamt etwa 150 Millionen Euro pro Jahr ist sie 
die größte private deutsche wissenschaftsfördernde Stiftung und eine 
der größten Stiftungen hierzulande überhaupt. Ihre Mittel vergibt sie
ausschließlich an wissenschaftliche Einrichtungen. In den mehr als 50
Jahren ihres Bestehens hat die VolkswagenStiftung rund 30.000 
Projekte mit insgesamt mehr als 4,7 Milliarden Euro gefördert. Auch 
gemessen daran zählt sie zu den größten gemeinnützigen Stiftungen 
privaten Rechts in Deutschland.
   Weitere Informationen über die VolkswagenStiftung finden Sie hier:
https://www.volkswagenstiftung.de/stiftung/wir-ueber-uns
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Tina Walsweer
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